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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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jemand helfen.
    Leider war es ausgerechnet Max Stinkefurz, der die Treppe herunterkam.
    So ein verflixtes Pech!, ärgerte Laura sich im Stillen. Von Max Stinkefurz werde ich mir ganz bestimmt nicht helfen lassen.
    Niemals!
    Schon bei dem Gedanken, dass seine fetten Wurstfinger sie berührten, wurde ihr schlecht. Und die Vorstellung, dass sie sich auf den schwabbeligen Fettwanst stützen sollte, um sich von ihm zweieinhalb Stockwerke hoch zu ihrem Zimmer führen zu lassen, verursachte ihr vollends Übelkeit.
    Als Stinkefurz Laura bemerkte, blieb er überrascht stehen, das übliche dümmliche Grinsen auf dem Gesicht. »Wie nennt man das, was du hier treibst, Laura?«, fragte er. »Bodenturnen?«
    Laura antwortete nicht, sondern sah Stinkefurz nur böse
    an.
    »Was würdest du davon halten, wenn ich dir dabei Gesellschaft leiste?«, fuhr der Dicke lauernd fort. »Beim Bodenturnen, mein ich?« Sein Grinsen wurde breiter, und er ließ sein wieherndes Eselslachen hören.
    Laura durchbohrte ihn förmlich mit ihren Blicken. Sie wollte zu einer wütenden Entgegnung ansetzen, als sie mit einem Male die Gedanken von Max lesen konnte. Zumindest einige.
    Sie ist eigentlich richtig niedlich, dachte er. Weiß gar nicht, was Ronnie gegen sie hat. Aber wenn ich nett zu ihr bin, macht er mich mit Sicherheit zur Schnecke.
    Laura war baff. Mit allem hätte sie gerechnet, nur nicht mit so etwas.
    Er ist also nur eklig zu mir, weil er Angst vor Ronnie Riedel hat?
    Nicht im Traum wäre ihr eingefallen, dass dies der Grund dafür war, dass Max Stinkefurz sich ihr gegenüber meistens ziemlich fies verhielt. Sie empfand plötzlich so etwas wie Verständnis für ihn - und gleichzeitig ärgerte sie sich über seinen fehlenden Mut.
    So ein feiger Blödmann!
    »Hey, Stinkefurz!«, sagte sie schroff.
    Das Lachen des Dicken verstummte, und er starrte sie finster an. »Pass bloß auf, was du sagst!«
    »Reg dich ab, Stinkefurz. Ich wollte dir nur eine Frage stellen.«
    »Eine Frage? Welche denn?«
    »Ganz einfach - wozu hast du eigentlich einen Kopf, Stinkefurz?«
    Max machte ein überraschtes Gesicht. »Hä?«
    Laura lächelte. »Hab ich's mir doch gedacht, dass du das nicht weißt. Ich will es dir verraten, Stinkefurz - weil es dir sonst in den Hals regnen würde, deshalb. Das ist der einzige Grund, warum du einen Kopf hast!«
    Der Junge starrte sie entgeistert an. Dann verzog er weinerlich das Gesicht. »Du bist ja so was von bescheuert!«, sagte er gekränkt und verzog sich eilig.
    Laura sah ihm nach, und da tat ihr der blöde Spruch auch schon Leid.
    Das war doof von dir, Laura, dachte sie. Er hat bestimmt schon genug unter Ronnie zu leiden, und du hättest ihm nicht auch noch wehtun müssen.
    Unter größten Mühen zog sie sich am Geländer hoch.
    Geschieht dir recht. Wärst du nicht so fies zu Max gewesen, dann hätte er dir vielleicht geholfen.
    Sie beschloss, sich bei der nächsten Gelegenheit bei ihm zu entschuldigen - und ihn nie mehr Stinkefurz zu nennen. Dann nahm sie den Rest ihres Weges in Angriff.
    Es dauerte über zehn Minuten, bis Laura endlich ihr Zimmer erreicht hatte. Mühsam drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür. Kaja saß an ihrem Schreibtisch, war in ein Schulbuch vertieft und mampfte gedankenverloren Schokoladentaler. Als sie Laura hörte, drehte sie sich um und sah sie vorwurfsvoll an. »Wo bleibst du denn? Wir müssen doch dringend für den Mathetest -«
    Da erst bemerkte Kaja, in welcher Verfassung sich die Freundin befand. Sie sprang auf und eilte Laura entgegen, die mit weichen Knien zum Bett wankte.
    »Was ist denn los? Was ist passiert?«
    Doch Laura winkte nur kraftlos ab. Sie wirkte beinahe apathisch. »Erzähl ... ich ... dir später«, murmelte sie und ließ sich in voller Montur aufs Bett fallen.
    Kaja betrachtete sie besorgt. »Was hast du denn, Laura?«
    Laura wollte den Kopf schütteln, doch selbst dazu war sie nicht mehr in der Lage. »Nichts ... nichts Schlimmes, Kaja«, stammelte sie nur undeutlich. »Ich ... will ... nur noch ... schlaf-«
    Die Augen fielen ihr zu, der Kopf sank zur Seite, und im nächsten Moment schon war ein leises Schnarchen zu hören.
    Kaja stand vor ihrem Bett und starrte Laura verwundert an. Sie beugte sich über die Freundin, packte sie an der Schulter und schüttelte sie sanft. »Laura! Wach auf, Laura!«
    Doch Laura reagierte nicht.
    Kaja zog ihr den dicken Anorak und die Schuhe und Strümpfe aus. Anschließend wollte sie Laura den Pullover vom Leibe streifen.

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