LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
nach oben, konnte im dichten Nebel allerdings nichts erkennen.
»Komisch«, sagte Lukas. »Sehen die vielleicht fliegende Untertassen, oder was? Und warum nehmen die Typen plötzlich Reißaus? «
Tatsächlich: Als Laura den Blick wieder auf die Horde richtete, stob die in panischer Flucht davon. Dafür aber erkannte sie plötzlich fünf Gestalten, die wie aus dem Nichts auftauchten und sich dem Mädchen näherten. Sie waren in seltsame schwarze Gewänder gehüllt und fuhren ebensolche Fahrräder, die wie gewöhnliche Mountainbikes ausgesehen hätten, wenn nicht ein seltsames Leuchten davon ausgegangen wäre – als würden ihre Rahmen und Reifen ein geheimnisvolles Licht ausstrahlen, das nun allmählich verblasste.
Nachdem ihr Anführer einige Worte mit dem Mädchen gewechselt hatte, drückte er ihr etwas in die Hand – ein Stück Papier oder so was Ähnliches. Er nickte seinen Begleitern zu – erst jetzt erkannte Laura, dass es sich um zwei Mädchen und zwei Jungs handelte –, schwang sich wieder aufs Rad und fuhr los, direkt auf Lukas und sie zu. Nach einigen Metern geschah das Unglaubliche: Die Bikes begannen erneut zu leuchten, hoben dann von der Straße ab und waren nur Augenblicke später in den Nebelschwaden verschwunden.
Lukas blickte ihnen fassungslos nach. » War das jetzt eine Halluzination? Oder haben wir das nur geträumt?«
»Das kommt mir auch so vor«, antwortete Laura. »Vielleicht sind wir auch rein zufällig in die Dreharbeiten zu einem Fantasy-Film geraten? In Berlin ist doch alles möglich!« Allerdings gab es für diese Vermutung nicht die geringsten Anzeichen.
Das Mädchen hatte sich nun ebenfalls wieder in Bewegung gesetzt und war schon fast bei ihnen angelangt. Es war vielleicht ein oder zwei
Jahre jünger als sie, hatte pechschwarze Haare und ebensolche Augen, die seltsam leuchteten.
»Bist du okay?«, erkundigte sich Laura besorgt.
»Ja klar.« Das Mädchen nickte. »Mir ist nichts passiert. Dabei habe ich schon befürchtet …«
»Wir auch«, rief Lukas. »Aber was waren denn das für Typen auf diesen seltsamen Fahrrädern?«
»Keine Ahnung. Die hab ich noch nie gesehen.« Die Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. »Entweder hatten sie was genommen oder waren einfach verrückt.«
Laura runzelte die Stirn. »Wieso meinst du?«
»Na ja.« Das Mädchen verzog das Gesicht. »Erst dachte ich, die betreiben irgend so einen verrückten neuen Trendsport. Aber ihr Anführer hat nur dummes Zeug geredet: von Fantomen und Freezern und ähnlichem Unsinn. Und dass sie die Kinder der Illumini wären und ich mich unbedingt bei ihnen sehen lassen soll.«
»Und? Wirst du das tun?
»Glaube ich nicht.« Wieder schüttelte sie den Kopf. »Die sahen doch aus, als würden sie bei irgendeinem verrückten Live-Rollenspiel mitmachen. Oder es war ein ziemlich schräger Flashmob oder so was in der Art.«
Live-Rollenspiel? Flashmob?, überlegte Laura.
Auf fliegendem Fahrrädern?
So was Irres!
»Tschüss. Und danke, dass ihr mir helfen wolltet«, sagte das Mädchen noch und ging dann einfach weiter.
»Hey!« Laura drehte sich um. »Wie heißt du eigentlich?«
»Nele!«, rief das Mädchen, ohne stehen zu bleiben. »Nele Müller! « Augenblicke später war sie im Eingang der U-Bahn verschwunden.
Lukas blickte seine Schwester verwundert an. »Warum wolltest du das denn wissen?«
»Keine Ahnung.« Laura zuckte mit den Schultern. »Einfach so.«
»Ah ja.« Lukas rümpfte die Nase. »Und ich will jetzt einfach nur noch ins Hotel. Ich hab ja geahnt, dass es in Berlin ziemlich verrückt zugeht. Aber so verrückt musste es ja auch nicht gleich sein.«
»Dann passt du ja bestens hierhin«, witzelte Laura, als ihr plötzlich Philipp wieder einfiel. »O nein!«, stöhnte sie entsetzt auf und hob das Handy ans Ohr. »Philipp?«, hauchte sie mit angehaltenem Atem. »Bist du noch da, Philipp?«
Aber der hatte längst die Ende-Taste gedrückt. Nur ein monotoner Summton kam noch aus dem Handy. Er hörte sich so trostlos an wie ein Herzschlagmesser nach dem Exitus.
Die folgenden Wochen vergingen wie im Flug. Nach Ausstrahlung der Sendung wurde Lukas natürlich von allen Seiten bewundert und mit Lob überhäuft. Vor allem von seinen Mitschülerinnen, was ihn ziemlich überraschte – und gleichzeitig erheblich verunsicherte. Bislang hatten die Mädchen kaum Interesse an ihm gezeigt und seine schüchternen Annäherungsversuche in den meisten Fällen nicht einmal beachtet.
Selbst Franzi hatte ja noch
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