LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
jeder in Ravenstein, was zwischen euch los ist.«
»Ach ja?« Coolio kniff die Augen zu schmalen Schlitzen. »Was denn?«
»Nichts. Und genau das ist ja dein Problem, nicht wahr? Für Laura bist du doch nichts weiter als ein netter Zeitvertreib. Sie macht, was sie will, und zum Dank dafür gibt sie auch noch die eiserne Jungfrau.«
»Du musst es ja wissen!« Coolios Miene war finster, doch sein Protest fiel eher halbherzig aus.
»Hör doch auf, mir und dir selbst was vorzumachen.« Caro seufzte voller Mitgefühl. »Es wird höchste Zeit, dass du den Tatsachen ins Auge blickst und endlich erkennst, dass Laura dich gar nicht liebt. Sonst würde sie dich doch nicht so hinhalten.«
»Aber – !«, wollte Philipp protestieren, wurde aber sofort unterbrochen.
»Laura lässt keinen an sich ran! Obwohl …« Caros grüne Augen schimmerten wie die einer Wildkatze. Die silbernen Piercings in ihren Nasenflügeln glitzerten im Licht der Abendsonne.
»Was denn?«, fauchte Philipp. Obwohl er wusste, dass Caro bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Gift und Galle über Laura versprühte und sie immer nur schlecht machte, wollte er jetzt endlich erfahren, was alle dachten. »Jetzt spuck’s schon aus!«
»Wenn du es unbedingt möchtest!« Caro hob beide Hände. »Angeblich …«
Philipp platzte fast der Kragen. »Ja?«
»… ist Laura ganz heiß auf… äh … Tim, Timothy Neumann!«
»So ein Quatsch! Wer behauptet das denn?«
»Alle!« Caros Augen wurden groß. »Jedenfalls alle Mädchen in unserer Klasse. Euch Jungs fällt so was ja nicht so leicht auf. Mit einer Ausnahme allerdings: Tim hat es natürlich schon längst bemerkt.«
»Unsinn.« Coolio schüttelte heftig den Kopf. »Das bildest du dir nur ein.«
»Tue ich nicht! Wir waren lange genug in diesem verfluchten Brunnen gefangen. Du weißt nicht, wie das ist, da festzustecken. In so einer Situation redet man über das, was einem wirklich wichtig ist. Und deshalb weiß ich auch, wie Tim deine Freundin findet.«
»Ach ja?« Philipp bemühte sich um eine feste Stimme, allerdings ohne großen Erfolg. »Und wie findet Tim sie?«
»Laura gefällt ihm.« Caros Augen flackerten jetzt ganz merkwürdig und für einen winzigen Augenblick hatte Philipp den Eindruck, als würden sie sich rot verfärben. »Sie gefällt ihm sogar sehr. Und du weißt ja, was passiert, wenn Tim auf ein Mädchen scharf ist und das Mädchen auch auf ihn: Die beiden landen über kurz oder lang in der Kiste.« Caro lächelte. »Eher kurz als lang, würde ich sagen, und wie ich Timothy kenne, ist Laura die längste Zeit eine Marmorprinzessin gewesen. « Caro drängte sich so dicht an Philipp heran, dass er ihren Körper an seinem Körper spüren konnte, und strich ihm erneut über die Wange. »Ich weiß, das tut jetzt weh. Aber es ist doch besser, du siehst den Tatsachen ins Auge, anstatt dir immer etwas vorzumachen. Findest du nicht auch?« Sie legte ihm die Hand auf die Brust und streichelte sie ganz sanft. »Du weißt doch, wie sehr ich dich mag«, flüsterte sie, »und dass du alles von mir haben kannst. Du musst es nur sagen. Du bist so ein hübscher Kerl und zudem noch unheimlich nett. Dass Laura dich so mies behandelt, hast du wirklich nicht verdient.« Ganz langsam bewegte sich ihre Hand nach unten und umkreiste seinen Nabel.
Coolio zuckte zusammen, sog unwillkürlich Luft ein und hielt sie an.
Caro öffnete den Mund, strich langsam mit der Zungenspitze über ihre Oberlippe und zog ihre Hand zurück. »Wie gesagt, Coolio: Von mir kannst du alles haben, was du dir erträumst. Vielleicht denkst du mal darüber nach?«
Der blumige Duft ihres Parfüms und das seltsame Flackern in ihren Augen machten Philipp ganz benommen. Ihm war, als käme ihr Blick aus unergründlicher Tiefe, in der ein großes Geheimnis lauerte.
Als hätte Caro seine Gedanken erraten, umspielte plötzlich ein Lächeln ihre blutroten Lippen. Dann drehte sie sich um und ging auf ihren langen Beinen ganz gemächlich davon.
Tim Neumann presste seine Lippen so heftig auf Magdas Mund, dass sie kaum noch Luft bekam.
»Nicht so fest, Tim«, keuchte sie. »Du tust mir doch weh!«
Tim zog den Kopf zurück und sah Magda mit breitem Grinsen an. »Sorry, das wollte ich nicht. Das kommt wahrscheinlich nur davon, weil ich dich in den letzten Tagen so schrecklich vermisst habe.«
»Ich dich doch auch, Tim, ich dich auch«, erwiderte Magda. Sie erhob sich vom Schoß des Jungen, der es sich auf dem Schreibtischstuhl in
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