Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
kapiert hatte! Sie konnte wirklich nur hoffen, dass Pinky Taxus jemand anderen an die Tafel rief. Und die Chancen dazu standen immerhin eins zu vierzehn. Warum also sollte es ausgerechnet sie erwischen?
    Rebekka Taxus drehte sich um und ließ ihren Blick über die 7b schweifen.
    »Wie ihr euch ssicher erinnert, ist diess eine der Aufgaben, die ich euch alss Haussaufgabe aufgegeben hatte, nicht wahr?«
    »Jawohl, Frau Taxus«, antwortete Paul Müller.
    Na klar, wer auch sonst? Der schmächtige Junge mit der großen Hornbrille hatte feuerrote Haare und mehr Pickel im Gesicht, als es Sterne in der Milchstraße gab. Eigentlich war Laura ja der Meinung, dass es fies ist, sich über das Aussehen von anderen lustig zu machen. Aber dass Paul Müller von allen nur Pickel-Paule genannt wurde, fand sie okay. Angesichts der Vielzahl seiner Pickel war das noch geschmeichelt. Paul Müller konnte von Glück sagen, dass man ihn nicht Eiter-Paule rief. Das wäre zwar ziemlich krass, aber gar nicht mal so abwegig. Verdient hätte er es allemal. Nicht genug, dass Pickel-Paule ein verdammter Streber war - in keinem Fach stand er schlechter als zwei, außer in Sport natürlich. Aber was schlimmer war - er war auch noch ein elender Schleimer und eine Petze vor dem Herrn. Kein Wunder also, dass ihn keiner in der Klasse leiden konnte. Und die meisten Lehrer auch nicht. Nur Rebekka Taxus schien einen Narren an ihm gefressen zu haben. Sie lächelte den in der ersten Reihe sitzenden Paul anerkennend an und wandte sich dann an die anderen Schüler.
    »Wer von euch hat denn die Freundlichkeit, unss zu demonsstrieren, wie man diesse kleine Aufgabe lösst?«
    Pickel-Paules Arm schoss in die Höhe.
    »Ich weißs, Paul, dasss du dass weißst!«, sagte Pinky Taxus und blickte den Rest der 7b auffordernd an. Der jedoch starrte schweigend vor sich hin. Fast reglos saßen die Schüler da und stierten voller Konzentration auf die Tische. So, als hätten sie dort gerade etwas ungemein Wichtiges entdeckt, was sie unter keinen Umständen aus den Augen lassen durften.
    »Hey, hey, nicht sso sstürmisch«, spöttelte die Taxus. »Ich kann nicht alle auf einmal drannehmen! Aber wie wäre ess denn mit ... mit ...«
    Ihr Blick ging erneut in die Runde und blieb an Franziska Turini hängen. Franziska wurde blass. Was schon etwas heißen wollte, denn ihr italienischer Vater hatte ihr nicht nur seine pechschwarzen Haare, sondern auch seine tiefbraune Haut vererbt.
    Laura atmete auf. Puuh - noch mal Glück gehabt!
    Franziska quälte sich unendlich langsam von ihrem Stuhl hoch, um den Gang zum Schafott anzutreten, als die Taxus es sich doch noch anders überlegte.
    »Lieber nicht, Franzisska«, sagte sie. »Du hattesst doch ersst in der letzten Sstunde dass Vergnügen.«
    Auch Franziska Turini gehörte zu den ausgesprochenen »Lieblingen« der Taxus. Sie wurde von ihr getriezt, wo es nur ging. Und das alles vermutlich nur, weil die Taxus es nicht ausstehen konnte, wenn jemand gepierct war. Franziska trug gleich zwei Piercings: einen Ring an der rechten Augenbraue und einen am linken Nasenflügel. Aber wahrscheinlich wäre es Franziska Turini ohne Piercing auch nicht besser ergangen. Rebekka Taxus fand immer einen Grund, ihren Schülern das Leben zur Hölle zu machen. Wovon auch Laura ein Lied singen konnte.
    Jetzt hatte die Taxus Laura ins Visier genommen.
    Oh, nein!
    Irgendwie musste die Lehrerin die Angst des Mädchens spüren, denn ein seltsamer Glanz trat in ihre Augen. Sie schien sich ganz sicher zu sein, das richtige Opfer gefunden zu haben.
    »Ich glaube, ich weißs, wem wir heute diessen kleinen Sspaßs gönnen. Und zwar unsserer ... lieben Laura! Komm schon, Laura!«
    Laura wurde schlecht. Heute würde sie ihre Fünf in Mathe bestimmt nicht loswerden.
    Ganz im Gegenteil!
    »Hey!«, flüsterte Kaja, während Laura sich zögernd erhob. »Schau immer zu mir, ich versuch dir zu helfen!«
    Mit weichen Knien trat Laura zur Tafel. Die Lehrerin drückte ihr das Kreidestück in die Hand.
    Der Duft von Pinkys Parfüm stieg Laura in die Nase. Es roch schwülstig-herb nach Moschus und besaß einen derart modrigen Unterton, dass sie es verächtlich »Gruftie-Duft« getauft hatte. Plötzlich erinnerte Laura sich wieder: Derselbe Modergeruch hatte, wenn auch kaum wahrnehmbar, am Vortag in der Turnhalle geschwebt. Rebekka Taxus also hatte Percy und sie beim Fechttraining beobachtet - fragte sich nur, warum?
    »Sso, Laura.« Die zischende Stimme der Lehrerin holte das

Weitere Kostenlose Bücher