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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter. Frischkäse und Erdbeermarmelade zum Dritten.
    Laura nahm einen Löffel und machte sich über ihre Cornflakes her. Plötzlich schmeckten sie sogar.
    »Er hat auch gesagt, dass ich im Zeichen der Dreizehn geboren bin«, sagte sie dann trotzig in die Stille. »Und dass ich eine von den Wächtern bin und eine besondere Aufgabe habe.«
    »Was für Wächter denn?«, fragte Lukas erstaunt. »Und welche Aufgabe?«
    »Keine Ahnung.« Laura zog ein ratloses Gesicht. »Ich soll Professor Morgenstern fragen, hat er gesagt.«
    »Ausgerechnet den!«, warf Sayelle voller Spott ein. »Professor Aurelius Morgenstern ist doch genauso ein Träumer, wie dein Vater einer war. Wenn er ihn nicht sogar noch übertrifft! Ich verstehe gar nicht, wie sich dieser alte Zausel so lange als Internatsdirektor in Ravenstein halten konnte. Ist mir völlig schleierhaft! Dass er das Internat nicht schon in Grund und Boden gerichtet hat, grenzt für mich an ein Wunder!«
    Laura schwieg. Sie verstand nicht, warum ihre Stiefmutter den Professor nicht leiden konnte und immer nur schlecht von ihm redete. Aber es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu streiten.
    »Wenn ich dir einen Rat geben darf, Laura«, wandte sich Sayelle wieder an das Mädchen, »dann verwende deine Zeit für nützlichere Dinge, als dich mit diesem Spinner einzulassen. Zum Lernen beispielsweise, oder ...!« Plötzlich hielt sie inne und schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Mein Gott, das hätte ich ja beinahe vergessen!«, sagte sie, sprang auf und eilte aus der Küche.
    Einige Augenblicke später kam sie zurück, in der Hand zwei flache Päckchen in Geschenkpapier, die sie Laura entgegenhielt.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Laura!«, sagte sie und quälte sich ein Lächeln ab.
    Laura blickte nachdenklich auf die Geschenke. Sie hat also doch daran gedacht, wunderte sie sich im Stillen. Bestimmt wieder Bücher! Wahrscheinlich Lehrbücher für Mathe und Physik. Als ob die mir Freude machten!
    Sie sah ihre Stiefmutter ernst an. »Das ist lieb von dir, Sayelle. Aber ich will keine Geschenke. Mein einziger Wunsch ist, dass Papa zu uns zurückkommt - und sonst nichts.«
    Sayelle schnappte nach Luft wie ein gestrandeter Fisch. Dann zog sie die Augenbrauen kraus, und ihre Stirn bewölkte sich. Für einen Moment sah es ganz so aus, als wolle sie eine fürchterliche Schimpftirade vom Stapel lassen, und obwohl Lukas eigentlich nichts zu befürchten hatte, zog er unwillkürlich den Kopf ein. Laura dagegen sah ihre Stiefmutter gelassen an. Sollte die doch schreien und toben, wie sie wollte - war ihr doch egal!
    Und das schien Sayelle plötzlich zu begreifen. Sie schloss den Mund und biss die Zähne zusammen, bis sie leise knirschten. Dann glätteten sich ihre angespannten Gesichtszüge wieder, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen. »Okay, Laura«, sagte sie ruhig. »Völlig okay. Ganz wie du meinst.«
    Sie wandte sich ab und legte die Bücher auf den Küchenschrank. Obwohl sie innerlich tobte vor Wut, tröstete sie sich mit dem Gedanken, dass Laura schon noch die Augen aufgehen würden. Aber dann würde es zu spät sein. Plötzlich musste Sayelle grinsen. Rasch legte sie die Hand vor den Mund, damit die Kinder es nicht sehen konnten. Dass diese Gören doch immer meinten, sie würden alles verstehen! Dabei hatten sie keine Ahnung.
    Nicht die geringste!
    Und sie freute sich jetzt schon auf das Gesicht, das Laura machen würde, wenn sie endlich die Wahrheit erfahren würde.
    Die ganze, schreckliche Wahrheit.
     

4
     
    Aufbruch ins Abenteuer
     
    er Swuupie überquerte die Hügelkuppe, trippelte auf die sonnenbeschienene Wiese, erhob sich auf die Hinterbeine und spähte mit den Knopfaugen neugierig in die Runde. Der pelzige Kopf ging aufgeregt hin und her, während er witternd die Luft einsog. So aufgerichtet, maß das Tier vielleicht eine knappe Elle. Es hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem Waschbären: Die Augen waren von schwarzen Flecken umrundet, das graubraune Fell glänzte seidig im Licht. Der schwarzgrau geringelte, buschige Schwanz war etwa halb so lang wie der Körper und ständig in Bewegung. Die Ohren allerdings erinnerten an die eines Teddybären, und auf dem Rücken trug es Flügel, Schwingen aus dünner Haut, die wie Fledermausflügel ausgebreitet und zusammengefaltet werden konnten.
    Schließlich ließ das Pelztier aufgeregte Fieplaute hören, breitete die Flügel aus und bewegte sich in einer eigentümlichen Mischung aus

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