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Last Date

Last Date

Titel: Last Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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aufhielten. Außerdem konnte Christoph hier draußen rauchen. Sollte Shanaya darauf bestehen, dann würden sie eben hineingehen. Er sah auf seine Armbanduhr. Shanaya war bereits seit vier Minuten überfällig. Christoph dachte darüber nach, durch was sie aufgehalten worden sein könnte und dass es dadurch bestimmt einen leichteren Anfang gab, ins Gespräch zu kommen. Ja, vielleicht war es sogar von ihr geplant zu spät zu kommen, um ihm somit nicht schweigend gegenüber sitzen zu müssen, während sie auf das Essen warten würden. Noch glaubte er, in ein paar Minuten erlöst zu werden, um den Grund ihrer Verspätung zu erfahren und bestellte sich bei der schwarzhaarigen Bedienung sein zweites Bier. Um 20:55 Uhr zahlte er dann ein wenig frustriert seine Rechnung und ging ein paar Meter die Fußgängerzone entlang. Er überlegte, warum sie nicht gekommen sein konnte. Lag es an ihm? Konnte es sein, dass sie ihn vor dem Lokal hatte warten sehen und sauer war, dass er nicht mehr ganz den Bildern entsprach, die er ihr geschickt hatte? Hatte sie eventuell ein Problem, die richtige Pizzeria zu finden, oder musste sie vielleicht noch länger arbeiten und war aus diesem Grund so spät dran. Eventuell käme sie ja noch. So richtig daran glauben konnte er allerdings nicht mehr. Christoph ärgerte sich auch über sich selbst, er hätte in einiger Entfernung warten sollen, bis sie da war, dann hätte sie keine Chance gehabt, dem Treffen fernzubleiben. Mit seinem Charme hätte er sicherlich bei ihr punkten können, und wer weiß, eventuell wäre es ja ein gelungener Abend für beide geworden. Er zündete sich noch eine Zigarette an und ging ein paar Schritte in einen Torbogen hinein, der zu einem kleinen Parkplatz hinter den Fachwerkhäusern führte. Von hier aus konnte er ungesehen den Eingangsbereich der Pizzeria im Auge behalten und hinübergehen, sollte sie doch noch kommen. Er räumte ihr noch eine halbe Stunde ein. Sollte sie in dieser Zeit nicht auftauchen, könnte er ihr immer noch eine E-Mail senden und ihre Antwort abwarten. Je nach dem, was sie ihm schreiben würde, gäbe es ja die Möglichkeit, einen weiteren Termin auszumachen. Bei diesem würde er sich dann allerdings nicht vorher am Treffpunkt sehen lassen, sondern erst aus sicherer Entfernung nachsehen, ob sie nicht auch bei den von ihr eingestellten Bildern ein wenig zu ihren Gunsten nachgeholfen hatte. Und dann würde er entscheiden, ob er sich überhaupt mit ihr treffen wollte.
    Knapp zwei Stunden später ging Christoph zurück zu seiner Wohnung. Er ärgerte sich maßlos über sich selbst, dass er nicht viel früher schon nach Hause gegangen war und stattdessen solange noch gewartet hatte, in der Hoffnung , dass Shanaya eventuell doch noch auftauchen würde. Fest entschlossen sich nicht noch weiter zu blamieren, hatte er soeben entschieden, ihr heute Abend keine E-Mail mehr zu schreiben, sondern auf eine Reaktion von ihr zu warten, was ihn aber nicht davon abhalten sollte, sich, in seiner Wohnung angekommen, ihre Bilder noch einmal in aller Ruhe anzusehen.
    Voller Vorfreude zündete er sich erneut eine Zigarette an und erhöhte sein Schritttempo.

Hünfeld
Donnerstag, 15:20 Uhr
    Andrea kam gerade mit dem Parkschein zurück zum Auto, als Benny gerade mit einem großen, sorgfältig in Geschenkpapier eingepackten Paket unter seinem rechten Arm die Heckklappe des VW Passat Kombi wieder zuschlug. Seine Freundin Christiane stand neben der noch geöffneten Beifahrertür und nahm Andrea den Parkschein ab, um ihn gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe zu platzieren. Nachdem sie die Tür wieder zugeworfen hatte, drückte Benny den entsprechenden Knopf am Wagenschlüssel, um das Fahrzeug zu verriegeln. Das dumpfe Klacken in Verbindung mit dem kurzen Aufleuchten der Blinker bestätigte diesen Vorgang. Andrea ging aufgeregt zu Benny und sah ihn fragend an. „Hast du die Karte?“
    Christiane klopfte ihr von der Seite auf die Schulter und hielt mit der anderen Hand eine übergroße , selbst gebastelte Geburtstagskarte hoch, an der mit Schleifen und Bändern mehrere kleine Kärtchen herabhingen. „Ich habe sie. Bleib ganz locker, ich weiß, dass sie heute bis sechzehn Uhr arbeiten muss. Wir haben also genug Zeit.“
    Die drei gingen zügig zum Eingang des Mehrfamilienhauses. Christiane holte aus ihrer Tasche den Zweitschlüssel, den ihre Freundin ihr bereits vor einigen Monaten anvertraut hatte, falls sie sich einmal aussperren sollte oder aus einem anderen wichtigen

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