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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Weiße Ritter und deutete zum Horizont. »Hinter der Kuppe dort liegt eine Hochebene, die im Westen vom Traumwald und im Norden vom Karfunkelwald begrenzt wird. Gleichfalls an ihrem westlichen Rand beginnen auch schon die Hhelmlande. Wenn wir uns sputen, können wir schon morgen in den Abendstunden dort eintreffen – vorausgesetzt, wir werden nicht aufgehalten.«
    »Wer sollte uns denn aufhalten?«, fragte Alienor überrascht. »Ich dachte, von Borboron und seinen Kriegern haben wir nichts zu befürchten?«
    »Das stimmt.« Paravain lächelte ihr aufmunternd zu. »Trotzdem sollte man sich niemals zu sicher wähnen. Auf einer solchen Reise kann immer etwas Unerwartetes passieren.«
    Das Mädchen schaute ihn daraufhin großäugig an, und der Ritter musste lachen. »Nicht doch, Alienor«, sagte er. »Mach dir keine Sorgen. Meine Bemerkung war allgemein gesprochen und ohne bestimmten Anlass. Wir haben bislang nicht die geringsten Anzeichen einer Gefahr ausgemacht.«
    Als würde sie seinen Worten misstrauen, ließ Alienor den Blick schweifen. Unter den Baumstämmen zu beiden Seiten des Weges zeigten sich bereits die ersten Vorboten der Dämmerung. Dennoch konnte das Mädchen ein gutes Stück in den Wald hineinsehen. Paravain hatte Recht: Weit und breit war nichts Verdächtiges zu erkennen. Und Büsche und Bäume konnten ihnen wohl kaum gefährlich werden.
    Der Wind frischte auf und schüttelte die Blätter. Es rauschte. Vermodertes Laub und kleine Zweige wirbelten vom Boden auf. Ganz in ihrer Nähe wurde eine Kugel aus Dornengestrüpp durchs Unterholz geweht. Gelegentlich machte sie kleine Hüpfer, als handele es sich um einen Ball.
    Alienor lächelte. So ein lustiges Ding war ihr noch nie zuvor begegnet. Aber vielleicht hatte sie auf ihren bisherigen Streifzügen durch den Wald nur nicht richtig hingesehen. Oder waren solche merkwürdigen Gewächse nur in dieser Gegend beheimatet?

Kapitel18 Die
schwarzen
Einhörner
    aura stürmte durch die Tür der gynäkologischen Station und blieb dahinter wie angewurzelt stehen. Auf dem Flur hielt sich keine Menschenseele auf, weder eine Patientin noch eine Schwester. Auch von Dr. Weiß konnte sie keine Spur entdecken. Befand er sich bereits im Säuglingszimmer, um einen schändlichen Plan in die Tat umzusetzen?
    Die Babys lagen in einem Raum am jenseitigen Ende des Ganges, wie Frau Schiller erklärt hatte. Schon wollte Laura zum Schwesternzimmer eilen und Alarm schlagen, als ihr Zweifel kamen: Was, wenn sie sich getäuscht hatte? Wenn Dr. Weiß entgegen ihrer Vermutung tatsächlich im Krankenhaus beschäftigt war? Vom Pflegepersonal hatte sie dann bestimmt keine Hilfe zu erwarten.
    Sie musste die Sache allein regeln!
    Gefolgt von Auriel, rannte Laura zum Säuglingszimmer. Als sie die Tür aufriss, beugte sich Dr. Weiß gerade über eines der Betten und streckte einen länglichen Gegenstand nach dem Säugling darin aus. Das Schild am Fußende des Bettchens verriet den Namen des Neugeborenen: Laura Leander!
    »Halt!«, donnerte sie dem Mann entgegen. »Lassen Sie Ihre Finger von dem Kind!«
    Der Arzt fuhr herum, steckte den ominösen Gegenstand hastig in die Kitteltasche und starrte Laura einen Moment lang verdattert an. Doch rasch hatte er sich wieder gefangen. »Was soll das?«, fragte er ungehalten. Mit lauerndem Blick schlich er auf Laura zu. »Was hast du hier zu suchen?«
    »Ähm«, stammelte Laura. Plötzlich war sie nicht mehr so überzeugt davon, dass sie einen falschen Arzt vor sich hatte.
    Der Duft des Aftershaves wurde immer stärker, aber darunter mischte sich auch ein geradezu pestilenzartiger Gestank.
    »Verschwinde!«, herrschte Dr. Weiß Laura an. Er trat zu dem roten Rufknopf, mit dem das Personal alarmiert werden konnte. »Oder muss ich erst die Schwestern rufen, damit sie dich an die Luft setzen?«
    Mist!, ging es Laura durch den Kopf. Offensichtlich habe ich mich getäuscht!
    Der Arzt warf dem Wolkentänzer einen hasserfüllten Blick zu. »Und du verschwindest ebenfalls – auf der Stelle!«
    »Also doch!«, rief Laura. Dr. Weiß hatte einen verhängnisvollen Fehler gemacht: Er gehörte zu den Eingeweihten, sonst hätte er den Geflügelten nicht sehen können. Es musste ein Dunkler sein!
    Der Arzt zuckte zusammen. Offensichtlich war ihm klar geworden, welche Dummheit er begangen hatte. Ohne Vorwarnung stieß er Laura und Auriel zur Seite und flüchtete in wilder Hast aus dem Zimmer und den Flur entlang.
    »Halt! Haltet ihn auf!«, schrie Laura wie von Sinnen,

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