LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
auf den Boden starrte.
»Genau: Coolio!« Die Krallenhand des Dämons schnellte nach vorne, packte sie am Kinn und richtete ihren Kopf auf, sodass sie ihm direkt in die Augen sehen musste. »Hast du nicht versprochen, diesen Coolio schnellstens für uns zu gewinnen?«
»J-ja, Meister, da-da-das stimmt. Aber es ist schwieriger, als ich gedacht habe. Die Kraft, die vom Siegel der sieben Monde ausgeht, ist offensichtlich stärker als ich.«
»Alles Ausflüchte, weiter nichts!« Der schwarze Dämon fauchte. »Ich hoffe, dass du wenigstens bei Laura mehr Erfolg hattest?«
Caro antwortete nicht, sondern starrte stur geradeaus und schloss die Augen.
»Sieh deinen Meister an, wenn er mit dir redet!« Avataris schäumte fast vor Wut. »Oder soll ich dich wie ein Ungeziefer zerquetschen?«
»Nein, nein, Herr«, erwiderte Caro mit weit aufgerissenen Augen.
»Ich hatte dir doch aufgetragen, Laura immer mehr Hindernisse in den Weg zu legen. Mehr und mehr, bis sie nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht, und deshalb gar nicht bemerkt, welcher verheerende Sturm sich über ihr zusammenbraut. Hast du wenigstens diesen Auftrag erfüllt?«
»I-ich arbeite daran, Meister«, gab Caro gequält zurück. »Aber es ist ebenfalls nicht einfach.«
»Geschwätz, nichts als Geschwätz!« Avataris brüllte wie ein wütender Drache. »Lass dir endlich etwas Passendes einfallen, was Laura das Leben zur Hölle macht und diesen Coolio so weit bringt, dass er sie vergisst und gar nicht genug bekommen kann von deinen Küssen. Es sei denn …« Er brach ab und beugte sich dann so weit nach vorne, dass sich sein furchterregendes Dämonengesicht direkt vor Caros befand. »… du möchtest in der Mittsommernacht ebenfalls ein Opfer des Großen Drachen werden?«
»Nein!«, schrie Caro auf. Sie zuckte so heftig zurück, dass sie dem Griff des Dämons entkam. »Bitte nicht, Herr!«
»Schon gut. Mach dir nicht gleich in die Hosen.« Avataris winkte verächtlich ab. »Noch kann ich das Feuer des Phönix nicht entzünden und so bleibt dir genügend Zeit, um deine Aufgaben zu erfüllen.« Damit wandte er sich an die übrigen Jugendlichen, die ebenfalls den Keim des Bösen in sich trugen. »Wisst ihr, was es mit dieser Höhle hier auf sich hat?« Ohne ihre Antwort abzuwarten, drehte der Dämon sich um und deutete auf den steinernen Drachen, der von rotem Rauch aus dem Loch im Boden schaurig umwölkt wurde. Gleichzeitig stieg ein unheimliches Fauchen und Dröhnen aus der Tiefe empor, das von den Felswänden zurückgeworfen wurde und wie Donner durch die schummerige Höhle grollte. »Das hier ist der Große Drache, dem unsere dunklen Brüder und Schwestern vor langer, langer Zeit
ihre Opfer darbrachten, um ihm für die Unterstützung zu danken, die er der Finsternis zukommen lässt. Seine Macht kennt kaum Grenzen und ist so groß, dass selbst die Bibel vor ihm warnt! Bedauerlicherweise sind die Kenntnisse unserer Vorfahren im Laufe der Zeiten mehr und mehr verloren gegangen. Weil unsere Feinde, diese verfluchten Knechte des Lichts, alles daran setzten, die geheimen Schriften, die das verbotene Wissen festhielten, aufzuspüren und zu vernichten. Zum Glück aber wurden die wichtigsten Erkenntnisse von Mund zu Mund weitergetragen und sind auf diese Weise auch an meine Ohren gelangt. Damit befinden wir uns in der glücklichen Lage, das geheime Wissen der Alten nun auch für unsere Zwecke nutzen zu können. Aber dazu müssen wir uns exakt an ihre Vorgaben halten! Nur dann wird der Große Drache die Lebenden verschlingen und das Feuer des Phönix die Toten neu gebären. Habt ihr das verstanden?«
»Ja, Meister«, hallte die monotone Antwort seiner Jünger durch die dunkle Höhle. »Wir haben verstanden.«
»Wollt ihr alles tun, was man euch dazu aufträgt?«
»Ja, Meister, wir wollen.«
»Schwört ihr, mit allen Kräften für die Sache der Finsternis einzutreten? «
»Ja, Meister, wir schwören.«
»Gut!« Die Augen des schwarzen Dämons leuchteten feuerrot auf. »Dann hört jetzt aufmerksam zu und lauscht meinen Worten. Damit jeder von euch genau weiß, was er zu tun hat.«
Laura und Lukas waren noch ein gutes Stück von dem Mädchen entfernt, als die Horde ihrer unheimlichen Peiniger – sie waren von menschlicher Gestalt und hatten dennoch eine dämonische Ausstrahlung! – wie auf ein geheimes Kommando zusammenzuckte, sich umdrehte und hoch zum Himmel starrte.
Und ihr Opfer tat das Gleiche.
Laura blieb verwundert stehen und blickte ebenfalls
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