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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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veranstalten. «
    »Das werden wir auch«, antwortete Direktorin lächelnd. »Aber ich bin sicher, dass Laura als eindeutige Siegerin hervorgeht. Ich betreue sie schon seit Jahren in der Schauspiel AG und weiß deshalb, dass keine besser geeignet ist. Und ihre Stimme ist auch nicht zu verachten. Aber was das Wichtigste ist: Wer könnte die Rolle der Liara besser verkörpern als Laura? Zumal sie ihr buchstäblich auf den Leib geschrieben ist.«
     
    Laura schnappte entsetzt nach Luft und hielt dann den Atem an. Das Herz in ihrer Brust klopfte so laut, dass es bestimmt noch außerhalb der Gruft zu hören war. Der Anblick, der sich ihr durch das Bleiglasfenster bot, war zu entsetzlich: Über den Weg, der vom Parkplatz auf die Cagliostro-Gruft zuführte, näherten sich nämlich zwei Gestalten.
    Konrad Köpfer.
    Und ein schwarzer Dämon!
    Er sah genauso aus, wie Friedemann Fromm beschrieben hatte.

    Sie schienen es nicht eilig zu haben – und kamen dennoch immer näher. Der Rote Tod trug zwei Behälter unter den Armen. Auch wenn Laura sie in der Dunkelheit nicht genau erkennen konnte, vermutete
sie, dass es sich zumindest bei einem um eine Urne handelte. Außerdem war die Vermutung mehr als nahe liegend: Wohin sonst sollte man eine Urne bringen als in eine Gruft?
    »Ach du Schreck«, ließ sich da ihr Bruder vernehmen, der sich neben sie gestellt und die näher kommenden Finsterlinge deshalb ebenfalls erspäht hatte. »Wir müssen uns verstecken, schnell! Wenn die beiden uns erwischen, sehe ich schwarz für uns. Sogar rabenschwarz!«
    Womit Lukas natürlich gewaltig untertrieb: Die Begegnung mit den beiden wäre ihr sicherer Tod, das wusste Laura ganz genau. Fieberhaft blickte sie sich um. Doch in der ganzen Gruft war nicht eine einzige Stelle zu entdecken, wo sie den Augen des Dämons und des Wiedergängers entgehen würden. In den Urnennischen konnten sie genauso wenig Zuflucht finden wie in den Sarkophagen und so würden sie ihren Feinden beim Betreten der Gruft sofort in die Augen fallen.
    Aber dann waren sie rettungslos verloren!
    Als Laura erneut nach draußen spähte, waren die unheimlichen Gestalten nur noch sieben Schritte von der Eingangstür entfernt.
    Aus! Vorbei!, schoss es ihr durch den Kopf, als ihr wie aus dem Nichts eine Eingebung kam: In aller Eile schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf die Totenglocke im Turm der nahen Friedhofkapelle, die wie ein Schattenriss aus der Dunkelheit aufragte. »Tote Materie, löse dich aus deiner Erstarrung und beuge dich der Kraft, die das Schicksal mir über dich verliehen hat«, flüsterte Laura verzweifelt.
    Bitte, bitte!
    Doch der schwarze Dämon und sein Begleiter kamen unaufhaltsam näher. Sie standen schon unmittelbar vor der Tür, als endlich der erste Ton der Totenglocke die Stille der Nacht durchdrang – schaurig dumpf, aber dennoch laut und deutlich!
    Ja!, jubelte Laura im Stillen auf.
    Lauter, noch lauter!

    Diesmal gehorchte die Glocke ihr sofort und entfachte ein so ohrenbetäubendes Sturmgeläute, als müsste sie eine ganze Kompanie Verstorbener auf dem letzten Weg begleiten.
    »Hölle, Tod und Teufel!« Der laute Fluch des Dämons drang durch die Tür. Als dann auch noch das Licht hinter dem Flurfenster von Friedemann Fromm aufflammte, wie Laura durch die Bäume erkennen konnte, machten die beiden finsteren Gesellen augenblicklich kehrt und ergriffen die Flucht. In panischer Eile rannten sie auf den Hinterausgang zu und nur Augenblicke später hatte die Dunkelheit sie verschluckt.
    Laura seufzte erleichtert auf. »Oh Mann, das war knapp.«
    »Knapp, knapper geht’s gar nicht«, bestätigte Lukas. Sein Gesicht war totenblass. »Trotzdem könntest du die Glocke langsam wieder zum Schweigen bringen. Nicht dass uns dieser versoffene Friedhofswächter noch entdeckt. Der wäre zwar weit weniger gefährlich als der Dämon und der Wiedergänger. Aber dennoch würde ich lieber darauf verzichten. Eine Bierfahne Marke Friedmann Fromm kann ich jetzt wirklich nicht mehr verkraften. Dann wird mir nämlich endgültig schlecht.«
    Laura kicherte. »Reiß dich bloß zusammen! Nicht dass du in die Protzgruft von Meister Cagliostro kübelst!«
    »Ach!« Lukas winkte unwirsch ab.
    »Was ich dich die ganze Zeit schon fragen wollte.« Laura schaute ihren Bruder an. »Hast du eigentlich was rausgefunden über diesen Kerl?«
    »Allerdings. Dein Gespür hat dich nicht getrogen. Der Typ hat zwei Menschenleben auf dem Gewissen. Oder vielmehr sogar drei! Er hat sie zwar

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