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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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es nicht einsehen. Sie konnten schließlich nicht mit leeren Händen zurückkehren! »Lass uns wenigstens das Buch aus der Schatzkammer mitnehmen«, bat sie. »Du warst doch auch der Meinung, dass da was über das Siegel drinstehen könnte, oder?«
    »Durschaus. Aber es bleibt keine Zeit, um es durschzuse’en. Und dass wir es in unser Ja’r’undert mitzune’men vermögen, das ‘alte iisch für me’r als fragliisch.«
    »Lass es uns wenigstens versuchen! Bitte, Percy!«
    Der Lehrer ließ sich nicht erweichen. »Das wäre zu gefä’rliisch, glaub mir. Wenn wir in die ‘alle zurückge’en, begeben wir uns in die Gefa’r, dieser Schwarzmagierin oder Reimar von Ravenstein in die ‘ände zu laufen – und dann ist es um uns gesche’en. Das weißt du doch genauso gut wie iisch!«
    Laura verzog das Gesicht – sie musste sich in das Unvermeidliche fügen. Alles, was Percy angeführt hatte, war richtig, und deshalb mussten sie sich schnellstmöglich in Sicherheit bringen. Zudem war fraglich, wann sie wieder die Gelegenheit haben würden, sich ungestört zu konzentrieren und in den »Tunnel« zu begeben, um ihre Traumreise zu beenden und sich durch Raum und Zeit zurück ins Internat zu versetzen.
    »Also gut«, sagte das Mädchen schließlich. »Reisen wir zurück!«
    Laura warf zum Abschied einen letzten Blick in die Grube – und da sah sie die Skorpione. Tausende und Abertausende schwarz gepanzerter Spinnentiere, von deren Hinterleib bedrohliche Giftstachel aufragten. Groß wie Handteller, und die mächtigen Scheren nach vorne gereckt, krabbelten sie in atemberaubender Geschwindigkeit aus der Tiefe empor.
    Lauras Haare stellten sich auf vor Grauen, als sie den Ursprung der Viecher entdeckte: Sie formten sich aus der schwarzen Flüssigkeit, die aus den Wunden des toten Lemuren trat. In dem Maße wie die Armee der Skorpione wuchs, löste sich der Körper des Getöteten auf.
    Mühelos kletterten die Krabbeltiere an den glatten Wänden der Fallgrube hoch. Sie stanken ebenso widerwärtig wie das Monster, dem sie entsprungen waren. Laura erfasste augenblicklich, dass die Skorpione über Percy und sie herfallen würden. Während das Mädchen noch wie versteinert auf das schwarze Heer der Skorpione starrte, wurden die ersten Greifscheren über den Rand der Falle gereckt, dann folgten blitzschnell die mehrgliedrigen Körper mit den acht Beinen. Die roten Augen der kaum daumenlangen Tiere schienen ihre Opfer bereits zu fixieren. Die Schwänze mit dem Giftstachel waren angriffslustig nach vorn gebogen. Ihr Stich ist mit Gewissheit tödlich, fuhr es Laura durch den Kopf.
     
    »Verdammt, Quintuss, da isst wass faul!« Aufgeregt stürzte Rebekka Taxus in das Zimmer von Dr. Schwartz.
    Der Chemielehrer sah überrascht von der Klassenarbeit auf, die er im Schein der Schreibtischlampe korrigierte. »Was ist denn los?«
    »Ich habe Percyss Auto auf dem Parkplatz gessehen – dass isst loss!«
    »Ja, und?«
    Pinky tigerte unruhig auf und ab. »Er hat doch überall erzählt, dasss er dass Wochenende mit Laura beim Reiten verbringt – sstimmt’ss?«
    »Stimmt. Aber wa –«
    Die Taxus ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Und wiesso ssteht dann ssein Auto auf dem Parkplatz?«
    »Weil ihn vielleicht jemand zum Bauernhof gefahren hat, deshalb!«
    »Quatsch!« Pinky zog ein grimmiges Gesicht, und für den Bruchteil einer Sekunde hatte es den Anschein, als ringelten sich kleine Schlangen anstelle der Rasta-Zöpfe um ihr Haupt. »Die führen etwass im Schilde! Und desshalb müsssen wir dringend raussfinden, wass die beiden treiben – Percy und diesess verfluchte Gör!«
    Quintus Schwartz erhob sich und ging auf die aufgebrachte Lehrerin zu. »Bitte beruhige dich, Rebekka«, sagte er sanft und lächelte sie fast liebevoll an. »Was immer die beiden auch unternehmen – wir werden es erfahren. Uns bleibt nichts verborgen, das weißt du doch! Sie ahnen noch nicht mal, dass wir über jeden ihrer Schritte informiert sind. Warum also sorgst du dich?«
    »Du hasst ja Recht, Quintuss.« Pinkys Miene entspannte sich. »Entschuldige, dasss ich die Nerven verloren habe. Aber ich kann ess eben immer noch nicht glauben, dasss ssie ess unss sso leicht machen!«
     
    Der Gedanke an den tödlichen Stich riss Laura aus ihrer Erstarrung. »Weg, Percy! Schnell weg!«, schrie sie wie von Sinnen.
    Der Lehrer hatte die neue Gefahr ebenfalls entdeckt. Die beiden Wächter nahmen Anlauf und setzten über die Grube hinweg. Darin war von dem Monster nur noch der

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