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Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra

Titel: Laura Leander 01 - Laura und das Geheimniss von Aventerra Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unsicher blickte sie Percy an.
    »Hast ... hast du mich aus meinem Traum zurückgeholt?«
    Der Blondschopf nickte. »Natürliisch. Dein klägliisches Wimmern 'at miisch an mein 'erz gerührt, und dein Antlitz sa aus, als würdest du an der Pforte des Todes stehen!«
    Laura starrte nachdenklich vor sich hin. Die Erinnerung an den durchlebten Schrecken stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Es war so schrecklich, Percy. Ich hatte wahnsinnige Angst und dachte schon, ich müsste sterben.« Sie zitterte bei der Erinnerung. »Viel hat wirklich nicht gefehlt!«
    »Und?« Percy schaute sie gespannt an. »War das große Abenteuer, auf das du diisch eingelassen 'ast, wenigstens von Erfolg gekrönt?«
    »Ja!« Laura nickte, unfähig, mehr zu sagen. Eine bleierne Müdigkeit hatte sie erfasst, alle Kraft war aus ihrem Körper gewichen. Sie war fertig. Völlig fertig. Es war schlimmer als nach einem Zehn-Kilometer-Lauf. Sie gähnte und gähnte und konnte sich kaum aufrecht halten.
    Verwirrt schaute sie Percy an. »Was ist bloß los mit mir?«, fragte sie, und jedes Wort kostete sie unsägliche Mühe. »Ich bin plötzlich so müde. So furchtbar müde.«
    »Iisch weiß, Laura. Und iisch 'abe diisch auch bereits in der ersten Stunde unseres Unterriischts darauf 'ingewiesen. Auch Moebius Sandmann widmet diesem Phänomen ein ganzes Kapitel seines Buches, wie du diisch erinnern müsstest: Jede Wanderung durch die Weiten der Zeit ze'rt ganz schreckliisch an den Kräften und lässt uns in völliischer Ermattung zurückke'ren. Das ist nun mal der Preis, den wir Traumreisenden zu za'len 'aben für unsere außerordentliische Fä'iischkeit.«
    Laura hörte ihm gar nicht mehr richtig zu. Sie hatte nur noch einen Wunsch: Schlafen! Nur noch schlafen!
    Percy Valiant musste ihr in den Sattel helfen. Aus eigener Kraft hätte sie es nicht geschafft. Auf dem Ritt zurück zum Stall krallte sich Laura am Sattelknopf fest. Trotzdem schwankte sie bedrohlich hin und her. Auch Sturmwind schien zu spüren, dass seine Reiterin stark geschwächt war. Behutsam setzte der Schimmel einen Fuß vor den anderen, stets darauf bedacht, jede hektische Bewegung zu vermeiden. Dennoch wäre das Mädchen mit Sicherheit vom Pferderücken gestürzt, wenn sein Lehrer nicht dicht neben ihm her geritten wäre und es ab und an gestützt hätte.
     
    Nachdem sie zur Burg zurückgekehrt waren, wollte Percy Laura bis zu ihrem Zimmer begleiten. Aber sie wehrte sich dagegen. Ich bin doch kein Kind mehr!, dachte sie. Es ist ja okay, dass er mich auf der Vortreppe gestützt hat, aber den Rest schaff ich doch alleine!
    In der Eingangshalle löste sie sich aus dem Griff des Lehrers und verabschiedete sich. »Danke, Percy, vielen Dank. Aber es ist wirklich nicht nötig, dass du mich nach oben bringst.«
    »Bist du vom Gelingen deines Vor'abens auch fest überzeugt, Laura?«
    Sie verzog das Gesicht. »Ja, klar.«
    »Nun denn - es sei, wie du es wünschst.« Percys Miene drückte große Skepsis aus. Dennoch ließ er das Mädchen gewähren.
    »Misch dünkt, es wär zu deinem Besten, wenn du diisch umge'end zur Ru'e betten würdest!«, gab er ihr noch mit auf den Weg. »Die er'olsamen Stunden des Schlafes werden diisch wieder zu Kräften kommen lassen. Des'alb wünsche iisch diir einen angene'men Schlummer, werte Laura.«
    Er verabschiedete sich mit der üblichen Verbeugung und verließ das Internatsgebäude. Laura aber wankte mit weichen Knien zur Treppe.
    Sie hatte noch nicht einmal den ersten Stock erreicht, als sie auch schon bereute, Percys Hilfe abgelehnt zu haben. Von Minute zu Minute fühlte sie sich schwächer. Jeder Schritt kostete sie eine schier übermenschliche Kraft. Mit beiden Händen klammerte sie sich am Geländer fest und zog sich Stufe für Stufe empor. Als sie endlich das Zwischenpodest erreicht hatte, musste sie sich erst einmal ausruhen. Schnaufend ließ sie sich auf den Boden nieder und lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer.
    Weit und breit war niemand zu sehen, der ihr helfen konnte. Die Schüler befanden sich auf ihren Zimmern und waren vermutlich mit den Hausaufgaben beschäftigt, und Lehrer hielten sich um diese Zeit nur selten im Hauptgebäude auf. Aber einfach laut um Hilfe zu rufen, dazu konnte sich Laura auch nicht überwinden.
    War doch voll peinlich, so was!
    Da hörte Laura plötzlich Schritte in einem der oberen Stockwerke. Hoffungsvoll blickte sie die Treppe hoch und lauschte. Die Schritte kamen näher.
    Welch ein Glück! Jetzt kann mir doch

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