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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Saal.
    »Verfolgt sie, und sorgt dafür, dass keiner von ihnen in den Mauern von Hellunyat zurückbleibt!«, befahl Paravain der Leibgarde.
    Die Weißen Ritter eilten den Feinden nach, um sie endgültig aus der Gralsburg zu vertreiben. Ihr junger Anführer aber schritt auf den Hüter des Lichts zu, der neben dem Kamin im Schatten der Wand stand. Der Schrecken war dem Alten in die Glieder gefahren, denn er zitterte, und sein Gesicht war aschfahl.
    Paravain steckte sein Schwert in die Scheide. »Ich verstehe einfach nicht, wie -«
    »Die Nebel!«, schnitt ihm Elysion barsch das Wort ab. »Sie sind von Osten gekommen und haben sich der Flüsternden Nebel bedient. Hast du die Männer nicht davor gewarnt?«
    »Doch! Aber sie haben meine Warnungen offensichtlich nicht ernst genommen. Schließlich haben nur die wenigsten von ihnen bislang Bekanntschaft mit diesen tückischen Nebeln gemacht.«
    »Sie sind eine große Hilfe für den, der sich ihrer zu bedienen weiß«, sagte der Hüter des Lichts nachdenklich. »Schärf das deinen Männern ein morgen beim Appell!«
    »Gewiss, Herr. Seid versichert -« Paravain suchte den Blick seines Gebieters, und da wich alles Blut aus seinem Gesicht. »Oh, nein!«, stöhnte er, schlug die Hände vor den Mund und starrte den Hüter des Lichts aus schreckgeweiteten Augen an.
    »Ich weiß«, sagte der alte Mann mit brüchiger Stimme. »Er hat mich erwischt.«
    Mit der rechten Hand strich er sich über die linke Wange und hielt Paravain die Finger entgegen. Die Kuppen waren blutrot. Dann drehte er dem Ritter die linke Gesichtshälfte zu, über die sich eine fünf Zentimeter lange, dünne Wunde zog.
    Paravain wusste nur zu gut, was diese Verletzung durch das Schwert Pestilenz bedeutete: Wunden, die mit seiner Klinge geschlagen wurden, heilten niemals. Die Verletzten mussten eines qualvollen Todes sterben, wenn sie nicht rechtzeitig mit dem einzig wirksamen Gegenmittel behandelt wurden: dem Wasser des Lebens. Nur das Elixier aus dem Kelch der Erleuchtung vermochte seinen Herrn nun noch zu retten. Doch der Kelch befand sich im Besitz der Feinde. Niemand wusste, wo auf dem Menschenstern die Dunklen Mächte ihn versteckt hielten. Angst stieg auf in Paravain.
    Eine Angst, die ihn zu überwältigen drohte.
    »Es ist nur ein kleiner Kratzer«, erklärte der Hüter des Lichts in beruhigendem Ton. Doch plötzlich taumelte er, seine Knie zitterten, und seine Kräfte schwanden sichtlich.
    Der Weiße Ritter sprang hinzu und fing seinen Herrn auf, bevor der zu Boden stürzte. Tränen standen in Paravains Augen, als er Elysion mit heiserer Stimme zuflüsterte: »Wir sind verloren, Herr, es gibt keine Hoffnung mehr!«
    Doch der Hüter des Lichts schaute ihn nur mitleidig an. »Warum so kleinmütig, Paravain? Es gibt immer Hoffnung, solange man an seinem Glauben festhält!«
     
    B auer Dietrich hatte Recht behalten. In der Nacht tobte ein heftiger Sturm über das Land. Die Temperatur war innerhalb kurzer Zeit über den Nullpunkt gestiegen. Der Wind heulte um die Häuser und rüttelte mächtig an Fenstern, Türen und Dachziegeln. Dicke Regenwolken trieben am Himmel dahin, und heftiger Regen ging über Hohenstadt nieder und setzte die Straßen der Stadt zeitweise unter Wasser.
    Von all dem bekam Laura nichts mit. Ruhig lag sie in ihrem Bett und schlief tief und fest ihrem Geburtstag entgegen, sodass sie auch die Glocken der nahen Turmuhr nicht hörte, die gerade zwölf schlugen.
    Mitternacht.
    Aber plötzlich vernahm Laura eine Stimme im Schlaf. Eine laute, deutliche Stimme, die ihren Namen rief: »Laura!« Und dann noch einmal: »Lauuuraaa!«
    Laura schreckte aus ihrem Schlummer, öffnete die Augen und blickte sich um. Trotz der Dunkelheit erkannte sie die schlanke Gestalt sofort, die neben ihrem Bett stand: Es war ihr Vater!
    Das Mädchen schnappte nach Luft.
    Papa! Das ist doch nicht möglich!
    Marius Leander war ein hoch gewachsener Mann. Eine schwarze Wuschelmähne rahmte sein freundliches Gesicht mit den braunen Augen. Mit einem liebevollen Lächeln sah er seine Tochter an.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Laura«, sagte er leise.
    Laura war fassungslos. »Aber, Papa, wie ... wie ...?«, stammelte sie mit großen Augen.
    »Pssst!«, mahnte Marius und legte den Zeigefinger vor den Mund. Dann fuhr er fort: »Du wirst schon bald verstehen! Heute begehst du das Fest der Dreizehn, Laura: Dreizehn mal dreizehn Monde sind vergangen seit deiner Geburt, und damit ist der Tag gekommen, an dem du in den

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