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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Wiedergänger.
    Longolius sah seine Kumpane ratlos an, doch die zuckten nur mit den Schultern. Zögernd steckte er zwei Finger in den Mund und pfiff. Der schrille Laut zerschnitt jäh die Stille der Nacht.
    Er war noch nicht verklungen, als Leben in die höllischen Gewächse kam. Sie raschelten und verformten sich und nahmen in rasender Schnelle Hundegestalt an! Grollen und Hecheln waren zu hören, während die dunklen Blätter immer dichter miteinander verschmolzen, bis die Bestien schließlich mit einem Fell aus schwarz glänzendem Laub überzogen waren, unter dem sich kräftige Muskeln abzeichneten. Rote Augen blitzten auf und funkelten im Mondlicht.
    Die langen Ruten der Ungeheuer peitschten hin und her, ihre Pfoten zerrten am Erdreich, bis sie sich mit einem lauten Schmatzen daraus lösten. Damit war die Verwandlung abgeschlossen. Die Büsche und Sträucher waren zu Hundebestien aus Fleisch und Blut geworden, die an riesige Doggen erinnerten!
    Laura war vor Entsetzen wie gelähmt. Zu keiner Bewegung fähig, beobachtete sie, wie die Bestien die Köpfe in ihre Richtung drehten und prüfend Luft einsogen.
    Hatte die Meute die heimliche Beobachterin vielleicht schon gewittert?
    Im gleichen Augenblick heulten die schwarzen Monster auf und stürmten laut kläffend los. Sie jagten den Hügel herauf, geradewegs auf das Gebüsch zu, hinter dem Laura sich versteckt hielt. Blutgier spiegelte sich in ihren Augen.
    Während das Mädchen ihnen wie erstarrt entgegenblickte, kamen sie rasend schnell näher. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis sie Laura packen und zerreißen würden.

Kapitel24 Eine
höllische
Meute
    önig Mortas war berühmt für seine Gastfreundschaft, und das erfüllte den Herrn der Hhelmlande mit zumindest ebenso großer Genugtuung wie die Geschichten über seinen Heldenmut, die überall im Umlauf waren. Auch seine Vorgänger hatten stets darauf geachtet, dass auf Schloss Tintall die Gastlichkeit hochgehalten wurde. Nach dem überraschenden Tod seines Bruders Artas hatte König Mortas mit mancher Gepflogenheit radikal gebrochen, doch am Gastrecht hielt er fest. Mortas war nämlich überzeugt davon, dass es sich allemal auszahlte, Besucher freudig aufzunehmen.
    Wer sich im Hhelmland und insbesondere auf Burg Tintall wohl fühlte, würde dem König eher sein Vertrauen schenken als jemand, der auf vornehme Zurückhaltung oder gar offene Ablehnung stieß. Und das Vertrauen anderer, egal ob es sich um Untergebene oder Verbündete handelte, war mehr wert als Gold. Gold konnte man notfalls mit Gewalt in seinen Besitz bringen. Vertrauen aber musste man sich erwerben, zielstrebig und ausdauernd. Und Gastfreundschaft war ein wichtiger Meilenstein auf diesem langen Weg.
    Aus diesem Grunde ließ König Mortas es sich auch nicht entgehen, Paravain und seine Begleiter persönlich in Empfang zu nehmen, obwohl sie erst weit nach Mitternacht ankamen. Er hieß sie willkommen und leistete ihnen beim späten Mahl Gesellschaft. Die Besucher waren von Erschöpfung gezeichnet, wurden zugleich jedoch von großem Hunger und Durst geplagt.
    Die Tafel im Speisesaal war festlich gedeckt und mit Köstlichkeiten aus allen Ländern Aventerras beladen. Wie ausgehungerte Wölfe fielen die Gäste darüber her, bis sie endlich gesättigt waren. Die meisten Ritter konnten sich danach vor Müdigkeit kaum mehr aufrecht halten. Morwenas Elevin war sogar vornüber auf die Tafel gesunken und auf der Stelle eingeschlafen, wie Mortas amüsiert beobachtete.
    Auch sein Neffe Paravain war offensichtlich übernächtigt. Dennoch stand ihm die große Freude über die Rückkehr an den Ort seiner Kindheit ins Gesicht geschrieben. Auch Mortas freute sich über den Besuch – außerordentlich sogar! Obgleich sein Neffe noch immer nicht mit dem eigentlichen Anliegen herausgerückt war, das ihn nach Tintall geführt hatte.
    Paravain hatte seinen Besuch vorher angekündigt und dem Oheim in einem versiegelten Schreiben die Anzahl seiner Begleiter und auch die ungefähre Dauer des Aufenthalts mitgeteilt. Außerdem hatte Paravain erwähnt, dass er einen Abstecher in den Karfunkelwald machen wollte. Die Herrscher des Hhelmlandes zählten seit Anbeginn der Zeiten zu den engsten Vertrauten des Hüters des Lichts, und da Mortas zudem Paravains Oheim war, sah der Ritter keinen Grund, ihm etwas zu verheimlichen.
    Mit einer Sache hatte er allerdings hinter dem Berg gehalten und nur angedeutet, dass er etwas Wichtiges mit Mortas zu bereden habe. Dabei ahnte der König

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