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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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und Weisen über sein Aussehen ebenso widersprüchlich wie die Vermutungen über seine Herkunft.«
    Laura rückte näher an den Professor heran, um keines seiner Worte zu verpassen.
    »Einige führen es auf die Pharaonen Ägyptens zurück«, fuhr er mit sanfter Stimme fort. »Deren Astronomen sollen es aus purem Gold gefertigt haben, als sie eine einmalige Planetenkonstellation entdeckten, der sagenhafte kosmische Kräfte zugeschrieben wurden. Andere behaupten, Moses habe es aus den Trümmern des Goldenen Kalbes schmieden lassen als Mahnung an die Menschheit, niemals vom rechten Weg abzuweichen. Weitere wiederum sind davon überzeugt, dass das Siegel einst von den Bewohnern des sagenhaften Atlantis angebetet worden sei, die mit der Zeit jedoch den Glauben daran verloren hätten und deshalb dem Untergang und dem Verderben geweiht gewesen seien.«
    Laura kniff fragend die Augen zusammen. »Dann hat es Atlantis also tatsächlich gegeben?«
    »Viele Menschen glauben das«, antwortete der Professor ernst. »Schon die Griechen und Römer haben sich im Altertum mit dem Rätsel um diesen sagenhaften Kontinent beschäftigt – und deshalb sollten auch wir zumindest nicht ausschließen, dass die Geschichte einen wahren Kern haben könnte.«
    »Weil hinter der Oberfläche der Dinge viel mehr verborgen sein kann, als die meisten Menschen ahnen«, murmelte Laura nachdenklich.
    Aurelius Morgenstern schmunzelte. »Genau – wie du schon einige Male selbst erfahren hast! Aber zurück zum Siegel der Sieben Monde: Einige vertreten die Ansicht, es sei aus den Münzen der Händler und Wucherer gefertigt worden, die Jesus aus dem Tempel zu Jerusalem vertrieben hat, weil sie aus einem Ort des Spirituellen einen Platz des Mammons und der Besitzgier gemacht hatten. Du siehst, Laura, die Vermutungen über den Ursprung des Siegels könnten kaum unterschiedlicher sein. In einem allerdings decken sich alle Theorien –«
    Der Professor brach ab und musterte das Mädchen zufrieden, das ihn gespannt ansah. Laura wagte kaum zu atmen, die Wangen glühten, und die Augen glänzten, sosehr hatten die Erläuterungen des Direktors sie in seinen Bann geschlagen.
    Endlich sprach Aurelius Morgenstern weiter: »Bei allen besteht Einmütigkeit über die schier wundersamen Kräfte, die diesem Siegel innewohnen, was die Jahrhunderte währende Suche mehr als verständlich macht. Doch ebenso, wie die Jagd nach dem Heiligen Gral bis in unsere Tage erfolglos geblieben ist, so war auch die Suche nach dem Siegel der Sieben Monde bis heute vergeblich. Vom Heiligen Gral konnte man immerhin zahlreiche konkrete Spuren entdecken, während die spärlichen Hinweise auf das Siegel der Sieben Monde letztendlich ins Leere führten.«
    Laura schaute den Professor verwirrt an. »Soll das heißen, das Siegel der Sieben Monde wurde niemals aufgespürt?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Laura.« Das Mädchen vernahm einen tadelnden Unterton in Morgensterns Stimme. »Im Gegenteil: Immer wieder ist es Menschen gelungen, sein Geheimnis zu ergründen – nur haben diese aus sehr verständlichen Motiven ihr Wissen für sich behalten. Die meisten sind jedoch gescheitert und konnten das Rätsel nicht entschlüsseln, allen Bemühungen zum Trotz. Nun verhält es sich ja bekanntlich so, dass uns Menschen nichts mehr quält als ein Problem, das wir nicht zu lösen vermögen, oder ein Geheimnis, das sich uns nicht erschließt. Noch dazu, wenn es von größter Bedeutung für uns ist. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass viele dieser Unglücklichen in tiefe Verzweiflung und Depressionen gestürzt wurden – und dieses Schicksal wollte ich dir ersparen, Laura!«
    Die Schülerin blickte den Professor ratlos an. »Jetzt versteh ich überhaupt nichts mehr«, sagte sie. »Dieses Siegel ist äußerst wertvoll und kann mir von größtem Nutzen sein! Das haben Sie doch eben selbst gesagt.«
    »Natürlich – weil es sich genauso verhält! Das Siegel der Sieben Monde repräsentiert in der Tat die größte Macht unter dem Himmel, und nichts fürchten die Dunklen mehr als die Kraft, die von ihm ausgeht, aber –«
    »Was aber?«
    »- aber dennoch fand ich es viel zu früh, dir das anzuvertrauen.«
    »Warum denn?« Lauras Gesicht hatte einen gequälten Ausdruck angenommen.
    »Weil ich der Überzeugung war – und immer noch bin –, dass du noch nicht genug Reife besitzt, um das unermessliche Geheimnis des Siegels zu begreifen! Versteh doch, Laura, deine besonderen Kräfte sind noch nicht so weit

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