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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Begleiter waren vor der Zelle angekommen, und Marius konnte nun auch die beiden anderen Gestalten erkennen. Zu seiner Verwunderung war eine davon eine hoch aufgeschossene Frau. Das smaragdgrüne Kleid, das eng an ihrem Körper anlag, verlieh ihr etwas Echsenhaftes. Auch ihre Augen mit den schlitzartigen Pupillen in der gelben Iris erinnerten ihn an Reptilien. Ihr Gesicht, das von pechschwarzen Haaren eingerahmt wurde, war bleich und starr und ließ keinerlei Gefühle erkennen.
    Der Mann an ihrer Seite trug einen scharlachroten Umhang mit einer großen Kapuze, die er sich weit ins Gesicht gezogen hatte, sodass es im Schatten lag und nicht zu sehen war. Marius Leander erschrak trotzdem fast zu Tode, denn es fuhr ihm durch den Kopf, dass solche Kapuzenumhänge nur von den berüchtigten Fhurhurs getragen wurden. Diese Schwarzmagier verfügten über eine unermessliche Macht und waren weithin gefürchtet.
    Wozu um Himmels willen hatte der Schwarze Fürst einen Fhurhur mitgebracht?
    Borboron bedeute Glupschauge mit einem Wink, das Verlies zu öffnen, und der Trioktid fingerte zitternd die Schlüssel von seinem Gürtel. Quietschend öffnete sich die Gittertür, und die Besucher betraten die Zelle. Der Schwarze Fürst baute sich direkt vor Marius auf, streckte die Fackel aus und hielt sie vor das gemarterte Gesicht des Gefangenen.
    Geblendet wich Marius einen Schritt zurück und kniff die Augen zusammen. Der Schwarze Fürst musterte ihn, wobei sein fahles Gesicht keinerlei Regung oder gar Mitleid zeigte. Dann warf er einen schnellen Blick über die Schulter zu Glupschauge, der in der offenen Kerkertür stand, und wandte sich schließlich wieder dem Gefangenen zu.
    »Haben sie dich nicht gewarnt?«, fragte er mit kehliger Stimme.
    Marius antwortete nicht. Natürlich hatten ihm die beiden Knechte eine fürchterliche Strafe angedroht für den Fall, dass er eine Traumreise unternehmen sollte. Aber das entschuldigte die barbarischen Schläge nicht. Außerdem hasste er es, wenn er von Fremden plump geduzt wurde.
    »Du ziehst es also vor zu schweigen?«, fuhr Borboron fort. »Gut, wie du möchtest. Ich hatte ohnehin nicht damit gerechnet, dass du dich abschrecken lassen würdest. Die beiden Schlafmützen haben es dir aber auch sehr leicht gemacht - dabei waren sie gewarnt, dass du es in dieser Nacht mit Sicherheit versuchen würdest.« Er seufzte theatralisch. »Der Fehler wird ihnen bestimmt nicht noch einmal unterlaufen.«
    Der Schwarze Fürst deutete ein Grinsen an, und Marius bemerkte, dass Glupschauge erbleichte. Der Trioktid war wie die meisten seiner Art zwar ziemlich träge im Denken, aber sein beschränkter Verstand reichte allemal aus, um zu verstehen, dass die beiläufige Bemerkung das Todesurteil für ihn und seinen Kumpan bedeutete.
    »Dein Ungehorsam wird natürlich auch für dich Folgen haben!«, fuhr der Schwarze Fürst, an Marius gewandt, fort. »Obwohl -« Er brach ab und verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. »- Eigentlich müssten wir dir sogar dankbar sein. Schließlich hast du uns ein Souvenir mitgebracht von deinem Ausflug auf den Menschenstern.«
    Marius verstand nicht, was Borboron meinte. Ein Souvenir?, überlegte er. Welches Souvenir denn?
    Der Schwarze Fürst wandte sich an die Frau an seiner Seite. »Willst du es ihm nicht zeigen, Syrin, und dich bei ihm bedanken für das wertvolle Stück?«
    Die Frau erwiderte das Grinsen des Schwarzen Fürsten, um dann dicht vor Marius hinzutreten. Sie öffnete den obersten Knopf ihres Kleides und schlug den Kragen zur Seite, sodass Marius das Schmuckstück sehen konnte, das um ihren Hals hing. Es war eine schlichte Kette mit einem goldenen Amulett.
    Als Marius das Rad der Zeit erblickte, wurde ihm schlagartig klar, welch entsetzlichen Fehler er begangen hatte. Unwillkürlich wich er zurück und stöhnte gequält auf. Oh, nein! Hätte er auf seiner Traumreise doch nur die Kette nicht in die Hand genommen!
    Die echsenhafte Frau mit dem totenbleichen Gesicht beobachtete ihn mit kaltem Blick. Ein höhnischer Glanz trat in ihre gelben Reptilienaugen. »Gräme dich nicht allzu sehr«, spottete sie. »Auch mit der Kette hätte deine Tochter ihre Aufgabe nicht erfüllen können. Niemals!« Sie trat ganz dicht an Marius heran, schob das spitze Kinn nach vorne und starrte ihm direkt in die Augen. Als sie weitersprach, hatte ihre Stimme den fauchenden Klang einer Raubkatze. »Das Rad der Zeit ist in meinen Händen viel besser aufgehoben als bei deinem Balg und wird mir von

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