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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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vereinzelte Schneefelder zu sehen, die im Licht der schräg stehenden Nachmittagssonne glänzten.
    Zum Glück war auch der Schnee auf der schmalen Zufahrtsstraße zum Kloster weggetaut, und so konnte Percy trotz der vielen Kurven ein ordentliches Tempo vorlegen. Laura war kurz vorm Schwindligwerden, so heftig wurde sie in den spitzen Kehren auf ihrem Sitz hin und her geworfen.
    Plötzlich, wie aus dem Nichts, ahnte sie die Gefahr. »Vorsicht, Percy!«, schrie sie laut.

K apitel 9 Die
geheime
Bibliothek
    bwohl nichts Verdächtiges zu sehen war, reagierte der Lehrer sofort. Er riss das Lenkrad zur Seite und trat gleichzeitig auf die Bremse. Während der Peugeot mit quietschenden Reifen auf den Straßenrand zuschlitterte, schoss ein Lieferwagen um die Linkskurve vor ihnen.
    Ein schwarzer Lieferwagen.
    Laura erkannte ihn sofort wieder: Es war derselbe Wagen, mit dem in den Winterferien der Mordanschlag verübt worden war! Er hatte ein solch höllisches Tempo drauf, als sei er auf der Flucht vor Dämonen oder der Ausgeburt des Teufels. Auch diesmal konnte Laura keinen Fahrer hinter dem Steuer erkennen. Die Sonne spiegelte sich in der Windschutzscheibe und vereitelte jeden Einblick ins Wageninnere.
    Mit jähem Entsetzen starrte Laura dem Lieferwagen entgegen, der aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit aus der Kurve getragen wurde, auf die Gegenfahrbahn geriet und direkt auf sie zuhielt. Laura schrie auf. Schon sah es so aus, als sei ein Crash unvermeidlich – da änderte das Fahrzeug im letzten Moment die Richtung und schrammte um Haaresbreite an der Fahrerseite des Peugeot vorbei. Sekunden später war der Spuk auch schon vorüber. Percy brachte sein Auto am Straßenrand zum Stehen, während der LKW hinter der nächsten Kurve verschwand. Nur das Jaulen des Motors war noch zu hören, das sich jedoch rasend schnell entfernte.
    Da erst bemerkte Laura, dass sie am ganzen Körper zitterte.
    Ihre Hände flatterten so unruhig wie welke Blätter im stürmischen Herbstwind.
    Percy dagegen verschaffte seiner Empörung lautstark Luft. » S acre bleu!«, schimpfte er. »Dieser Idiot muss completement verrückt sein!«
    »Dieser Idiot?«
    »Natürliisch! Oder wie würdest du jemanden bezeischnen, der mit einer derartiischen Geschwindiischkeit dursch die Gegend rauscht und andere Leute in aller’öchste Gefa’r bringt?«
    »Das war nicht die Frage, Percy. Was ich vielmehr wissen wollte, war: Bist du sicher, dass da überhaupt ein Fahrer drin saß?«
    » H ein? Iisch verste’e niischt, Laura. Natürliisch muss ein Fahrer ‘inter dem Steuer gesessen ‘aben, auch wenn wir i’n infolge der Sonnenspiegelung niischt zu se’en vermochten. Was anderes ist doch gar niischt denkbar.«
    Als Laura ihn jedoch an das führerlose Auto erinnerte, das in Hinterthur auf sie und den Pater zugerast war, wurde der Lehrer nachdenklich. »Vielleischt sollten wir dem Wagen folgen und uns von der Identität des Fa’rers überzeugen? – Falls es einen gibt, natürliisch«, fügte er lächelnd hinzu.
    Laura winkte ab. »Lieber nicht. Der ist doch längst über alle Berge – außerdem wartet der Pater auf uns!«
    »Nun denn, Laura, wie du meinst. Lassen wir den frommen Mann niischt unnötiisch warten!«
    Als sie am Kloster eintrafen, senkte sich bereits die Dämmerung über das Tal. Am Himmel zogen die ersten Sterne auf. Im Osten stand die bleiche Scheibe des Mondes.
    Bruder Anselm, der wohlbeleibte Portarius, erkannte Laura auf der Stelle wieder. »Damit hätte ich weiß Gott nicht gerechnet, dass der Herr deine Schritte so schnell wieder an unsere Pforte lenkt«, flötete er kurzatmig, nachdem er ihnen die Tür geöffnet hatte. »Aber wie unser geliebter Bruder Abt in seiner Weisheit immer zu sagen pflegt: Gottes Ratschläge sind unergründlich, und niemand vermag die Pläne zu erahnen, die er für uns bestimmt hat.«
    Als Laura ihm erklärte, dass sie mit Pater Dominikus verabredet seien, machte der rotwangige Dickwanst zunächst Anstalten, sie zur Bibliothek zu geleiten, besann sich jedoch anders. Mit gefurchter Stirn blickte er Laura an. »Eigentlich müsstest du den Weg doch noch kennen, oder?«
    »Ja, natürlich!«
    »Dann kann ich es mir also ersparen, euch zu meinem Mitbruder zu führen, nicht wahr?«
    »Ja, klar. Ich finde allein zur Bibliothek.«
    Ein Ausdruck der Erleichterung zeigte sich auf dem Gesicht des Portarius. Die Aussicht, sich der Anstrengung von rund zweihundert Schritten unterziehen zu müssen, mochte ihm schlimmer

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