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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fußboden.
    »Uups«, sagte Kaja und bückte sich, um ihre Siebensachen wieder einzusammeln.
    Laura nahm das gar nicht wahr. Nachdenklich starrte sie vor sich hin. Hatte sie sich ihr nächtliches Abenteuer also doch nur eingebildet? Oder hatte sich alles tatsächlich so zugetragen, wie sie es in Erinnerung hatte? Schließlich war Kaja bekannt für ihren festen Schlaf. Wenn sie erst mal schlief, dann war sie kaum wieder wach zu kriegen, selbst das heftigste Gewitter störte sie nicht. Schließlich hatte sie ja auch nicht bemerkt, dass Miss Mary mitten in der Nacht ins Zimmer gekommen war - falls sie wirklich da war ...
    Endlich hatte Kaja ihr Waschzeug wieder beisammen. Bereits wieder fröhlich vor sich hin singend, verließ sie das Zimmer, während Laura die Decke zurückschlug und aufstand. Mit tapsigen Schritten ging sie zu ihrem Schreibtisch und griff nach dem gerahmten Foto, das darauf stand. Es war ein altes Familienfoto, das Marius und Anna Leander mit ihren beiden kleinen Kindern im Garten ihres Hauses zeigte. Laura musste damals fünf Jahre alt gewesen sein. Sie hielt Lukas an der Hand und grinste mit ihm um die Wette, und auch ihre Eltern lächelten glücklich in die Kamera. Wenn Laura sich recht erinnerte, dann war das das letzte Familienfoto, das vor Annas Tod entstanden war. Schon wenige Tage später hatte sich das schreckliche Unglück ereignet.
    Nachdenklich blickte Laura ihre Eltern an, und plötzlich fühlte sie sich furchtbar allein. Angst stieg in ihr auf.
    Große Angst.
     
    Z unächst hörte Morwena nur ein Rauschen. Ein Rauschen, das von mehrmaligem Wiehern unterbrochen wurde. Überrascht öffnete sie die Augen und richtete sich mühsam auf - und da sah sie, dass sie am Ufer des Donnerflusses lag. Feenbraut, ihr Zweihorn, stand dicht neben ihr und schnaubte erfreut, als die Heilerin das Bewusstsein wiedererlangte.
    Hastig rappelte Morwena sich auf. Es war bereits heller Tag, die Sonne stand hoch am Himmel, und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange sie ohnmächtig gewesen war. Ebenso wenig wusste sie, wie sie ans Ufer gelangt sein mochte. Sie konnte nur vermuten, dass Feenbraut sie vor dem Ertrinken gerettet hatte, nachdem sie gegen den Felsen getrieben und bewusstlos geworden war. Irgendwie musste das Zweihorn es auch geschafft haben, sie an Land zu schleppen - oder war sie dort angespült worden?
    Morwena fehlte jede Erinnerung. Ihre Glieder schmerzten, und der Kopf brummte, als habe sich ein Bienenschwarm darin eingenistet. Die Heilerin fasste sich an die Stirne. Als sie die dicke Beule ertastete, war sie erleichtert. Der Sturz von der Scheinbrücke und der Aufprall auf dem Felsen hätten weit schlimmere Folgen haben können.
    Feenbraut schien unverletzt, und auch der Sattel und das Zaumzeug hatten keinen Schaden genommen. Nur die Satteltaschen mit den Vorräten waren verschwunden. Die Sonne hatte das seidige Fell des Zweihorns bereits getrocknet, und es scharrte tatenfroh mit den Hufen.
    Morwena blickte an sich hinunter. Ihr Gewand war noch feucht, aber einigermaßen heil. Nur der rechte Ärmel war zerfetzt, und an der linken Seite klaffte in Taillenhöhe ein großer Winkelriss. Sie musste an einem Felsen oder an einem in den Fluss hineinragenden Ast hängen geblieben sein.
    Hastig blickte sie sich um. Am jenseitigen Ufer ragten steile Klippen auf, von denen sich schäumende Wasserfälle in den Fluss ergossen. Die Gegend war ihr völlig fremd, sie hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie sich befand. Offensichtlich hatten die reißenden Wasser sie weit abgetrieben.
    Ganz in der Nähe tollte eine Familie wilder Swuupies umher, ein Weibchen mit drei Jungen. Mit ihren rosigen Zungen schleckten die Jungen hastig Wasser aus dem Fluss, swuupten ausgelassen am flachen Ufer entlang und wälzten sich im Sand. Als das Weibchen die Heilerin bemerkte, ließ sie ein wütendes Fauchen hören. Dann stieß sie einen Warnlaut aus, und augenblicklich machten die Jungen kehrt und zogen sich in den Schutz des dichten Auenwaldes zurück, der die Ufer säumte. Das Muttertier fauchte Morwena noch ein letztes Mal an, bevor es im Dickicht verschwand.
    Die Heilerin blickte ihm lächelnd nach, als ihr plötzlich aufging, dass sie sich noch immer auf der Flussseite befand, die zu den Auenlanden hin gelegen war. Sie war auf die falsche Seite zurückgespült worden und hatte den Donnerfluss noch gar nicht überquert!
    Morwena erschrak. Sie hatte nicht nur kostbare Stunden verloren, sondern jetzt auch noch einen

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