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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kreis der Wächter aufgenommen wirst.«
    Laura schluckte, sie war unfähig, etwas zu sagen. Was hatte das alles zu bedeuten? Und wie kam ihr Vater plötzlich in ihr Zimmer? Die Gedanken begannen in Lauras Kopf zu kreisen wie ein sich immer schneller drehendes Karussell.
    »Du bist im Zeichen der Dreizehn geboren!«, erklärte Marius Leander nun. »Und deshalb hast du eine besondere Aufgabe - du musst den Kelch finden! Ob es gelingt, hängt ganz alleine von dir ab - von deinem Mut, von deinem Willen und von deinem Glauben an dich selbst.«
    Laura begann zu schwitzen. Der Wirbel in ihrem Kopf wurde heftiger. Im Zeichen der Dreizehn. Wächter. Eine besondere Aufgabe. Den Kelch finden. Was hatte all das bloß zu bedeuten? Wieder schüttelte sie den Kopf. »Ich ... ich verstehe überhaupt nichts, Papa. Welche Aufgabe denn? Und ... wo kommst du überhaupt so plötzlich her?«
    »Alles zu seiner Zeit«, antwortete Marius Leander und schaute seine Tochter liebevoll an. »Frag Professor Morgenstern, er wird dir alles erklären. Und suche nach Rauenhauch, dem Flüsternden Nebel. Ich konnte ihn gerade noch in der Bibliothek verstecken, bevor sie mich geschnappt haben.«
    In diesem Moment entdeckte Marius die Kette auf dem Schreibtisch. Laura hatte sie vor dem Schlafengehen aus dem Kästchen genommen, um sie noch einmal zu betrachten. Ein Lächeln ging über das Gesicht des Vaters. »Ich sehe, du hast auch ohne mich daran gedacht«, sagte er, nahm das Schmuckstück in die Hand und betrachtete es mit wehmütigem Blick. »Es ist sehr wertvoll, Laura. Das Rad der Zeit hat einst deiner Großmutter gehört. Pass gut darauf auf, denn es wird dir eine große Hilfe sein bei dei-«
    Urplötzlich brach er ab und zuckte zusammen. Er krümmte den Rücken, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse des Schmerzes.
    »Nein, nein ... nicht!«, wimmerte er, und Laura bemerkte zu ihrem Entsetzen, dass ihr Vater von Schlägen getroffen wurde, die lange schmale Streifen in sein Hemd schnitten. Es mussten Peitschenhiebe sein, aber die Peitsche - Laura konnte die Peitsche nicht sehen, mit der ihr Vater geschlagen wurde! Immer und immer wieder!
    Und da erst fiel ihr auf, dass die Kleidung ihres Vaters so verdreckt und abgerissen war, als habe er sie seit seinem Verschwinden nicht mehr gewechselt. Außerdem trug er keine Schuhe, und seine bloßen Füße waren so schmutzig, dass sie bestimmt seit langem kein Wasser mehr gesehen hatten.
    Jetzt trafen die Schläge der unsichtbaren Peitsche sein Gesicht. Blutige Striemen liefen quer über die Wangen ihres Vaters, der vor Schmerzen stöhnte - und sich vor Lauras Augen mit einem Male in nichts auflöste. Eben war er noch da gewesen - und im nächsten Augenblick war er schon verschwunden wie eine Kerzenflamme, die in einem plötzlichen Luftzug erlischt.
    Mit offenem Mund starrte Laura vor sich hin. »Papa?«, flüsterte sie ungläubig. Für einen Moment war sie weder zu einem Gedanken noch zu einer Bewegung fähig. Dann sank sie auf dem Bett zusammen, und die Gedanken wirbelten noch heftiger als zuvor durch ihren Kopf.
    Wie ein wilder Tornado.
    Dann wurde ihr alles zu viel, und Laura versank in einen tiefen Schlaf.
     
    Beim Frühstück fühlte Laura sich hundeelend. Es kam ihr vor, als habe sie nicht eine Minute geschlafen. Mit bleichem Gesicht und hohlem Blick saß sie da. Sie brachte keinen Bissen herunter, und beim ersten Schluck Kakao überkam sie ein heftiger Würgereiz.
    Immer wieder musste sie an ihren Vater denken. Wie er plötzlich mitten in ihrem Zimmer gestanden und sich vor Schmerzen gewunden hatte, bevor er verschwand, ohne dass sie erfahren hatte, wo er steckte und wie das alles zu erklären war.
    Aber das war doch gar nicht möglich, dass sich ein Mensch einfach in Luft auflöste! So etwas gab es doch gar nicht!
    »Glaub mir, Laura, das hast du alles nur geträumt«, sagte Lukas, während er mit vollen Wangen sein Brötchen kaute. In seinem rechten Mundwinkel war ein roter Marmeladenfleck, und auf seinem Kinn klebte ein kleiner Klecks Frischkäse. Frischkäse mit Erdbeermarmelade war sein Lieblingsaufstrich. »Es war nichts weiter als ein Traum«, wiederholte er dumpf. »Exaktenau wie gestern die Geschichte mit den Rittern und dem Kelch!«
    »Mit welchem Kelch denn?«, wollte Sayelle wissen.
    Laura überhörte die Frage ihrer Stiefmutter und schüttelte heftig den Kopf. »Es war kein Traum«, sagte sie.
    Sie war sich ganz sicher. Hätte sie alles nur geträumt, wäre die Kette nicht

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