LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
Percy eilte auf die Schülerin zu, die offensichtlich unter starken Schmerzen litt. Es war Sarah Sommerfeld. Sie trug ebenfalls Sportkleidung – knappe Shorts und ein enges Träger-Shirt, das mehr enthüllte, als es verbarg.
In seiner Sorge fiel Percy das gar nicht auf. Rasch kniete er neben Sarah nieder und beugte sich über sie. »Was ist denn los? Was ’ast du denn?«
»Ich hab ganz schreckliche Schmerzen!« Sie drehte sich mühsam ächzend auf den Rücken.
»Aber wieso denn?« Percy musterte sie besorgt. »Was ist denn passiert? «
»Keine Ahnung«, erklärte Sarah mit schmerzverzerrter Miene. »Ich wollte eine Runde Joggen und meine Turnschuhe aus dem Spind holen. Da habe ich plötzlich ganz starke Krämpfe bekommen.«
»Krämpfe? Wo denn?«
»Genau hier!« Mit einem Ruck zog Sarah die Shorts herunter und deutete auf ihren Unterleib, der nur von einem winzigen Tanga verhüllt war. »Fühlen Sie doch mal!« Bevor Percy wusste, wie ihm geschah,
packte sie ihn am Handgelenk und presste seine Hand auf ihre fast nackte Scham. »Spüren Sie, wie heiß ich hier bin?«, fügte sie mit unschuldigem Augenaufschlag hinzu. »Jetzt tun Sie doch endlich was dagegen!«
Im ersten Moment war Percy wie erstarrt. »Du hast wohl den Verstand verloren!«, schrie er Sarah dann an und versuchte, sich loszureißen. Doch die hielt ihn so fest, dass er sich gewaltsam aus ihrem Griff befreien musste. Dabei schrammten ihre pechschwarz lackierten Fingernägel über seinen Handrücken und hinterließen tiefe Kratzer, die sofort zu bluten begannen.
» Merde alors! « Wütend sprang Percy auf und presste die Lippen auf die brennenden Wunden, um die Blutung zu stillen. Blut vermischte sich mit Speichel, lief über sein Kinn und tropfte nach unten. » Verzieh dich, Sarah, aber ein bisschen plötzlich! Oder du begleitest mich zum Direktorat!«
»Nichts dagegen«, erwiderte Sarah kühl, und ihre Augen schimmerten gefährlich rot auf. »Miss Mary wird bestimmt begeistert sein.« Dann zog sie die Shorts hoch und erhob sich. Ihre Schmerzen waren offensichtlich auf wundersame Weise verschwunden.
Percy sah sie kopfschüttelnd an. »Was hast du dir bloß dabei gedacht? Wenn ich mit dem Duschen fertig bin, will ich dich hier nicht mehr sehen. Sonst mache ich wirklich Ernst und melde dich der Direktorin!« Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte er sich um und verließ den Raum, um die Wunden zu desinfizieren und dann endlich unter die Dusche zu springen.
Sarah blickte ihm grinsend nach. »Nicht nötig, mein Lieber«, flüsterte sie zufrieden. »Miss Mary wird das auch so erfahren. Darauf kannst du Gift nehmen!«
Kapitel 26
Ein schrecklicher Verdacht
D ie Proben für das Musical begannen bereits am nächsten Tag. Es war auch allerhöchste Zeit, denn alle anderen Vorbereitungsarbeiten waren längst im Gange. Die Pläne für das Zeltlager waren sogar schon fix und fertig, die Zelte und alle anderen benötigten Utensilien bestellt. Da der Aufbau innerhalb weniger Stunden über die Bühne gehen würde, hatte der Zeltverleih vorgeschlagen, alles erst am Vortag des Festivals anzuliefern.
Eine andere Arbeitsgruppe tüftelte bereits am Regelwerk für das Live-Rollenspiel. Da die Schulleitung ihr ein grob skizziertes Skript zur Verfügung gestellt hatte, machte sie rasch Fortschritte. Miss Mary hatte allerdings wohlweislich verschwiegen, dass es, ähnlich wie das Musical, ebenfalls auf den Aufzeichnungen von Professor Morgenstern basierte. Percy und sie hatten die Vorlage lediglich um einige der Abenteuer erweitert, die Laura in der Welt der Mythen bestanden hatte.
Auch die Sport-AG war schon fleißig bei der Arbeit. Neben Fußball- und Basketball-Matches waren mehrere Staffelrennen geplant. Außerdem ein Teamwettkampf, der, ähnlich dem winterlichen Biathlon, Bogenschießen mit einem Geländelauf kombinierte. Er war auf Percys Vorschlag hin ins Programm aufgenommen worden, während Miss Mary darauf gedrungen hatte, einen ihr ganz besonders am Herzen
liegenden Passus in die Spiel- und Wettkampfregeln einzufügen: »Alle Mannschaften«, so lautete die neue Regel, »müssen Teilnehmer aus allen sieben Internaten enthalten, es sei denn, das entsprechende Team besteht aus weniger als sieben Mitspielern.« Mit dieser Regel wollte sie jedes übertriebene Konkurrenzgehabe von vornherein unterbinden. Das FSL diene schließlich der besseren Verständigung und solle deshalb keineswegs zu einem verbissenen Wettbewerb ausarten, wie das bei
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