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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stimme holte ihn aus den Gedanken. Sie klang richtig vergrätzt. »Hat keine Manieren, der Knabe. Hält es nicht mal für nötig zu grüßen!«
    Wieder schaute Alarik sich um - und wieder konnte er niemanden entdecken. Nur die Moorbirke ragte vor ihm auf. Sie war nicht sehr hoch, hatte einen schlanken Stamm und ein spärliches Geäst. Sie schwankte sachte, obwohl es vollkommen windstill war.
    »Was hältst du Maulaffen feil und glotzt mich so dämlich an?«
    Alarik wurde schlagartig klar, dass es die Moorbirke war, die da sprach. »Mei ... mei ... meinst du mich?«, stotterte er überrascht.
    »Wen denn sonst?« Die Birke schüttelte sich. »Oder siehst du hier noch jemanden?« Damit neigte sie sich, bis die Zweige ihn fast berührten. »Sag schon, mein Junge, was führt dich zu mir?«
    »Zu dir? Ich will nicht zu dir. Mein Weg führt mich zur Dunklen Festung.«
    »Schade!« Die Birke richtete sich wieder auf. »Ich hatte gehofft, du wolltest mir Gesellschaft leisten. Dabei bist du auch nur so ein Narr wie all die anderen.«
    »Kannst du mir den Weg zur Dunklen Festung weisen?«
    Die Birke schüttelte sich erneut. »Ja.«
    »Wunderbar!«, jubelte der Knappe.
    »Ich denke aber gar nicht dran, es zu tun«, fuhr die Moorbirke schnippisch fort. »Ich habe eine Ewigkeit auf Gesellschaft gewartet. Da werde ich dich doch nicht gleich wieder fortlassen!«
    Alarik wollte zu einer Entgegnung ansetzen, als ihm ein Ekel erregender Gestank in die Nase stieg. Ein Pesthauch des Verderbens.
    Der Odem des Todes.
    Im selben Augenblick rauschte es in der Luft. Ein unheimliches Flügelwesen löste sich aus dem Dunst und schoss mit der Geschwindigkeit eines Pfeils auf Alarik herab.
    Alarik blickte in eine grauenhafte Frauenfratze und sah den ausgemergelten Oberkörper einer Harpyie. Schon fuhr der stinkende Sturmdämon die spitzen Aasgeierkrallen aus. Der Knappe zog den Kopf ein und konnte der Attacke durch einen Hechtsprung fürs Erste entgehen, aber der Schlag der mächtigen Schwingen fegte ihn vom Pfad, sodass er mit einem Platscher in den Sumpf stürzte.
    Sofort sank Alarik ein. Hektisch versuchte er, sich zum sicheren Pfad zurückzuarbeiten, aber da hatte die Harpyie bereits kehrtgemacht und kam erneut angeflogen.
    Direkt vor Alariks Gesicht stand der Sturmdämon flatternd in der Luft, während der Knappe immer tiefer versank. Der Anblick der Bestie mit dem Kopf und Oberkörper einer hässlichen alten Frau war so abstoßend, dass ihm beinahe die Sinne schwanden. Es war, als würde er dem Bösen mitten in die Fratze blicken. Der Pestgestank, den das Untier verströmte, drohte Alariks Lungen zu verätzen.
    Die Harpyie stieß ein gellendes Gelächter aus und kreischte: »Es ist nicht mehr nötig, dass man dir den Weg weist, du Narr! Dein Weg ist hier zu Ende! Zu Ende! Zu Ende!«
    Erneut kreischte sie laut auf, spreizte die Krallen, holte mit ihrem Drachenfuß aus - und schlug zu.
     
    E ndlich hatten die Freunde den Henkerswald hinter sich gelassen und den offenen Park erreicht. Lukas hatte am Waldrand auf die Mädchen gewartet und trabte nun neben ihnen her. Sein rechtes Ohr schmerzte, und seine Haare verströmten einen leichten Brandgeruch.
    Jenseits der großen Freifläche waren die Konturen des Burggebäudes bereits schemenhaft zu erkennen. Kaja seufzte erleichtert auf. Sie hielt an, um kurz zu verschnaufen, doch Laura trieb sie unbarmherzig weiter.
    »Nicht stehen bleiben!«, feuerte sie die Freundin an. »Wir sind erst in Sicherheit, wenn wir die Burg erreicht haben!«
    Kaja stolperte stöhnend weiter. Sie war völlig geschafft. Sie wollte protestieren, doch das laute Hundegebell, das plötzlich einsetzte, hielt sie davon ab. Es klang sehr bedrohlich und war gar nicht mehr weit entfernt. Da schössen auch schon zwei Doggen hinter dem Strauchwerk am Rande der großen Freifläche hervor und hetzten auf sie zu.
    Kaja blieb wie angewurzelt stehen.
    Obwohl die schwarzen Hunde noch einige hundert Meter entfernt waren, erkannte Laura sofort, dass sie in Lebensgefahr schwebten.
    »Lauft!«, schrie sie. »Lauft, so schnell ihr könnt!«
    Damit packte Laura Kaja an der Hand und sprintete los. Auch Lukas stürmte davon. Schon nach wenigen Sekunden hatte er einen kleinen Vorsprung gewonnen. Er rannte so schnell, als gelte es, einen neuen Weltrekord aufzustellen. Und auch Kaja, die eben noch am Ende ihrer Kräfte gewesen war, war wie beflügelt angesichts der Gefahr. Aber dennoch lief sie langsamer als Laura, der es so vorkam, als würde Kaja

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