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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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sodass Morwena und du euch um gar nichts mehr zu kümmern braucht.«
    Paravain wollte das großherzige Angebot zunächst nicht annehmen. Der König ließ sich jedoch nicht beirren, und so stimmte der Ritter schließlich zu.
    Während Paravain seine Kammer aufsuchte, hastete König Mortas zu seinem Schlafgemach im obersten Stockwerk von Tintall. Er durfte die Besucherin, die sich für die Nacht angekündigt hatte, unter keinen Umständen warten lassen. Das würde ihren Zorn erregen! Und wenn sie ihm dann ihre Unterstützung versagte, wären seine hochfliegenden Pläne dahin. Daher musste er schnellstens das Fenster seines Zimmers öffnen, damit sie ebenso rasch wie ungesehen Einlass fand.
    Die nächtlichen Besuche waren bislang niemandem aufgefallen, und auch heute Nacht würde sich daran nichts ändern.
    Keiner würde etwas bemerken!
    Schon gar nicht Ritter Paravain!
    Das Pulver, das er ihm während des Essens heimlich in den Wein gerührt hatte, würde seinen Neffen so tief schlafen lassen, dass selbst ein Dämon ihn nicht aufschrecken könnte.
     
    A ls die schwarzen Bestien nur noch zehn Meter von Laura entfernt waren, ergab sie sich ihrem Schicksal. Sie schloss die Augen und wartete auf den Tod. Da erklang ein Rauschen, das rasend schnell näher kam, und ehe Laura wusste, wie ihr geschah, wurde sie am Kragen des Anoraks gepackt und in die Luft gerissen.
    Mit einem gellenden Schrei öffnete Laura die Lider – und erblickte Auriel, der auf dem Rücken von Latus saß und sie mit beiden Händen festhielt. Während der Fluglöwe sich rasch in die Höhe schraubte, stürzte sein Bruder Lateris sich todesmutig auf die Meute der Ungeheuer, die ihm unter wütendem Kläffen entgegensprangen und mit messerscharfen Reißzähnen nach ihm schnappten.
    Brüllend wie ein Orkan fegte Lateris die Monster mit einem Schwingenschlag zur Seite. Bevor er ein weiteres Mal angreifen konnte, ertönte ein schriller Pfiff. Die Höllenhunde machten auf der Stelle kehrt und hetzten auf den Alten Schindacker zurück. Was dort geschah, entzog sich Lauras Blicken, denn unaufhaltsam stieg Latus in den nächtlichen Himmel. Sie ließen die schaurige Stätte rasch hinter sich.
    »Jetzt lass dich nicht so hängen.« Der Wolkentänzer forderte sie zur Mithilfe auf. Obwohl Auriel sich nach besten Kräften mühte, war es ihm noch nicht gelungen, das Mädchen auf den Rücken des geflügelten Löwen zu ziehen.
    Laura griff in die dichte Mähne von Latus, die ebenso heftig flatterte wie Auriels lange Haare. Mit vereinten Kräften schafften sie es dann. Nachdem Laura vor dem Wolkentänzer Platz genommen hatte, atmete sie tief durch. »Meine Güte«, seufzte sie erleichtert. »Das war knapp.« Laura drehte sich um und sah ihren Retter fragend an. »Woher wusstest du eigentlich …?«
    »Kannst du dir das nicht denken?« Auriel verzog ungehalten das Gesicht. »Der Lapismalus hat mir gezeigt, in welch großer Gefahr du schwebst. Diese Teufelsbestien auf dich zu hetzen, war ein übler Verstoß gegen die uralten Gesetze, und das blieb dem Stein natürlich nicht verborgen.«
    »Wir hätten bestimmt auch so gemerkt, dass Ihr Hilfe benötigt, Madame!«, ließ Latus sich vernehmen, während er eine elegante Kehre flog und die Richtung zur Burg Ravenstein einschlug. »Wenn mein Bruder nicht eingenickt wäre, hätten wir Euch schon viel früher aus der Patsche geholfen!«
    »Was?«, empörte sich Lateris, der inzwischen zu ihnen aufgeschlossen hatte. »Ich soll eingeschlafen sein? Du warst es doch, der ein Nickerchen gemacht hat, kaum dass wir in unserem Versteck angelangt waren!«
    »Lasst es gut sein«, ging Laura dazwischen, bevor die Kabbelei der beiden Streithammel ausuferte. »Hauptsache, ich bin diesen Untieren entkommen. Dafür danke ich euch von Herzen.«
    »Ach – doch nicht dafür, Madame!«, wehrte Latus ab, auch wenn ihm anzusehen war, wie geschmeichelt er sich fühlte.
    »Genau!«, pflichtete sein Bruder ihm ausnahmsweise bei. »Es war uns doch das reinste Vergnügen!«
    »Und mir erst!« Auriel grinste verschmitzt. »Zumal es meine Aufgabe ist, auf dich aufzupassen!« Dann wurde er wieder ernst. »Deshalb wäre ich dir sehr verbunden, wenn du in Zukunft auf solche Alleingänge verzichtest und mir rechtzeitig mitteilst, was du vorhast!«
    »Aber du wusstest doch, dass ich die Beschwörung des Dämons …!«, entgegnete Laura kleinlaut. Sie verstummte rasch, als sie die missbilligende Miene des Wolkentänzers gewahrte.
    »Keine Ausflüchte, bitte!«,

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