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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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aber es war keine von Brads Informationen gewesen.
    Perfido. Die Explosion in der Diskothek. Der ehemalige Mitarbeiter
des Museums, wie war sein Name gewesen? Oberholz. Und dann noch der tote
Wachmann.
    Raoul schloss die Augen und lehnte sich zurück. Brad regte sich
nicht. Er hatte seinen Auftritt bei Dr. Gernhardt gehabt, das hatte ihm
für heute gereicht. Jetzt war er irgendwo, wo auch immer sich Daimonen
herumtreiben mochten, wenn sie nach ihrem Lebenselixier gierten. Informationen.
Wissen. Macht.
    Raoul erwachte aus einem kurzen, unerquicklichen Schlummer und
stand auf. Er schnappte sich seine Lederjacke und rannte die Treppe hinunter.
Die frische, kalte Luft machte ihn mit einem Schlag hellwach. Es war tief in
der Nacht, aber immer noch waren Leute unterwegs, die aus der Stadt kamen – von
einer Theateraufführung oder einem Restaurantbesuch – oder dahin unterwegs
waren. In den Diskotheken und Nachtclubs fing der Abend jetzt erst an.
    Felsenstein. Quass hatte den Namen erwähnt. Er sammelte Bücher,
genau wie der Drache. Und hatte es nicht »von Felsenstein« geheißen? Raoul
blieb stehen, die Hand mit seinem Autoschlüssel ausgestreckt. Norxis von
Felsenstein. Natürlich. Das war der Bursche! Und er war ein verdammter Drache
und, wenn er sich nicht irrte, irgendein hohes Tier im internationalen
Bankengeschäft.
    Raoul öffnete die Wagentür und lachte in sich hinein. Das war so,
als würde man sagen, der Oberbefehlshaber der NATO wäre ein hohes Tier im Militärgeschäft. Die Banken wurden allesamt von Drachen
kontrolliert. Ebenso der größte Teil des Versicherungsgeschäftes und natürlich
die Börse. Drachen hatten eine naturgegebene Affinität zu Wertpapieren, Gold,
Diamanten und allem, was mit Kreditgeschäften zu tun hatte. Wer sich heute Geld
lieh, erhielt es in letzter Instanz von einem Drachen.
    Was hatte einen von diesen gierigen Schatzhütern dazu gebracht,
einem Museum eine wertvolle Sammlung zu stiften? Das war so untypisch für einen
Drachen, als hätte man ihn mit vorgebundener Schürze beim Kuchenbacken erwischt.
    Kurz entschlossen startete Raoul den Motor und steuerte den Wagen
zum Zentrum. Quass war sicher noch auf den Beinen.
    Horace, der unglaublich distinguierte Butler Quass von Deyens,
öffnete ihm die Tür. »Wann schlafen Sie eigentlich, Horace?«, fragte Raoul.
    Der Butler nahm ihm die Jacke ab, legte sie sorgfältig über den Arm
und erwiderte mit unbewegter Miene: »Im Dezember, Sir. Ich melde Sie Herrn von
Deyen.«
    Raoul lachte und ließ sich zum kleinen Salon führen. Hier setzte er
sich in einen der bequemen Besuchersessel und schlug die Beine übereinander. Es
kam selten vor, dass er Quass unangemeldet überfiel. Möglicherweise würde er
wieder gehen müssen, ohne den Drachen gesehen zu haben. Es war ein wenig
unverschämt, einfach so hereinzuschneien, aber er hoffte, dass Quass, der von
Natur aus neugierig war, ihm das nachsehen würde.
    Â»Raoul, was für eine originelle Überraschung«, hörte er die sanfte
Stimme des Drachen. Die Flügeltür zum Nebenzimmer wurde geöffnet, und Horace
bat ihn mit einer kleinen Verbeugung hinein.
    Â»Ich komme wegen deiner gestohlenen Bücher«, erwiderte Raoul und
dankte mit einem Nicken für den angebotenen Platz am Kaminfeuer. »Ich störe
dich doch nicht?« Auf dem Boden lagen aufgeschlagene Bücher, ein Stapel türmte
sich schief neben einem niedrigen Tisch auf, eine Flasche Wein und ein halb
volles Glas standen unter dem drohenden Erdrutsch und schienen in Erwartung des
Unheils enger zusammenzurücken.
    Horace brachte schweigend ein zweites Glas, schenkte Raoul ein und
ging wieder hinaus, wobei er leise die Tür hinter sich schloss.
    Â»Du kommst mir gerade recht. Ich fing an, mich zu langweilen.« Der
Drache legte die Flügel eng an den Leib und kauerte sich zusammen, um mit Raoul
in Augenhöhe zu sprechen. »Was beunruhigt dich, mein Freund?«
    Raoul nippte an seinem Wein und runzelte die Stirn. »Wirke ich
beunruhigt?«
    Â»Nur, wenn man dich gut kennt.« Quass verschränkte die Tatzen und
musterte Raoul. »Du bist wieder vollständig, wie ich rieche. Wie geht es dir?«
    Raoul schnüffelte unwillkürlich. »Du kannst Brad riechen?«
    Quass lachte. »Er ist ein Daimon. Sie stinken erbärmlich, Raoul. Ihr
Menschen habt einfach keine Nase.«
    Â»Das ist

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