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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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…«
    Laura spürte, dass Widerspruch zwecklos war, und folgte Auriel zum Lehrerhaus. »Dann kennst du diese Fünf Zeichen der Schlange also auch nicht?«
    »Leider nein. Ich habe die Uralte Offenbarung nie gelesen. Und inzwischen versteckt Beliaal die Schrift in seinem Schwarzen Schloss und hütet sie genauso sorgsam wie sein schwarzes Herz.« Die Miene des Wolkentänzers verdüsterte sich. »An einem Ort, den niemand finden kann, wie man sich erzählt. Und dass dieser Dämon das große Geheimnis freiwillig preisgibt, halte ich für ausgeschlossen.«
    »Dann werden wir wohl niemals erfahren, was es mit diesen Fünf Zeichen der Schlange auf sich hat«, murmelte Laura niedergeschlagen.
    »Jedenfalls nicht aus der Uralten Offenbar…«, hob Auriel an, als er unversehens stehen blieb und nach vorn zeigte. »Da kommt jemand. Los, schnell in Deckung!« Damit huschte der Geflügelte in das dichte Gesträuch, das den Pfad säumte.
    Laura folgte ihm und spähte mit angehaltenem Atem zu der massigen Gestalt, die sich mit schwerfälligen Schritten näherte. Es war ein kräftiger Mann, der ein fremdartiges Tier an der Leine führte. Sein kahler Schädel schimmerte im Licht einer Laterne wie eine riesige Christbaumkugel, und da wusste Laura Bescheid.
    »Keine Angst«, raunte sie Auriel zu. »Das ist Attila Morduk mit seinem verrückten Alligator. Sir Bourbon muss in der Nacht doch öfter mal raus.« Sie kicherte erleichtert. »Vor den beiden brauchen wir uns wirklich nicht zu verstecken. Attila kennt mich doch!« Schon wollte sie die Deckung verlassen, als Auriel sie an der Schulter packte und zurückhielt.
    »Wann begreifst du es endlich, Laura?«, wisperte er. »Du befindest dich in der Vergangenheit! Für diesen Morduk bist du noch ein Baby und kaum sechs Monate alt. Du würdest ihn vollkommen in Verwirrung stürzen, wenn du dich jetzt als Vierzehnjährige zeigst!«
    Der Geflügelte hatte Recht!
    Obwohl es ihr schwerfiel, wartete Laura wortlos ab, bis das seltsame Paar im Dunkel der Nacht verschwunden war. Dann trat sie mit dem Wolkentänzer auf den Pfad hinaus und ging weiter. »Wenn ich mich recht entsinne«, nahm Auriel das Gespräch wieder auf, »hat Beliaal noch eine zweite Schrift erwähnt?«
    »Stimmt. ›Die Bruderschaft der Sieben‹.« Begeistert stieß Laura ihren Begleiter an. »Natürlich! Ich weiß, wo wir die finden können. Maximilian Longolius hat dieses Buch dem Professor zurückgegeben.«
    »Longolius?« Abrupt verharrte der Wolkentänzer. »Der Anführer der Dunklen?«
    Das Mädchen nickte. »Genau der!«
    Auriel winkte enttäuscht ab. »Dann können wir es vergessen.«
    »Warum?«, fragte Laura.
    »Weil unseren Feinden mit Sicherheit nicht daran gelegen ist, die wertvolle Schrift den Wächtern zu überlassen«, erklärte Auriel. »Der Großmeister hätte dem Direktor niemals das Original gegeben, höchstens eine schwarzmagische Kopie. Die Dunklen sind Meister der Täuschung! Sie verstehen sich ausgezeichnet darauf, anderen etwas vorzugaukeln.
    Nein, Laura.« Auriels wallendes Haar wehte wie ein Schleier, als er zur Bekräftigung den Kopf schüttelte. »So kommen wir nicht weiter! Wir müssen einen anderen Weg finden.« Er legte die rechte Hand ans Kinn und strich darüber. »Diese Schrift ist uralt und hat sich nur für kurze Zeit im Besitz der Dunklen befunden«, dachte er laut nach. »Beliaal erwähnte das doch eigens.«
    In diesem Augenblick begriff das Mädchen.
    Natürlich!
    Laura wusste, wo das Buch zu finden war. Schließlich hatte sie den Ort schon mehrfach besucht.
     
    P aravain zügelte seinen Schimmel und äugte misstrauisch auf das seltsame Wesen inmitten der bläulich schimmernden Lichtkugel, die vor seiner Nase schwebte. »Kennst du wirklich den Weg zur Lichtung?«, fragte er.
    Die kaum mehr als handgroße Gestalt verzog unwirsch das Gesicht. »Weiß gar nicht, weshalb man mir misstraut. Dabei wollte ich doch nur behilflich sein. Aber man hält es ja nicht einmal für nötig, sich vorzustellen!«
    »Verzeih«, entgegnete der Ritter und nannte rasch seinen Namen, bevor er auf das Mädchen deutete, das auf dem Steppenpony an seiner Seite saß. »Und das hier ist Alienor. Sie will mich zu Silvana begleiten, um die neugeborene Einhornprinzessin zu begrüßen.«
    »Wie man meint.« Das Wesen verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. »Man lasse sich bitte von mir nicht aufhalten.«
    Paravain fiel fast die Kinnlade herunter. »Aber eben hast du noch behauptet, dass du den

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