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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Lehrerin übers ganze pickelverseuchte Gesicht an.
    »Natürlich, Frau Taxus«, speichelte er wie immer.
    Kaja machte schon Anstalten, dem vor ihr in der ersten Reihe sitzenden Streber einen Knuff in den Rücken zu verpassen, aber da schüttelte Laura missbilligend den Kopf, sodass sie es lieber unterließ.
    »Ich hoffe natürlich, dasss diessess Jahr für alle von euch von Erfolg gekrönt ssein wird«, fuhr die Lehrerin ungerührt fort. »Dass gilt sselbsstversständlich auch für dich, Laura! Schließslich kannsst du dass brauchen. Mehr alss alle anderen, nicht wahr?«
    Unvermittelt ging sie ein paar Schritte auf Laura zu und stand nun direkt neben ihrem Platz. Der modrige Duft ihres schweren Gruftie-Parfüms stieg dem Mädchen in die Nase, während die Taxus ihre Schülerin mit durchdringendem Blick anstarrte. Laura vermeinte ein gefährliches Flackern in ihren Augen zu erkennen. »Wie waren denn deine Ferien?« In der Stimme der Lehrerin schwang ein lauernder Unterton mit. »Du hasst doch hoffentlich aufregende Dinge erlebt, oder?«
    Sie weiß mit Sicherheit, was in Hinterthur vorgefallen ist, kam es Laura in den Sinn. Ganz bestimmt – und will sich jetzt wohl lustig machen über mich.
    »Ach, es war ganz nett und recht unterhaltsam«, antwortete sie deshalb in einem bemüht beiläufigen Ton. »Aber es hätte ruhig etwas aufregender sein können für meinen Geschmack.«
    »Tatssächlich?« Einen Moment lang wirkte Pinky irritiert. Doch im nächsten Augenblick hatte sie sich schon wieder gefangen und verzog den Mund zu einem vieldeutigen Grinsen. »Wass nicht isst, kann ja noch werden, Laura. Und biss Osstern isst noch eine lange Zeit, nicht wahr? Da kann viel passsieren – viel mehr, alss dir vielleicht lieb ssein wird!« Die Lehrerin verengte die Augen zu gefährlich schmalen Schlitzen und starrte das Mädchen herausfordernd an.
    Doch Laura ließ sich nicht einschüchtern und hielt dem durchdringenden Blick stand. Natürlich wusste sie, dass die Taxus ihre Gedanken zu lesen versuchte, unternahm allerdings keinerlei Anstalten, das vor der Dunklen zu verbergen. Im Gegenteil: Glaub bloß nicht, dass ich Angst vor dir habe!, gab sie der Lehrerin mittels ihrer Gedanken zu verstehen.
    Ein nervöses Zucken ging über Pinkys Gesicht, als sie Lauras Signale empfing. Allerdings verzichtete sie darauf, die stille Botschaft zu kommentieren. Ihre Augen wanderten vielmehr zu Kaja und dann wieder zu Laura. »Da ihr beim letzten Tesst vor Weihnachten ja Wichtigeress zu tun hattet, als unss Gessellschaft zu leissten, habe ich einen Wiederholungsstermin für euch anberaumt. Desshalb werdet ihr am nächssten Diensstag in der erssten Sstunde dass großse Vergnügen haben, euer Wisssen unter Beweiss zu sstellen!«
    Laura erinnerte sich nur zu gut an den letzten Test: Die Taxus hatte ihn ausgerechnet für den letzten Schultag vor den Ferien angesetzt. Für den Tag nach der Wintersonnenwende. Aufgrund der dramatischen Ereignisse waren sowohl Laura als auch Kaja und Lukas nach einer schlaflosen Nacht erst in den frühen Morgenstunden ins Bett gefallen und hatten den ganzen Tag verschlafen. So hatten die Mädchen die für Laura ungemein wichtige Physikarbeit versäumt, die sie nun wiederholen mussten. Dass sie überhaupt die Chance dazu erhielten, war einzig und allein Professor Morgenstern zu verdanken. Rebekka Taxus hatte ihnen für den verpassten Test nämlich, ohne mit der Wimper zu zucken, ein Ungenügend erteilt. Lauras Chancen, das Klassenziel zu erreichen, waren damit nahezu auf null gesunken, und nur noch ein Wunder hätte verhindern können, dass sie zum Ende des Schuljahres das Internat verlassen musste. Zu ihrem Glück hatte der Direktor eingegriffen und kraft seines Amtes einen Wiederholungstermin für die Physikprüfung angeordnet, was Pinky zähneknirschend akzeptieren musste.
    Die Lehrerin blickte Laura mit einem süffisanten Lächeln an, bevor sie zurück zum Pult schritt. Dort öffnete sie die Aktentasche und holte einen Stapel Testbögen daraus hervor.
    »Dann wollen wir mal ssehen, wie ess um die Physsikkenntnissse der anderen besstellt war –«, hob sie gerade an, als ein lautes Klopfen sie unterbrach. »Ja?«
    Die Tür wurde geöffnet, und Frau Prise-Stein, die Internatssekretärin, trat in den Raum. In ihrer Begleitung befand sich ein Junge mit schwarzem Wuschelhaar.
    Als Laura ihn erblickte, wollte sie ihren Augen kaum trauen: Der Junge war nämlich niemand anderer als Kevin! Unwillkürlich ging ein Strahlen

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