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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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nicht persönlich umgebracht. Dennoch ist er voll und ganz dafür verantwortlich.«

    »Echt?« Laura lief ein eisiger Schauer über den Rücken und die
feinen Härchen an ihren Unterarmen richteten sich auf. »Was hat er denn gemacht?«
    »Das erzähle ich dir gleich.« Lukas schielte unruhig zu Friedemanns Wohnung. »Aber erst, wenn wir zu Hause sind.«
     
    So dicht an den Stamm eines alten Ahorns geschmiegt, dass er fast damit verschmolz, starrte Albin Ellerking mit angespannter Knubbelnasenmiene zu dem Direktorenhäuschen, das gut zwanzig Meter von ihm entfernt im Ravensteiner Burgpark stand. Der graue Schatten, der reglos in den schwarz glänzenden Efeuranken dicht über einem der kleinen Fenster verharrte, war in der Dunkelheit der Geisterstunde kaum auszumachen. Albins scharfe Nachtalbenaugen erkannten jedoch mühelos, dass es sich um Gnorm handelte, sein Lemurenäffchen, das er kurz vor Mitternacht dorthin beordert hatte.
    Gnorm trug eine Wanze am Halsband, ein ebenso winziges wie hochempfindliches Mikro, das jedes im Wohnzimmer von Miss Mary gesprochene Wort über einen Sender an das kleine Tonbandgerät in den Händen des Gärtners übertrug. Albin zeichnete die Unterhaltung der Wächter auf und verfolgte sie gleichzeitig durch den in seinem spitzen Nachtalbenohr steckenden Hörknopf.
    Wie arglos diese Tölpel doch sind, dachte der Gärtner und kicherte leise vor sich hin. Da glauben sie, uns durch die Verlegung des Festivals ein Schnippchen geschlagen zu haben, und merken gar nicht dass sämtliche Aktionen unserer schottischen Brüder exakt auf dieses Ziel hin ausgerichtet waren.
    Diese Narren schaufelten sich ihr eigenes Grab!
    Als ihm die Große Meisterin in der Ostara-Nacht den von Asmodis und ihr ersonnenen Plan vortragen hatte, hätte Albin nicht im Traum daran gedacht, dass er aufgehen würde. Zu seiner Verwunderung jedoch hatte alles reibungslos funktioniert und war exakt so abgelaufen,
wie die beiden es geplant hatten. Die Knechte des Lichts hatten nicht den winzigsten Verdacht geschöpft und noch immer nicht bemerkt, dass sie höchst geschickt aus dem Hintergrund gesteuert wurden – wie willenlose Marionetten, denen ein unbekannter Spieler jeden Schritt aufzwang.
     
    Lukas hatte seine Entdeckung nur dem Enthusiasmus eines Jurastudenten zu verdanken, der sich brennend für die Historie der Jurisprudenz in Krohnburg interessierte und deshalb alte Gerichtsakten digitalisiert und per Internet zugänglich gemacht hatte. Auf diese Weise war Lukas auf die Protokolle eines Prozesses aus dem achtzehnten Jahrhundert gestoßen, in dem ein ebenso abscheuliches wie absonderliches Verbrechen verhandelt wurde.
    Ein gewisser Freiherr Friedrich Wilhelm von und zu Boddhin musste sich vor Gericht verantworten, weil er in der Mittsommernacht zwei Menschen auf grausame Weise getötet hatte. Als Rechtfertigung führte er an, dass er auf diese Weise seine einzige, über alles geliebte, aber leider viel zu früh verstorbene Tochter wieder zum Leben erwecken wollte. Er brachte deshalb eine gleichaltrige Frau in seine Gewalt, legte sie gefesselt in ein aus einer Kirche entwendetes Taufbecken, das er unter einem kopfüber hängenden Kreuz einer Friedhofskapelle platziert hatte, bestreute sie mit der Asche der Verstorbenen und übergoss sie mit dem geweihten Öl eines Ewigen Lichts, das er durch ihr Blut verunreinigt hatte. Abschließend entzündete er das Öl mit einer Osterkerze und tötete eine weitere Frau, damit Satan seine Tochter aus seinen Klauen ließ und sie in neuer Gestalt wiedergeboren werden konnte.
    »Brrr.« Laura schüttelte sich vor Entsetzen. »Wie gruselig! Aber wozu diese merkwürdigen Utensilien: das Taufbecken, die Osterkerze, das Kreuz und so weiter?«

    »Ist das nicht offensichtlich?« Leicht vorwurfsvoll blickte Lukas
sie über den Rand seiner Brille an. »Das Taufbecken, das Öl und die Osterkerze sind Symbole für Auferstehung und ewiges Leben, während das umgedrehte Kreuz ein Zeichen des Satans ist und gleichzeitig für die Negation des Todes steht.«
    »Tatsächlich? Und was hat das mit diesem Cagliostro zu tun?«
    »Freiherr von und zu Boddhin hat vor Gericht angegeben, dass der Alchemist und Nekromant ihn zu diesem abscheulichen Ritual veranlasst hätte. Cagliostro habe ihm dessen Erfolg sogar garantiert. Angeblich hatte er schon mit eigenen Augen gesehen, wie Tote zum Leben erweckt wurden.«
    Laura wurde ganz unbehaglich. »Echt?«
    »Quatsch!« Lukas schüttelte unwirsch den Kopf. »Die

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