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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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wiederzusehen.« Sie drückte sie so fest, dass Laura schon Angst um ihre Rippen bekam, und schmatzte ihr einen feuchten Kuss auf die Wange. »Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe!«
    Endlich löste sie die Umarmung. Mit einem erleichterten Lächeln holte Laura Luft. »Du siehst gut aus«, stellte sie ohne Neid fest, während sie die Schokospuren abwischte, die Kaja auf ihrer Wange hinterlassen hatte. »Du hast richtig Farbe bekommen im Urlaub.«
    In der Tat: Kajas ansonsten so blasses Gesicht, das von zahllosen Sommersprossen gesprenkelt wurde, war von einem zarten Bronzeton überzogen, der ganz ausgezeichnet mit dem Rot ihrer Haare harmonisierte. Kaja sah einfach super aus, fand Laura. Die Ferien mit den Eltern hatten ihr offensichtlich richtig gut getan.
    »Wie war denn der Urlaub?«
    Zu Lauras großer Überraschung antwortete Kaja mit einer abwertenden Handbewegung. »Ach, vergiss es!«
    »Ich dachte, Nevis war so toll?«
    »Natürlich! Die Insel ist auch toll! Aber alles andere kannst du glatt vergessen.« Wieder winkte Kaja ab. »Wenn ich vorher gewusst hätte, was mich erwartet, wäre ich lieber im Internat geblieben, als mit meinen Eltern in die Ferien zu fahren. Schon nach ein paar Tagen haben die nur noch genervt. Und als dann auch noch Pinky Taxus aufgetaucht ist, war’s ganz aus. Kaum haben meine Alten mitgekriegt, dass sie meine Lehrerin ist, haben sie nur noch mit ihr rumgehangen. Von morgens bis abends. Ich war vielleicht bedient, sag ich dir!«
    »Du Ärmste! Das hast du wirklich nicht verdient.« Plötzlich fiel Laura etwas ein. »Ist Dr. Schwartz etwa auch noch aufgekreuzt?«
    Kaja schüttelte den Kopf. »Zum Glück nicht. Der Typ hätte gerade noch gefehlt. Für meine Eltern wäre ich dann wahrscheinlich nur noch Luft gewesen. War so schon schlimm genug!«
    Laura sah die Freundin mitleidig an. Es muss grausam sein, wenn man Eltern hat, die einem niemals das Gefühl geben, dass man wichtig für sie ist und sie einen lieb haben, dachte sie. Da hatte sie es viel besser als Kaja. Auch wenn ihr Vater weit weg war und ihre Mutter schon lange tot, wusste Laura, dass sie sich für alle Zeit ganz nahe sein würden.
    Lauras Augen suchten das Porträtfoto ihrer Mutter, das an der Wand über ihrem Bett hing. Wie gewohnt schaute Anna Leander ihre Tochter an, aber mit einem Male kam es Laura so vor, als spiele ein zufriedenes Lächeln um ihren hübschen Mund. Obwohl dieses Lächeln nur für die Dauer eines Herzschlages anhielt, wusste Laura, dass sie sich nicht getäuscht hatte, und ein Gefühl der Geborgenheit bemächtigte sich ihrer.
    Langsam drehte sie sich wieder zur Freundin um und strich ihr sanft übers Haar. »Nimm’s dir nicht zu sehr zu Herzen, Kaja. Deine Eltern meinen es wahrscheinlich gar nicht böse und merken nur nicht, was sie alles falsch machen!«
    Da fiel ihr Blick auf die Uhr, und sie erschrak. »Oh, Mann! Wir müssen uns beeilen, wenn wir nicht gleich am ersten Tag wieder zu spät kommen wollen!«
    »Stimmt! Das war doch zu schade!« Die Ironie in Kajas Stimme war nicht zu überhören. »Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, unsere über alles geliebte Mathe- und Physiklehrerin endlich wiederzusehen!« Dazu verdrehte sie so theatralisch die Augen, dass Laura lachen musste. Und Kaja auch.
    N a, also! Wenigstens hatte sie das Lachen nicht verlernt, auch wenn sie dazu nur wenig Anlass haben mochte.

K apitel 8 Der
neue Schüler
    ebekka Taxus war wie immer ganz in Pink gekleidet. Selbst die Farbe ihrer Pumps war auf die ihres Kostüms abgestimmt. Nur ihre Haare, die sie recht kunstvoll in langen Rasta-Zöpfen um den Kopf geschlungen hatte, wichen mit ihrem Karminrot davon ab. Pinky, wie die Lehrerin wegen ihrer farblichen Vorliebe nur genannt wurde, stand vor der Wandtafel und fixierte die acht Schülerinnen und sieben Schüler der 7bmit dem üblichen spöttischen Blick. »Ich hoffe, dasss ihr euch in den Ferien alle gut erholt habt und euch genausso ssehr wie ich auf den Unterricht freut. Schließslich werden unss biss zum Ende dess Schuljahress ziemlich aufregende physsikalische Probleme beschäftigen!«
    Ihr zischendes Lispeln ist eher noch schlimmer geworden, fand Laura, während sie und die Klassenkameraden wie auf ein geheimes Kommando hin genervt die Augen verdrehten und laut aufstöhnten. Die Mädchen und Jungen gaben sich nicht die geringste Mühe, Begeisterung zu heucheln. Einzig und allein Pickel-Paule, der Klassenprimus und Oberschleimer, strahlte die

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