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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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– den Albino!« Borboron verzog die schmalen Lippen zu einem grimmigen Lächeln. »Der elende Hund führte Verrat gegen mich im Schilde – und ich frage mich, ob Ihr nicht davon wusstet?«
    Gramars Augen wurden groß. »Wir? Davon wussten?«, stammelte er. »Aber niemals, Herr, wirklich nicht! Wir würden Euch doch nicht verraten, nicht wahr?«
    Hastig drehte er sich zu seinen Begleitern um, die ihm unverzüglich beipflichteten, indem sie heftig den Kopf schüttelten.
    Borboron schien nicht im Geringsten beeindruckt und fixierte den Anführer unverwandt.
    Gramar begann zu schwitzen. Wenn er den Argwohn des Schwarzen Fürsten nicht zerstreuen konnte, hatte er sein Leben und das seiner Gefolgsleute verwirkt. »Wi… Wi… Wisst Ihr was, Herr?«, stotterte er. »Betrachtet diese Lieferung einfach als Geschenk! Als ein Zeichen unserer Verbundenheit! Nun – was haltet Ihr davon?« Lauernd blickte er Borboron an, dessen Gesicht keinerlei Regung zeigte – bis es sich schließlich doch zu einem hämischen Grinsen verzog.
    »Ich wusste doch, dass Ihr ehrbare Leute seid, die für vernünftige Argumente zugänglich sind!«, sagte er und gab sich nicht die geringste Mühe, den Spott in seiner Stimme zu verbergen. Dann winkte er die Aufseherin herbei, die ein paar Schritte entfernt auf seine Anordnungen gewartet hatte. »Führ die Sklaven ins Quartier und danach zu den Schmieden«, befahl er. »Und mach ihnen schnellstmöglich klar, dass unbedingter Gehorsam von ihnen erwartet wird.«
    »Natürlich, Herr!«
    »Wer sich den Anordnungen widersetzt oder gar an Flucht denkt, ist des Todes, verstanden?«
    »Selbstverständlich, Herr!«
    Mit einem Wink entließ er die Frau. »Los, folgt mir!«, herrschte sie die Kinder barsch an und schritt an ihrer Spitze auf ein Burggebäude zu. Da erklang eine schrille Stimme in ihrem Rücken: »Halt!«
    Auf der Stelle blieben die Kinder stehen. Alienor drehte sich überrascht um und erblickte eine schwarzhaarige Frau im smaragdgrünen Gewand, die sich rasch näherte und dem Schwarzen Fürsten etwas ins Ohr flüsterte.
    Als Borboron nickte, ging die Frau auf die Sklaven zu und musterte jeden Einzelnen von ihnen, bis ihre Augen auf Alienor ruhten – und einen seltsamen Glanz bekamen.
    »Wie heißt du?«, fragte sie.
    »Alienor… äh… Herrin.«
    »Alienor?« Die Frau kniff die gelb schimmernden Reptilienaugen zusammen. »Haben wir uns nicht schon gesehen, Alienor?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste… Herrin.«
    »Nein?« Der Blick der Schwarzhaarigen wurde immer lauernder. »Warst du nicht an Bord von Aeolons Luftfloß?«
    An Bord von Aeolons Luftfloß? Woher weiß sie das?, wunderte Alienor sich insgeheim, als sie auch schon begriff: Vor ihr stand Syrin, die Gestaltwandlerin! Die, verwandelt in einen Sturmdämon, das Luftfloß angegriffen hatte. Und sich in der Gestalt von Morwena sogar in Hellunyat eingeschlichen.
    Alienor stockte der Atem, und ihr Herzschlag drohte auszusetzen. Nein! Wenn Syrin sich daran erinnerte, dass sie am Lager des todkranken Elysion Wache gehalten hatte, dann war es um sie geschehen!
    »Was hast du plötzlich, Alienor?« Die Gestaltwandlerin schien sie nun mit Blicken förmlich zu durchbohren.
    Sie will meine Gedanken lesen!, ging es dem Mädchen auf, sodass es umgehend für Leere in seinem Kopf sorgte.
    Syrins Misstrauen wurde dadurch nicht geweckt. Sie war daran gewohnt, dass die von den Wunschgauklern zugeführten Sklaven völlig willenlos und ohne eigene Gedanken waren. »Ich brauche eine neue Sklavin, Alienor«, sagte sie überraschend freundlich und lächelte aufmunternd. »Zu meiner ganz persönlichen Verfügung. Willst du meine neue Sklavin sein?«
     
    »N eeeiiin!« – Lauras Schrei gellte durch den Wald. Der Wolf preschte erschrocken davon, sodass der riesige Jagdspieß ihn verfehlte. Die Saufeder, die selbst kapitale Wildschweine töten konnte, sauste um Haaresbreite an seinem Kopf vorbei und fuhr in den Stamm einer Kiefer, wo sie federnd stecken blieb. Der Wolf aber suchte mit langen Sätzen das Weite und war schon Sekunden später verschwunden.
    Lateris breitete mit wüstem Gebrüll die Schwingen aus und rauschte auf den Henker zu. Mit angstverzerrtem Gesicht wich der hagere Mann mit den wirr abstehenden roten Haaren zurück, stolperte über eine Wurzel und fiel auf den Hintern.
    Erneut ließ das Flugtier ein Brüllen hören, hob die rechte Vordertatze und holte aus, um den Henker zu zerfetzen.
    »Nein! Nicht doch,

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