LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
war ganz schön sauer gestern beim Abendessen. Um nicht zu sagen richtig stinkig!«
Laura holte tief Luft. »Das habe ich befürchtet«, sagte sie. »Wir waren nämlich verabredet. Aber du weißt ja, was passiert ist.« Hilflos verzog Laura das Gesicht. »Ich konnte unsere Verabredung deshalb unmöglich einhalten, so leid mir das auch tut.«
»Natürlich weiß ich das«, erwiderte Kaja. »Fragt sich nur, wie du das deinem Freund erklären willst?«
»Genau das ist ja das Problem«, erwiderte Laura. »Ich kann es nicht, weil ich es einfach nicht darf! Philipp muss das endlich akzeptieren, ob es ihm gefällt oder nicht.«
»Wenn das so einfach wäre!« Kaja verzog mitleidig das Gesicht.
»Doch selbst, wenn du ihm erzählen würdest, wo du warst, würde er dir bestimmt nicht glauben. Philipp hat nämlich einen ganz anderen Verdacht. Das habe ich inzwischen mitbekommen.«
Laura runzelte die Stirn. »Und welchen?«
»Du erinnerst dich, was ich neulich zu dir gesagt habe? Dass es vielen aufgefallen ist, dass du Tim in letzter Zeit ständig Blicke zuwirfst.«
»So ein Quatsch!«, widersprach Laura erneut, obwohl sie im Stillen zugeben musste, dass Kajas Behauptung durchaus zutraf. Sie fand Tim wirklich attraktiv und hatte sich schon das ein oder andere Mal vorgestellt, wie es denn wäre, in seinen Armen zu liegen – immer dann nämlich, wenn sie sauer auf Coolio war. Weil der mal wieder wenig Verständnis für sie gezeigt hatte oder grundlos eifersüchtig gewesen war.
»Wie auch immer.« Kaja ließ sich nicht beirren. »Aber gestern beim Abendessen hat Philipp auch noch bemerkt, dass Tim nicht an seinem Tisch saß. Obwohl …« Kaja verzog nachdenklich das Gesicht. »Eigentlich ist es ihm nur deshalb aufgefallen, weil deine allerliebste Freundin Caro ihn ausdrücklich darauf hingewiesen hat.«
»Und wenn schon?« Laura blickte Kaja verständnislos an. »Was kann ich denn dafür, dass Tim nicht beim Abendessen war?«
»Nichts natürlich«, erwiderte Kaja und legte ihr wie zum Trost die Hand auf den Unterarm. »Aber das konnte Philipp doch nicht wissen. Er hat nur bemerkt, dass ihr beide fehlt, und hat dann seine Schlüsse daraus gezogen. Dummerweise ist Lukas seiner Frage, was du denn machen würdest, dann auch noch ausgewichen und hat vorgegeben, das nicht zu wissen. Dabei war ihm klar und deutlich anzusehen, dass er darüber sehr wohl informiert war. Was Coolios Verdacht natürlich nur noch verstärkt hat. Zumal auch Magda nicht wusste, wo ihr Tim sich gerade herumtrieb.«
Laura schaute die Freundin überrascht an. »Philipp glaubt doch
wohl nicht im Ernst, dass ich gestern Abend mit Tim zusammen war?«
»Glauben tut er das nicht«, antwortete Kaja mit ernster Miene. »Er ist vielmehr fest davon überzeugt.«
»Oh Mann«, stöhnte Laura. »So was Blödes aber auch.«
»Das kannst du laut sagen.« Kaja nickte und erhob sich vom Bett. »Ich fürchte, dass der Ärger, den ich dir neulich prophezeit habe, schon heute über dich hereinprasseln wird. Und zwar knüppeldick!«
Kaja behielt natürlich Recht mit ihrer Vorhersage. Als Laura durch den Flur zum Speisesaal marschierte, wartete Coolio bereits auf sie. Seinem finsteren Gesicht war deutlich anzusehen, dass es in ihm gärte und brodelte.
Laura holte tief Luft und seufzte innerlich.
Sie trat rasch auf ihn zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und blickte ihm in die Augen. »Es tut mir leid, Coolio«, sagte sie. »Es ist wirklich nicht so, wie du denkst, aber ich konnte gestern Abend beim besten Willen nicht in den Park kommen. Das musst du mir glauben – bitte!«
Philipp wich ihrem Blick aus. »Ach, ja? Muss ich das?« Er schüttelte ihre Hand ab, als wäre sie ein lästiges Insekt. »Und warum hast du mich nicht einfach angerufen und mir Bescheid gesagt, sondern mich dort warten lassen wie den letzten Penner?«
»Weil es einfach nicht ging, Coolio, so glaub mir doch.«
Philipp schluckte. Seine Mundwinkel zuckten, und für einen Moment sah es so aus, als läge ihm eine heftige Erwiderung auf der Zunge. Dann aber beruhigte er sich wieder. »Und warum ging es nicht?«, fragte er erheblich ruhiger.
»Weil … weil …« Laura suchte verzweifelt nach einer glaubhaften Erklärung. Doch auf die Schnelle fiel ihr einfach keine ein.
»Ja?« Philipps Miene verfinsterte sich erneut. »Ich höre.«
»Ich … Ich kann es dir einfach nicht erzählen.« Laura war der Verzweiflung nach. »Das weißt du doch, Coolio!«
»Nichts weiß ich, absolut nichts!«,
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