LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
ihrem Internatszimmer bequem gemacht hatte. Dann griff sie in ihre Kosmetiktasche, holte einen Handspiegel und einen Lippenstift daraus hervor und korrigierte ihre verschmierten Lippen.
Tim stand ebenfalls auf, packte Magda mit der rechten Hand am Kinn und drehte ihr Gesicht erst nach links und dann nach rechts. »Hübsch, wirklich hübsch.« Kleine rötliche Blitze flackerten in seinen Augen. »Du willst wohl unbedingt deinem Tischnachbarn Lukas gefallen?«
»Lukas?« Magda verpasste ihm einen spielerischen Klaps auf die Wange. »Das habe ich für dich gemacht, du Dummerchen. Außerdem
steht Lukas auf Franziska, auch wenn die noch gar nichts von ihrem Glück weiß.«
»Da hast es du ja besser, nicht wahr?« Tim schlang seinen Arm um sie und zog sie dicht an sich heran. »Du weißt wenigstens, dass ich verrückt nach dir bin.« Damit küsste er sie erneut, genauso gierig und rücksichtslos wie zuvor.
Als Magda sich endlich aus seiner Umklammerung befreien konnte, schnappte sie wie ein verendender Karpfen nach Luft. »Was ist denn bloß los mit dir?«, rief sie. »So kenne ich dich ja gar nicht. Du machst mir richtig Angst.«
»Aber wieso denn?« Tim lächelte und seine Augen funkelten. »Das beweist doch nur, wie sehr ich dich liebe.« Dann wurde er wieder ernst. »Denk bitte daran: Du darfst nachher beim Abendessen niemandem verraten, wo ich bin, verstanden?«
»Klar doch! Glaubst du vielleicht, ich bin scharf auf Ärger? Und den bekomme ich garantiert, wenn herauskommt, dass ich dich in mein Zimmer gelassen habe.«
»Sag ich doch: Schweigen ist Gold.« Tim grinste. »Und sobald Kaja ihr Zimmer verlässt, schleichst du dich zu Laura und tust genau das, was wir besprochen haben, verstanden?«
»Klar.« Magda nickte, und mit einem Mal war es, als legte sich ein kaum wahrnehmbarer rötlicher Schleier über ihre blauen Augen. »Ich mache genau, was du willst, Tim.«
»Das wollte ich dir auch geraten haben!« Tims Mundwinkel zuckten. »Sonst garantiere ich für nichts.«
Kapitel 16
Eine perfide Unterstellung
A m nächsten Morgen wurde Laura noch vor dem Weckerklingeln wach. Die Sonne stand schon am strahlend blauen Himmel und schien in ihr kleines Internatszimmer. Die Bilder über ihrem Bett – Laura hatte die früheren großformatigen Poster ihrer Lieblingsbands längst durch kleinere Fotos ersetzt, die sie im Kreise ihrer Familie und Freunde zeigten und natürlich auch mit ihrem geliebten Sturmwind – glänzten freundlich im hellen Morgenlicht. Trotz der frühen Stunde fühlte sich Laura frisch und munter wie selten zuvor. Ihre Traumreise am Vorabend hatte nicht allzu lange gedauert und war deshalb wohl auch nicht besonders anstrengend gewesen. Jedenfalls spürte sie keinerlei Nachwirkungen mehr. Ganz im Gegensatz zu früher, als ihre fantastischen Reisen durch Raum und Zeit sie weit zurück in die Vergangenheit oder sogar nach Aventerra geführt hatten. Diese Ausflüge hatten Laura so sehr mitgenommen, dass sie über Tage völlig erschöpft gewesen war und einmal sogar glaubte, sterben zu müssen.
Als Laura die Decke zurückschlug und die Beine aus dem Bett schwang, wurde Kaja gerade wach. »Guten Morgen, du Schlafmütze«, rief Laura ihr fröhlich zu. »Zeit zum Aufstehen!«
»Morgen«, brummte Kaja verschlafen, gähnte dann herzhaft und streckte sich ausgiebig. »Und natürlich auch vielen Dank.«
»Vielen Dank?« Laura, die gerade das Waschzeug aus ihrem Schrank nehmen wollte, drehte sich um und blickte die Freundin verwundert an. »Wofür denn?«
»Dafür, dass du Yannik gestern Abend aus der Patsche geholfen hast.« Kaja richtete sich auf und setzte sich auf die Bettkante. »Er hat mich gleich angerufen, nachdem Direktor McLightning ihn ins Internat zurückgebracht hatte, und mir alles erzählt – jedenfalls fast alles. Deshalb weiß ich auch, dass du ihn vor diesen schrecklichen Gargoyles gerettet hast. Vielen, vielen Dank, liebe Laura, auch wenn ich immer noch nicht begreife, wie so was möglich ist.«
»Tja, das ist es eben«, antwortete Laura lächelnd. »Und das muss dir als Erklärung reichen.« Sie setzte sich neben die Freundin aufs Bett und strich ihr mit der Hand über die roten Haare. »Okay?«
Kaja nickte. »Für mich ist das absolut okay. Aber ich kenne jemanden, der sich damit bestimmt nicht zufriedengeben wird.«
Obwohl Laura natürlich ahnte, auf wen sie anspielte, tat sie unwissend. »Ah ja? Wer denn?«
»Jetzt stell dich nicht dümmer, als du bist. Philipp natürlich! Er
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