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Lauf, so schnell du kannst

Lauf, so schnell du kannst

Titel: Lauf, so schnell du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Probleme hatten … Du weißt schon, mit Männern, während sie auf einer Jagd waren?«
    »So viele weibliche Führer gibt es nicht«, antwortete Dare nach einem Moment. »Die wenigen außer Angie, die ich kenne, arbeiten mit ihren Ehemännern zusammen. Ich will nicht sagen, dass es keine anderen weiblichen Führer gibt, die allein arbeiten, aber ich kenne keine.«
    »Denkst du, es ist sicher?«
    »Sie wird doch bewaffnet sein, oder?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann ist sie so sicher wie jede Frau mit einem Gewehr in der Hand. Aber sie ist nicht so sicher, wie ich es sein würde.« Er hielt inne. »Du hast gefragt, ob ich von Frauen gehört hätte, die auf einer Jagd Probleme hatten, und die Antwort ist ja. Ich habe davon gehört, aber ich habe keine Informationen aus erster Hand, daher kann ich nicht schwören, dass es der Wahrheit entspricht. Aber der gesunde Menschenverstand sagt, dass es wahrscheinlich stimmt, denn Menschen sind nun mal Menschen, und Arschlöcher sind Arschlöcher.«
    Harlan stieß den Atem aus. »Das habe ich mir gedacht. Verdammt!«
    Zögernd fragte Dare: »Wohin geht sie? Weißt du das?«
    »Ja. Sie hat mir ihren Lagerplatz notiert und den Namen der Männer, mit denen sie unterwegs sein wird.« Harlan gab diese Information weiter. »Wir haben abgemacht, dass sie mich anruft, wenn sie zurückkommt.«
    »Was jagen sie?«
    »Der Lockpfeife nach zu urteilen, die sie eingepackt hat, einen Bären.«
    Dare grunzte. »Und für beide Kunden ist es das erste Mal?« Mit dem ersten Mal meinte er eher die Bärenjagd, nicht das Jagen allgemein, aber das brauchte er Harlan nicht zu erklären.
    »Zu dem Gast des Kunden kann ich nichts sagen; er könnte Erfahrung haben.« In Anbetracht der unguten Vermutungen, die Harlan in Bezug auf diese beiden Männer hatte, die er nicht kannte, hatte er das Gefühl, dass er bei dieser Frage fair sein müsse. Er räusperte sich und bereitete sich innerlich auf eine scharfe Zurückweisung vor, als er zum wichtigsten Teil seines Anliegens überging. »Wie gesagt, ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Tour; keine Ahnung, warum. Kennst du irgendjemanden, der nach ihr schauen könnte, während sie da draußen ist? Du weißt schon, sie sollte nicht merken, dass man nach ihr sieht.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, in dem Harlan sich nur allzu deutlich vorstellen konnte, wie Dare den Telefonhörer von sich weghielt und ungläubig anstarrte, und dann hörte er einen ohrenzerfetzenden Schrei, der so heiser klang, als wäre er aus Schmirgelpapier. »Du willst, dass
ich
nach ihr sehe? Das ist es doch, worum du mich bittest, oder? Es gibt nämlich keinen ›irgendjemand‹, der bequemerweise da oben in diesem Gebiet sein wird.«
    »Nur, wenn du Zeit hast«, sagte Harlan ohne jegliche Scham oder Schuldgefühle; tatsächlich verspürte er sogar ein Gefühl des Triumphs. Wenn Dare selbst eine geführte Tour hätte, hätte er sofort gesagt, dass er beschäftigt sei, aber das hatte er nicht getan, was bedeutete, dass er keine Tour auf dem Plan stehen hatte. Harlan war ein Risiko eingegangen.
    »Ich habe gerade keine Tour, aber das heißt nicht, dass ich nichts zu tun habe«, sagte Dare, der inzwischen gründlich angepisst klang.
    »Ich weiß, dass ich viel verlange …«
    »Du verlangst verdammt viel mehr, als du ahnst. Nur für den Fall, dass du es nicht bemerkt haben solltest, Angie und ich kommen nicht gut miteinander klar. Sie wird sich nicht gerade freuen, mich zu sehen.«
    »Das ist mir nicht entgangen«, gestand Harlan. »Und wenn sie dich sieht, wird sie nicht gerade glücklich sein. Aber mir wäre lieber, sie ist unglücklich als vergewaltigt oder tot.«
    »Denkst du wirklich, dass so was passieren könnte?«
    »Normalerweise denke ich noch nicht einmal darüber nach. Aber diesmal habe ich einfach kein gutes Gefühl im Bauch.«
    »Scheiße«, sagte Dare, tat damit aber nicht Harlans Instinkte ab. Wenn überhaupt, war es eher die Anerkennung eines Menschen, der selbst oft in einer angespannten oder peinlichen Lage gewesen war; Cops und Soldaten lernten es mehr als die allgemeine Bevölkerung, auf ihren Bauch zu hören. Harlan glaubte nicht, dass er hellseherisch veranlagt war oder irgendetwas in der Art, aber er dachte schon, dass Menschen einen sechsten Sinn besaßen, der sie vor drohender Gefahr warnen konnte, wenn sie nur darauf hörten. Vielleicht hatte auch Angie einen Anflug von Gefahr verspürt und würde besonders vorsichtig sein, was möglicherweise völlig

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