LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
genauso viele SMS geschickt.«
»Mann!« Caro verdrehte die rot schimmernden Augen und patschte mit der flachen Hand auf Sarahs Stirn. »Ist das denn völlig hohl? Oder ist da nur Stroh drin? Woher soll Coolio das denn wissen? Ich hab doch alles gelöscht – schon vergessen, du Doofi?« Sie nahm einen letzten Zug aus der Zigarette, ließ die Kippe auf den Boden fallen und trat sie mit dem Absatz ihres Stiefels aus, so heftig, als müsste sie ein loderndes Feuer löschen. Dann erhob sie sich und stakste zurück zur Burg. Als Sarah ihr nicht augenblicklich folgte, fauchte Caro sie an. »Jetzt mach schon, du Bitch! Wir haben nachher noch ein wichtiges Date. Oder hast du das auch schon vergessen?«
Kapitel 23
Fliegende Fahrräder
N ach Ende der Party hielt Marius bereits nach einem Taxi Ausschau, das die Leanders vom Studiogelände in Adlershof in die Innenstadt zurückbringen sollte. Aber plötzlich hielt eine geräumige Limousine am Straßenrand. Es war die Geschäftskarosse von Thomas Alias, der rasch das Seitenfenster herunterkurbelte und die Familie zum Einsteigen aufforderte: »Für mich ist das doch kein Umweg. Ich wohne nicht weit vom Hotel entfernt.«
Während die Leanders sich noch zierten, stieg der Chauffeur aus und hielt ihnen kurzerhand die Wagentür auf, sodass ihnen gar nichts anderes übrig blieb, als die freundliche Einladung anzunehmen. Auf dem Weg in die Innenstadt zeigte Thomas ihnen nicht nur die eine oder andere Sehenswürdigkeit, sondern machte sie auch auf einige angesagte Treffpunkte der Berliner Night-Scene aufmerksam. »Auch wenn ich noch so viel zu tun habe, schlage ich mir hin und wieder doch gerne mal eine Nacht um die Ohren«, erklärte er.
Die Fahrt verging wie im Flug. Als der Wagen schließlich anhielt, sah Laura sich verwundert um: Sie standen vor einem mehrstöckigen Wohngebäude, dem man selbst bei Dunkelheit deutlich ansah, dass es bestimmt nicht für Normalverdiener gebaut worden war. »Parkside Apartments« stand in großen Lettern über der Eingangstür. Und daneben
in kleineren Buchstaben der Straßenname und die Hausnummer: »Am Park 3«.
Laura sah Thomas fragend an. »Das ist aber gar nicht unser Hotel.«
»Ich weiß«, antwortete der lächelnd. »Hier wohne ich nämlich. Von hier aus kann ich unsere Büros am Potsdamer Platz ganz bequem zu Fuß erreichen.« Damit blickte er Anna und Marius an. »Darf ich Sie zur Feier des Tages noch zu einem kleinen Umtrunk in meine Wohnung einladen?«
Die Eltern wechselten einen raschen Blick und wandten sich dann an Lukas und Laura. »Was meint ihr?«
Laura hatte eigentlich keine Lust. Nichts gegen den netten Herrn Alias – aber viel lieber wollte sie jetzt mit Lukas und ihren Eltern allein sein. »Also, ich weiß nicht«, sagte sie ausweichend.
»Ich bin auch ziemlich geschafft«, erklärte ihr Bruder, sodass Anna ihren Chef bedauernd ansah. »Seien Sie uns bitte nicht böse, Thomas. Aber Sie haben ja gehört: Die Kinder möchten lieber ins Bett. Deswegen sollten wir den Umtrunk besser aufs nächste Mal verschieben. «
»Ja klar, gar kein Problem.« Die Ablehnung schien Thomas nicht die Spur zu kränken. »Das verstehe ich doch.« Er wies den Chauffeur noch an, seine Gäste nach Hause beziehungsweise ins Hotel zu fahren, verabschiedete sich dann sehr herzlich und stieg aus. Während die Limousine mit sanft schnurrendem Motor anfuhr, beobachtete Lukas, wie ein livrierter Doorman aus der Eingangstür des Apartment-Gebäudes eilte und Thomas die Tür aufhielt.
Nobel, nobel! Fast wie im Film!
Annas Wohnung lag nur einige Straßenzüge entfernt. Allerdings war das Haus nicht annähernd so elegant wie das Gebäude am Park. Und der Bürgersteig davor bei Weitem nicht so sauber, sondern von stinkenden Hundehaufen und achtlos weggeworfenen Zigarettenschachteln
und Getränkedosen übersät. Dafür war die Miete allerdings ganz sicher günstiger als in der feudalen Wohnanlage.
Anna wandte sich an die Kinder. »Ihr kommt doch noch auf einen Sprung mit zu mir? Oder seid wirklich so müde, dass ihr gleich ins Hotel wollt?«
»Natürlich nicht«, antwortete Laura, während Lukas nickte. »Ich hatte nur keine Lust mehr auf fremde Gesellschaft.«
Die Leanders bedankten sich beim Chauffeur und stiegen aus. Während Anna und Marius auf die Haustür zugingen, konnten sich die Geschwister einen schnellen Blick in die Auslage der daneben liegenden Buchhandlung nicht verkeifen. Im Fenster lagen so viele brandneue Bücher und CDs, dass Laura am
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