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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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finden! »Einen kleinen Moment bitte noch, Frau Taxus«, bat sie kleinlaut und fing noch einmal von vorn an. Doch obwohl sie fieberhaft sämtliche Bücher und Hefte durchblätterte und den Rucksack bis in die letzten Ecken durchwühlte, blieb das Aufgabenheft verschwunden. Fassungslos starrte das Mädchen auf die leeren Hände: Das gibt’s doch nicht!
    »Wass isst loss, Fräulein?«, zischte die Taxus sie an. »Ich warte immer noch!«
    »Ähm …« Mit zunehmender Verzweiflung suchte Laura nach einer Erklärung. Sie war sich sicher, das Heft eingepackt zu haben. Was nur bedeuten konnte, dass jemand es heimlich herausgenommen haben musste.
    Genau!
    Aber wer?
    Und warum?
    »Jetzst reicht’ss mir aber!« Die Lehrerin mit den pinkfarbenen Rastalocken funkelte sie böse an. »Du zseigsst mir jetzst ssofort die Haussaufgaben, oder ess ssetzst eine Sstrafarbeit!«
    Laura merkte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. »Ich … ich versteh das nicht«, stotterte sie. »Ich hab das Heft heute früh eingepackt – ehrlich, Frau Taxus!«
    »Tatssächlich?« Aus zusammengekniffenen Augen starrte Pinky das Mädchen an. Fast schien es, als wollten sich ihre Blicke in Lauras Stirn bohren. »Und warum isst ess dann nicht mehr in deinem Ruckssack?«
    »Keine Ahnung!« Laura blickte die Lehrerin aus großen Augen an und zuckte hilflos die Schultern. »Vielleicht … Ähm … Vielleicht …«
    Pinky taxierte sie wie eine Giftschlange ihre Beute. »Ja?«
    »Vielleicht … hat jemand das Heft herausgenommen.«
    »Und wer ssollte sso wass tun? Und vor allen Dingen – warum?« Wie zur Einschüchterung tat sie einen Schritt auf Laura zu, sodass diese nun einen Blick auf Ronnie Riedel erhaschen konnte, der zuvor von der Lehrerin verdeckt worden war.
    Als Laura sein breites Grinsen gewahrte, wurde ihr mit einem Male klar, was geschehen war: Ronnie, der Fiesling, musste ihr das Heft entwendet haben! Das Blöde war nur, dass sie das nicht beweisen konnte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie deshalb kleinlaut und senkte den Kopf.
    »Du glaubsst doch nicht im Ernsst, dasss du damit durchkommsst!« Rebekka Taxus packte Laura grob am Kinn. »Schau mich gefälligsst an, wenn ich mit dir rede!«
    Laura schluckte und versuchte, dem stechenden Blick der Lehrerin standzuhalten. Doch schon nach wenigen Sekunden musste sie die Augen niederschlagen.
    »Nur weil Professsor Morgensstern dich dauernd in Schutzs nimmt«, geiferte die Taxus weiter, »darfsst du nicht glauben, dasss dir Extrawürsste gebraten werden. Ess isst schließslich schon Monate her, dasss du nicht am Unterricht teilnehmen konntesst …« Schlagartig beruhigte sie sich wieder und lächelte Laura hämisch an. »Weißs der Teufel, wass du in diesser Zseit getrieben hasst!«
    Dieser abrupte Stimmungsumschwung verwirrte das Mädchen. »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen, Frau Taxus. Aber was die Hausaufgaben betrifft – die hab ich gemacht, ehrlich.« Damit hob Laura die rechte Hand. »Das schwöre ich sogar.«
    Da verlor die Taxus vollkommen die Fassung. »Wie kann man nur sso unverfroren lügen!«, schrie sie, und ihre Stimme überschlug sich beinahe. »Du ssolltest dich schämen, Laura – sso jung und schon sso verdorben!«
    »Das ist nicht wahr!« Kaja sprang so heftig auf, dass ihr Stuhl umpolterte. Sie schaute die Lehrerin entrüstet an. »Es stimmt, was Laura sagt. Ich hab doch selbst gesehen, wie sie das Heft in ihren Rucksack gesteckt hat.«
    »Tatssächlich, hasst du dass?«
    Kaja stockte der Atem, während die Taxus mit den geschmeidigen Bewegungen einer gereizten Viper auf sie zuglitt. Sie nickte hastig. »Ja.«
    »Aber hasst du auch gessehen, dasss Laura die Aufgaben gemacht hat?«
    »Äh.« Kaja schluckte. Sie glich einem Kaninchen vor der Schlange. »Äh …« Hilfe suchend blickte sie zu ihrer Freundin, doch die zuckte nur die Achseln.
    »Hasst du nicht gehört, wass ich gefragt habe?«, setzte Pinky nach.
    »Doch … Doch«, antwortete Kaja hastig. »Natürlich.«
    »Und? Hasst du ess gessehen oder nicht?«
    Das rothaarige Mädchen druckste herum. »Na, ja … Nicht direkt.«
    »Nicht direkt?«, fauchte die Taxus. »Wass ssoll dass heißsen, ›nicht direkt‹?«
    »Tja …«
    »Rede nicht um den heißsen Brei herum! Hasst du ess gessehen oder nicht?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete Kaja leise und schlug die Augen nieder.
    »Dachte ich’ss mir doch!« Das Schlangengesicht der Lehrerin leuchtete triumphierend auf, während sie die beiden Mädchen mit starrem

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