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Lauf, so schnell du kannst

Lauf, so schnell du kannst

Titel: Lauf, so schnell du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Bestes tun, um ihren Kunden in Schussposition zu bringen, aber ihr Hauptziel war es, die beiden Männer und sich selbst heil und lebendig wieder zurückzubringen.
    Siebenunddreißig Meilen westlich und vier Meilen nördlich des Lagerplatzes, den Angie gemietet hatte, hielt ein gewaltiger Schwarzbär in seinem langsamen, schlurfenden Gang inne und schwang den Kopf hin und her, als der Wind einen verlockenden Geruch zu ihm heranwehte. Und er erkannte eindeutig sowohl den Duft als auch den Ort. Zufrieden mit dem, was ihm seine Sinne sagten, begann er sich durch die Bäume und das Unterholz zu arbeiten, bis er durch eine Lücke im Gebüsch sehen konnte. Und bei diesem Anblick wurde er vollkommen still. Er hatte keinen Hunger, er hatte an diesem Morgen bereits gut gefressen, nachdem er eine alte Elchkuh gerissen hatte, aber die ahnungslose, umherschweifende Herde von Schafen auf dem Abhang unter ihm fesselte seine Aufmerksamkeit, vor allem das halbwüchsige Lamm, das sich zum Schlafen niedergelegt hatte, während seine Mutter ein Stück weiter hangabwärts graste.
    Die Nahrungskonkurrenz war um diese Zeit nicht mehr so stark; einige der Bärinnen hatten sich bereits in Höhlen niedergelassen, und ältere Bären, die die Blüte ihrer Jahre bereits überschritten hatten, wanderten nicht mehr so viel umher, jetzt, da die Tage kürzer wurden und die kalte Jahreszeit immer näher und näher kam. Aber noch war das Wetter relativ mild, und der Bär hatte weiter gejagt, anstatt sich eine Höhle zu suchen. Er hatte in den vergangenen Tagen das Revier zweier anderer Bären durchquert, und vor zwei Tagen hatte er mit einem von ihnen gekämpft, einem zimtfarbenen Männchen, das den Kampf nicht überlebt hatte.
    Der Bär war drei Jahre alt, groß und gesund, über fünfhundert Pfund schwer. In dem Sommer, der gerade vergangen war, hatte er zum ersten Mal Junge gehabt. Im Sommer hatte er auch seinen ersten Menschen getötet und – gefressen. Er war eine leichte Beute gewesen, außerstande, so schnell wie Schafe oder Ziegen zu laufen, ohne Klauen oder Reißzähne oder ein Geweih, um sich zu verteidigen. Und das Fleisch war ohne Fell und süßer gewesen als das der meisten anderen Geschöpfe. Der Mann war ein Durchreisender gewesen, von niemandem bemerkt und vermisst. Davon hatte der Bär keine Vorstellung, und selbst wenn, hätte es ihn auch nicht interessiert; alles, was er wusste, alles, was seine Überlebensinstinkte bemerkt hatten, war, dass dies eine leichte Nahrung darstellte. Wenn er wieder einmal den Weg dieser Art von Beute kreuzte, würde er sie jagen.
    Außerdem hatte er keine Vorstellung von Spaß, aber er hatte eine Vorstellung von Vergnügen, und es bereitete ihm Vergnügen zu töten. Wann immer er etwas sah oder roch, das ihm »Beute« signalisierte, setzte er ihr nach, irgendetwas tief in seinem Innern spornte ihn an und schwelgte in dem Ausbruch von Energie, dem heißen Geschmack von frischem Blut und Fleisch, dem Töten, selbst der Furcht, die er riechen konnte, wenn er sich auf seine ausgewählte Beute stürzte. Die Natur hatte ihn gut ausgestattet, um das Raubtier zu sein, das er war. Sie hatte ihm Aggressivität und Schläue verliehen sowie eine ungewöhnliche Größe, Kraft und Schnelligkeit.
    Er musterte die Schafe. Er war auf der windabgewandten Seite der Herde, scharf und klar trug die kalte Bergluft den Geruch seinen Nüstern zu und machte ihm Appetit auf seine Beute. Er näherte sich langsam durch die Bäume und blieb jedes Mal stehen, wenn eins der wachsamen Schafe den Kopf hob und seine Umgebung für einen Moment absuchte, bevor es weitergraste. Ein großer Widder drehte sich um und blickte direkt auf das Unterholz, in dem der Bär lauerte; ob der Widder ihn gesehen hatte und Alarm schlagen würde, würde der Bär nie erfahren, denn er wartete nicht ab, um es herauszufinden. Er kannte keine Vorsicht; er kannte nur seinen scharf ausgeprägten Killerinstinkt, der ihm sagte, dass
jetzt
der Moment für den Angriff gekommen war. Und dann brach er mit der ganzen rohen Kraft, die er besaß, mit gespannten Muskeln und langen Krallen aus dem Unterholz.
    Die Schafherde stob auseinander; panisch blökend rappelte sich das Lamm hoch und sprang zu seiner Mutter. Der Bär schlug mit seiner riesigen Pranke nach den Hinterbeinen des Lamms, seine Klauen ließen Blut spritzen, aber das Lamm war kein Neugeborenes und machte einen gewaltigen Satz, der es aus der Reichweite des Bären brachte. Nach dreißig Metern begriff der

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