LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
der Probe teilnahm, war überrascht. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte sie.
»Keine Ahnung«, antwortete Laura bekümmert. »Aber irgendwie habe ich ein ganz blödes Gefühl.«
Als Percy das Direktoratsbüro betrat, blieb er überrascht stehen und sah die beiden Männer auf den Besucherstühlen verwundert an. »Kommissar Bellheim? Mit Ihnen hätte ich wirklich nicht gerechnet!«
»Mit mir muss man immer rechnen«, bellte der Chef der Hohenstadter
Kripo mit griesgrämiger Bulldoggen-Miene zurück, während sein ebenso hagerer wie langer Assistent Anton nur grinsend das Gesicht verzog. »Ganz besonders dann, wenn man Dreck am Stecken hat.« Seine Hand schnellte nach vorne und sein Zeigefinger deutete anklagend auf Percy. »Und Sie, Herr Valiant, haben sogar ganz gewaltig Dreck am Stecken!«
»Wie bitte?« Percy warf zunächst Mary und dann Bellheim einen fragenden Blick zu. »Was wollen Sie damit sagen?«
Während die Direktorin ratlos die Schultern hochzog, wuchtete sich der massige Kommissar schwerfällig aus dem Stuhl und tapste auf Percy zu. »Ich will damit sagen, dass eine Ihrer Schülerinnen schwerwiegende Anschuldigungen gegen Sie erhoben hat. So schwere, dass Sie für längere Zeit hinter Gitter wandern, wenn sie sich bewahrheiten sollten.«
Für einen Moment war Percy völlig perplex. Aber dann dämmerte es ihm plötzlich.
O nein!
Sarah – dieses Biest!
Percy wurde blass. Dann atmete er tief durch und zwang sich zur Ruhe, was ihm allerdings nicht so recht gelang. »Was … äh … was wird mir denn vorgeworfen?«, fragte er mit zitternder Stimme.
Bellheim wollte schon antworten, als ihm plötzlich einzufallen schien, wo er sich befand. Er drehte sich zu Mary um. »Darf ich Sie bitten, den Raum zu verla – «
»Tut mir leid, Herr Kommissar, aber das kommt nicht in Frage«, unterbrach ihn die Direktorin kühl. »Ich habe im Moment alle Hände voll zu tun und kann meinen Arbeitsplatz unmöglich verlassen. «
Kommissar Bellheim war anzusehen, dass ihm der Kamm zu schwellen drohte. Noch bevor er sich aufplustern und Miss Mary anblaffen
konnte, griff Percy ein. »Wir gehen besser in mein Arbeitszimmer. Da sind wir unter uns, d’accord? «
Dort bat der Kommissar den Sportlehrer, Platz zu nehmen. Während Anton sich auf einen Stuhl ganz in der Nähe der Tür setzte – wohl, um jeden Fluchtversuch von vorneherein zu unterbinden –, baute sich Bellheim wie ein massiger Fels vor Percy auf, belehrte ihn über seine Rechte und machte ihn schließlich mit den schweren Anschuldigungen vertraut, die Sarah Sommerfeld gegen ihn vorgebracht hatte: »Die junge Dame ist gestern Abend völlig aufgelöst und in reichlich ramponierter Sportbekleidung bei mir erschienen und hat unter Tränen angegeben, dass Sie am späten Nachmittag im Mädchen-Umkleideraum der Turnhalle über sie hergefallen sind und sie brutal vergewaltigt haben.« Er beugte sich zu ihm hinunter. »Was sagen Sie dazu, Herr Valiant?«
»Das ist völlig absurd und absolut aus der Luft gegriffen«, entgegnete Percy empört. »In Wahr – «
Der Kommissar schnitt ihm rüde das Wort ab. »Aber dass Sie zum fraglichen Zeitpunkt in der Turnhalle gewesen sind, geben Sie zu?«
»Natürlich. Um diese Zeit absolviere ich mein Training. Zweimal in der Woche und immer nach Ende des Nachmittagsunterrichts.«
»Ah ja.« Der Kommissar nickte zufrieden, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und wanderte vor Percys Stuhl auf und ab. »Und dass Sie in der Mädchen-Umkleide waren, ist auch richtig?«
»Ja klar«, antwortete Percy. »Ich habe lautes Stöhnen gehört und angenommen, dass jemand Hilfe braucht.«
»Hilfe?« Bellheim hob überrascht die Augenbrauen. »Ich denke, der Unterricht war längst vorbei? Warum sollte da jemand Hilfe brauchen? Noch dazu im Umkleidebereich der Mädchen?«
»Keine Ahnung. Deshalb habe ich ja nachgesehen.«
»Und Sarah Sommerfeld entdeckt?«
»Genau. Sarah lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden und hat laut gestöhnt.«
Der Kommissar baute sich vor ihm auf und starrte ihn grimmig an. »Und dann?«
»Habe ich sie gefragt, was ihr fehlt. Ich habe mir doch ernsthafte Sorgen um sie gemacht und wollte ihr helfen.«
Bellheim runzelte die Stirn. »Und dann haben Sie Sarah angefasst?«
»Nun.« Percys Stimme stockte. »Nein. Jedenfalls nicht direkt.«
»Nicht direkt? Wie soll ich das denn verstehen?«
»Äh.« Percy suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. »Sarah … äh … hat plötzlich meine
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