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Lauf, so schnell du kannst

Lauf, so schnell du kannst

Titel: Lauf, so schnell du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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eindringlichen blauen Augen und versuchte zu entscheiden, ob sie es als Scherz abtun sollte oder ob er es ernst meinte. Er konnte es doch unmöglich ernst meinen!
    Bei all der Feindseligkeit, die zwischen ihnen gewesen war, und der Tatsache, dass er sie aufkaufte und sie bald verschwinden würde, um sich in einer Gegend mit weniger Konkurrenz geschäftlich niederzulassen,
konnte
er an nichts weiter als an Sex denken. Männer konnten das, sie teilten die Dinge in unterschiedliche Bereiche auf, sodass ihre Gefühle in einem Lagerbereich waren, ihr Sexualtrieb aber in einem anderen – und sie würden nie zueinanderfinden. Sie wollte nicht, dass hier irgendetwas geschah, das ihr die Gedanken verdarb, wenn sie mal aus dieser Lage herausgekommen und wieder zur Normalität zurückgekehrt waren.
    Er wartete auf ihre Reaktion, und sein wachsamer, schmaläugiger Blick brachte sie auf den Gedanken, dass er halb erwartete, dass sie auf ihn einschlagen werde. Ihre Arme wollten sich auch tatsächlich bewegen, aber aus irgendeinem Grund war es eher so, dass sie sich ihm um den Hals schlingen wollten; sie konnte das nicht zulassen, Körperteile hatten sich nicht unabhängig von ihrem Willen zu bewegen, daher verhärtete sie die Lippen und sagte: »Dann lass es. Kein Hinternstarren mehr.«
    Er gab einen verächtlichen Laut von sich. »Zwing mich doch. Zufällig denke ich, dass dein Arsch eins der sieben Weltwunder ist, darum werde ich mich der Aussicht auf keinen Fall berauben.«
    Sie schüttelte verneinend den Kopf, wedelte vor seiner Nase mit den Händen herum, als könnte sie seine Worte auslöschen, und wich dabei zwei unbeholfene, humpelnde Schritte zurück. »Nein, nein, nein. Vergiss es. Schlag dir das alles aus dem Kopf, denn es wird nicht passieren.«
    »Sei dir da nicht so sicher«, warnte er sie und bekam dabei kleine Fältchen in den Augenwinkeln, als wollte er über ihre Proteste lächeln.
    Es musste irgendetwas geben, das sie sagen konnte, damit er zurückwich, und plötzlich wusste sie auch genau, was es war. »Ich bin dir sehr dankbar«, sagte sie und schleuderte ihm die Worte wie eine Waffe entgegen. »Ich werde dem Verkauf meines Besitzes an dich ohne Wenn und Aber zustimmen. Du brauchst keinen Sex einzusetzen, um deinen Willen zu bekommen.«
    Er richtete sich auf, als wäre er von einem Maultier getreten worden, seine dunklen Brauen zogen sich über der Nase zusammen, und seine Augen, in denen blaues Feuer sprühte, wurden noch schmaler. »Verdammt, versuch nicht, es so zu drehen, als ginge es um irgendein verfluchtes Grundstück!«
    »Was soll ich denn sonst denken?«, fragte sie in einem Tonfall, den sie für sehr vernünftig hielt. »Mit einem Mal benimmst du dich, als wäre ich Gottes Geschenk an die Männer, obwohl wir es doch beide besser wissen. Entweder bist du auf leichten Sex aus, oder du denkst, du könntest Sex benutzen, um deinen Willen zu bekommen. Keins von beidem scheint mir ein guter Deal zu sein.«
    Schmallippig griff er sich ihre Regenjacke von dem Pfosten und warf sie ihr zu. »Bringen wir es hinter uns«, blaffte er.
    Während sie die Jacke anzog, fragte sie sich, ob es klug gewesen war, den Mann zu verärgern, der sie eine so hohe Leiter hinauftragen würde, aber sie konnte doch nicht zulassen, dass er weiterhin anzügliche Sachen sagte, die sie vollkommen aus der Bahn warfen. Was, wenn er nur neckte und sie ihn ernst genommen hätte? Sie hätte sich unrettbar blamiert. Sie hatte die Peinlichkeit ihres Verhaltens auf der Hochzeit irgendwie überwunden – irgendwie; doch sie fühlte sich immer noch unbehaglich bei dem bloßen Gedanken daran, Leute zu sehen, die an jenem Tag dabei gewesen waren, und aus demselben Grund hatte sie sich jede erdenkliche Ausrede einfallen lassen, warum sie mit ihren Freunden in Billings keinen Kontakt mehr hielt. Aber Dare ernst zu nehmen und dann festzustellen, dass er nur darüber gescherzt hatte, sie attraktiv zu finden, wäre mehr, als sie ertragen könnte.
    Er trug sie nach draußen, und sie schloss sich in der Plastikkabine ein und beeilte sich, damit er an die Reihe kam. Als sie wieder in der Hütte waren und ihre nassen Regenmäntel abgestreift hatten, konnte sie den Perkolator hören. Wortlos brachte er sie wieder die Leiter hinauf, und Angie nahm sich vor, dass sie beim nächsten Mal den Weg aus eigener Kraft schaffen würde, egal wie lange es dauerte oder wie sehr es schmerzte, selbst dann, wenn sie auf einem Fuß hüpfen musste. Sie konnte sich ja

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