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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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blickte, bemerkte sie, dass sie noch nicht eine einzige Lösung eingetragen hatte. Wie auch? Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wie die blöden Aufgaben zu lösen waren. Sie verstand noch nicht einmal, wie die in den Textaufgaben verborgenen Fragestellungen eigentlich lauteten. Lauras Kopf war völlig leer, ihr Gehirn wie ausgebrannt. Sie fühlte sich außerstande, auch nur einen einzigen vernünftigen Gedanken zu fassen. Und natürlich gelang es ihr auch nicht, Pickel-Paules Gedanken zu lesen. Nicht einen einzigen! Eines allerdings war ihr trotz der Erschöpfung klar: Wenn die Leere in ihrem Kopf anhielt und sie bis zum Ende der Stunde nicht wenigstens eine Aufgabe lösen konnte, dann würde sie null Punkte bekommen - eine glatte Sechs.
    Laura seufzte. Vielleicht hätte ich doch lieber auf Percy hören und auf die Traumreise verzichten sollen?, kam es ihr kurz in den Sinn. Andererseits war diese Reise ungemein wichtig, und dass sie eine solche Erschöpfung hervorrufen würde, das hatte sie trotz Percys Warnung nicht vermutet!
    Laura drehte den Kopf und schielte zu Kaja. Die Freundin saß über das Blatt gebeugt und schrieb eifrig. Offensichtlich konnte Kaja die Aufgaben lösen.
    Ich muss versuchen, bei ihr abzuschreiben, dachte Laura. Selbst wenn die Taxus das mitbekommt - ist doch egal, aus welchem Grunde sie mir eine Sechs aufbrummt!
    Vorsichtig stieß sie Kaja mit dem Bein an. Die verstand sofort. Sie rückte den Testbogen zur Mitte des Tisches, damit Laura eine bessere Sicht darauf hatte. Laura neigte sich ein wenig nach links - als plötzlich das ätzende Gruftie-Parfüm der Taxus ihre Nase kitzelte. Im selben Moment hörte sie auch schon ein lautes Räuspern neben sich. Sie fuhr zusammen und blickte auf. Die Mathelehrerin stand direkt neben Lauras Stuhl und starrte sie vorwurfsvoll an.
    »Ich würde ess nicht einmal verssuchen, Laura!«, zischte sie kalt. »Ssonsst isst nämlich Schlusss für dich - und außserdem ssetzse ich euch ausseinander!«
    Oh, nein! Alles, nur das nicht!
    Laura erwiderte den durchdringenden Blick der Lehrerin. Keine von ihnen sagte ein Wort. Doch Laura war klar, dass die Lehrerin die Drohung ernst meinte.
    Rebekka Taxus blickte auf die Uhr. »Nur noch zehn Minuten, Laura. Alsso worauf wartesst du noch? Auf ein Wunder?«
    Laura antwortete nicht.
    Die Lehrerin hatte das wohl auch nicht erwartet. Süffisant lächelnd setzte sie ihren Weg durch die Klasse fort.
    »Klack. Klack. Klack!«
    Aber dennoch ließ Rebecca Taxus Laura bis zum Ende der Stunde keine Sekunde mehr aus den Augen. Als zehn Minuten später die Schulglocke schrillte, war Lauras Testbogen noch genauso leer wie am Anfang der Mathestunde.
     
    Wut! Laura fühlte nichts als kalte Wut. Sie griff sich einen flachen Kieselstein aus dem feuchten Ufersand und schleuderte ihn mit aller Kraft über die grauen Wasser des Drudensees. Der Stein tanzte zwei-, dreimal auf der Oberfläche, bevor er schließlich in der Tiefe versank.
    »Es ist unfair!«, schrie sie, und es klang zornig und hilflos zugleich. »Es ist so verdammt unfair, dass wir den Test ausgerechnet heute schreiben mussten!«
    Lukas schaute sie überrascht an. Die dunklen Wolken am Himmel spiegelten sich verschwommen in seinen Brillengläsern. »Das verstehe ich nicht, Laura. Was wäre denn anders gelaufen, wenn ihr den Test morgen und nicht heute geschrieben hättet? Außerdem wusstest du doch lang genug von dem Termin.«
    Laura verdrehte die Augen - doch dann sah sie die ratlosen Gesichter von Lukas und Kaja, die neben ihr am Seeufer standen, und da fiel ihr wieder ein, dass die beiden überhaupt nicht verstehen konnten, was sie so sehr beschäftigte. Sie wussten schließlich nichts von ihrer Traumreise am Vortag, und sie hatten auch nicht die geringste Ahnung, was auf Burg Ravenstein vor sich ging.
    »Lukas hat Recht«, sagte Kaja. »War einfach nur Pech, dass du dich ausgerechnet gestern so schlapp gefühlt hast. Und vorhin war's auch nicht viel besser, oder?«
    Mit einem Nicken bestätigte Laura die Vermutung.
    »Vielleicht wirst du krank?« Kaja machte sich Sorgen. »Zur Zeit plagen sich ja viele mit einer Erkältung rum.«
    »Nein, nein«, antwortete Laura rasch. »Das ist es mit Sicherheit nicht.«
    »Was dann?« Ihr Bruder sah sie forschend an. Die Skepsis- Falte hatte sich wieder in seine Stirn gekerbt.
    »Ach - ich weiß auch nicht«, antwortete Laura ausweichend. »Ich weiß nur, dass ich das Schuljahr langsam abhaken kann. Mit null Punkten im Mathetest

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