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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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nickte, bevor er sich abwandte
und zu einer Gruppe von Drachen ging, die in einer entfernten Ecke des Saales
miteinander redeten.
    Karla stieß den Atem aus, den sie unwillkürlich angehalten hatte.
Sie nahm ihr Glas und trank es in einem Zug leer.
    Â»Der gute Champagner«, tadelte Raoul und setzte sich neben sie.
»Und?«
    Â»Und – was?«, erwiderte sie gereizt. Sie fuhr sich über die Augen
und seufzte. »Entschuldige, Raoul. Die Unterhaltung war nervenaufreibend.«
    Â»Wie hast du ihn dazu gebracht, mit dir unter vier Augen zu
sprechen?« Raoul sah besorgt aus. »Quass war vom Donner gerührt.«
    Â»Ich auch«, murmelte Karla. »Er hat – ich habe … Ich muss
irgendetwas gemacht haben, was ihn vermuten ließ, ich sei auf – auf
Drachenjagd.«
    Raouls düsterer Blick wurde noch finsterer. »Wie meinst du das?«
    Karla hob ihr Glas und fing nachdenklich die Reflexe des Lichtes in
seinem Schliff ein. »Nicht mit Pfeil und Bogen jedenfalls«, erwiderte sie. »Ich
habe, als er mich umrannte, mit einem kräftigen Strom Essentia auf ihn
geschossen. Anscheinend ist das unter Drachen eine Art von Anmache.«
    Raouls Lider zuckten leicht. »Warum hast du das getan?«
    Sie hob die Schultern. »Keine Ahnung. Es ist passiert. Er hat mich
erschreckt.«
    Sie schwiegen und beobachteten die anderen Gäste. Seit Norxis von
Felsensteins Eintreffen schienen die Drachen immer schneller umeinander zu
kreisen. Die Bewegung trieb zwei Gruppen voneinander fort: Die eine scharte
sich um Quass, eine andere, unwesentlich kleinere, gruppierte sich nach und
nach um den schwarzen Hünen. Die Gesprächsfetzen, die zu ihnen
hinüberschwappten, transportierten den zischenden, grollenden Klang der
Drachensprache Sstroyxl .
    Â»Politik«, sagte Karla nachdenklich. »Es geht um Politik.«
    Raoul nickte. »Es geht immer um Politik.« Er beugte sich vor und
klaubte die Visitenkarte vom Tisch. »Was will er von dir?«
    Karla nahm sie ihm ab und steckte sie sorgfältig ein. »Was soll er
schon wollen?« Sie stand auf. »Spiel nicht den Eifersüchtigen. Du bist nicht
mein Liebhaber.«
    Â»Vielleicht solltest du ihn aufsuchen«, sagte Raoul zu ihrer
Überraschung.
    Â»Was?« Karla lachte und gab ihm einen Stoß. »Willst du mich dem
Drachen zum Fraß vorwerfen, nur um an Informationen zu gelangen?
    Sie nahm Raouls Arm und ließ sich von ihm zum Fenster geleiten. Der
Vorhang stand ein Stück offen und ließ kühle Luft ein. Karla atmete tief ein
und wieder aus. »Welcher Art ist eigentlich deine Verbindung mit Quass?«
    Raoul lehnte mit verschränkten Armen am Fensterrahmen. »Wie bitte?«,
fragte er ungläubig.
    Karla schüttelte den Kopf. »Sei nicht pikiert. Ich denke, dass
darüber geredet wird – Felsenstein deutete das eine oder andere an.«
    Raoul wandte unwillkürlich den Kopf und sah zu Quass hinüber, der
mit ernster Miene einem älteren Drachenmann lauschte. »So ein Blödsinn«, sagte
er. »Quass ist ein guter, alter Freund. Wir kennen uns seit Urzeiten. Er hat
nie …« Er unterbrach sich mit einem unwirschen Knurren. »Dieser
Intrigant!«
    Karla nickte langsam. »Das ergibt Sinn. Raoul, wir sollten uns jetzt
bei unserem Gastgeber bedanken und uns vorsichtig zurückziehen. Die Spannung
steigt von Minute zu Minute, und ich möchte nicht dabei sein, wenn das Gewitter
losbricht.«
    Sie warf einen bedeutsamen Blick auf die beiden diskutierenden
Gruppen. Die Drachen verloren mehr und mehr ihr menschliches Aussehen.
Schuppenhände ragten aus weißen Manschetten, kantige, stachelbewehrte Köpfe und
spitze Zähne begannen das Bild zu dominieren, funkelnde Juwelen hingen um
lange, bewegliche, dornige Hälse. Hier und da stiegen Rauchwölkchen aus
geblähten Nüstern, ließ ein Flammenstoß Funken sprühen, knurrte eine tiefe
Stimme zornig auf.
    Raoul griff nach Karlas Arm und durchquerte mit ihr den Saal. »Quass,
darf ich dich einen Moment stören?«, fragte er den Hausherrn. Der Drache
entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner und zog Raoul und Karla
beiseite. »Ihr solltet gehen«, sagte er. »Es liegt Ärger in der Luft.«
    Â»Das haben wir auch schon bemerkt.« Raoul sah seinen Freund besorgt
an. »Brauchst du unsere Hilfe?«
    Quass verneinte mit ernster Miene. »Du kannst nichts tun. Ich werde
meine

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