Last Date
Grund jemand in die Wohnung musste, und sie selbst nicht da wäre. Christiane öffnete die Haustür und , wie seit Tagen geplant, eilten die Drei die zwei Stockwerke hinauf. In dem Moment als Christiane die Wohnungstür öffnete, stieß Benny Andrea an und sah zur gegenüberliegenden Tür. „Schau mal, die Tür hat sich verletzt.“ Er fing laut an zu lachen.
Andrea hingegen schnaubte nur kurz mit gerunzelter Stirn und schüttelte verwundert den Kopf. „Wer klebt denn ein Pflaster von außen auf den Türspion? Seltsam.“ Sie dachte kurz darüber nach, das Pflaster zu entfernen, folgte dann aber den anderen beiden in die Wohnung. Benny und Christiane waren bereits in der Küche, als Andrea hinter sich die Tür schloss. Ihr fiel ein großer Fleck auf dem Boden auf, von dem aus dann vereinzelt kleinere auf dem Weg zur Küche erkennbar waren. Sie blieb genau vor diesem stehen und sah zur offenen Küchentür hinüber. „Benny, Christiane, kommt mal vorsichtig hier her.“
Benny sah aus dem Türrahmen heraus zu ihr. „Was ist denn?“, fragte er.
„Irgendeiner von euch hat irgendwo rein getreten. Die Spur geht direkt zu euch in die Küche.“
Benny hob seinen linken Schuh zur Seite und konnte sofort den dunkelroten Flecken erkennen. „Scheiße.“
Christiane war nun ebenfalls zur Küchentür gekommen und stand genau hinter Benny, der nur auf dem rechten Bein an ihr vorbei zur Spüle hüpfte.
„Ich hoffe nicht, dass du Recht hast und es wirklich Hundescheiße ist“, sagte sie in Bennys Richtung und sah ihm mit einem angewiderten Ausdruck in ihrem sonst so kindhaften Gesicht hinterher.
Sie kniff die Augen zusammen, hob ihren Kopf und atmete mehrmals kurz hintereinander stoßweise durch die Nase ein. „Aber es riecht hier schon irgendwie seltsam. Findet ihr nicht auch?“
Andre a ging vorsichtig an dem Fleck auf dem Fußboden vorbei zur Küche. Sie trat ein, öffnete ihre Umhängetasche und stellte eine Flasche Prosecco auf den Küchentisch, während Christiane eine Kanne Kaffee kochte. Die Tür eines Küchenschrankes geöffnet, um vier Gläser herauszuholen, hielt Andrea inne und drehte sich zu den anderen um. „Hier drin riecht man es aber nicht so deutlich wie im Flur finde ich“, sagte sie vor sich hin und sog mehrmals geräuschvoll Luft durch die Nase ein.
Benny trat einen Schritt zur Seite und hielt seinen nassen Schuh noch über das Spülbecken. „Das ist Blut. Ich muss irgendwo in eine kleine Blutlache getreten sein und habe jetzt den Teppich im Flur versaut.“
Noch während er das sprach ,
kamen die beiden Frauen zu ihm herüber und sahen die dunkelrote Farbe, die mit Wasser vermischt sofort an Intensität verlor und mit kleinen Rückständen das glänzende Metall des Beckens bedeckte.
Während Christiane mit einer Hand vor dem Mund sprachlos der hellroten Spur bis zum Abfluss folgte, ging Andrea einen Schritt zurück und sah die beiden entsetzt an. „Das ist auch der Geruch im Flur. Es riecht nach Blut.“
Benny drehte das Wasser ab und stellte seinen Schuh in das Becken. „Hey, nun mal langsam. Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass ihr so einen kleinen Fleck Blut riechen könnt. Das meinst du doch nicht ernst.“
Christiane nahm Bennys Hand. „Ich habe Angst.“
Benny verdrehte die Augen, nahm ihr Gesicht in beide Hände und redete beruhigend auf sie ein, während Andrea in den Flur ging , um die Spur zu untersuchen.
„Hey ihr beiden Turteltäubchen. Benny ist erst hier in der Wohnung hinein getreten. Zwischen dem ersten Fleck und der Wohnungstür sind fast zwei Meter Abstand. Das heißt, dass deine Schuhe beim Betreten der Wohnung noch sauber waren.“ Sie stand auf und ging vorsichtig hinüber zum Wohnzimmer, während Benny noch immer auf Christiane einredete. „Was denkst du sollen wir tun? Die Polizei rufen und ihnen erklären, dass wir Blutflecken in der Wohnung unserer Freundin gefunden haben, während wir für sie eine Geburtstagsüberraschung vorbereitet haben?“
Christiane sah ihn ängstlich an. „Ich fühle mich unwohl, irgendwas stimmt nicht.“
Sie hatte ihren Satz gerade beendet, als ein panischer, markerschütternder Schrei alle anderen Geräusche übertönte. Die Beiden sahen sich eine Schrecksekunde lang an, beide wissend, dass der immer noch anhaltende Schrei Andrea gehörte. Als Christiane mit weit geöffneten Augen ebenfalls anfing zu schreien, wurde Benny aus seiner Starre gerissen. Er schob seine Freundin eilig zu einem Stuhl am Fenster und setzte sie
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