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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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funktioniert! Ich habe mich lediglich in der Örtlichkeit geirrt.« Er kniff die Augen zusammen. Und plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Ich Idiot!«, rief er aus. »Warum habe ich
nicht eher daran gedacht! Das Ritual findet natürlich an der gleichen Stelle statt, die damals schon Freiherr von und zu Boddhin benutzt hat.« Mit einer raschen Handbewegung gab er das Zeichen zum Aufbruch. »Los kommt. Ich weiß jetzt, wo sie sind.«
     
    Pinky war zutiefst erleichtert – und gleichzeitig zutiefst niedergeschlagen. Erleichtert, weil sie endlich herausgefunden hatte, an wen Yannik sie erinnerte: Er war nämlich kaum mit der Langhaarperücke auf dem Kopf auf die Bühne getreten, als es ihr wie Schuppen von den Augen fiel: Yannik besaß eine verblüffende Ähnlichkeit mit Julian, der größten Liebe ihres Lebens, die auf den Tag genau vor einundzwanzig Jahren auf so grausame Weise ermordet worden war.
    Ausgerechnet von Aurelius Morgenstern, den sie bis zu diesem Zeitpunkt glühend verehrt hatte!
    Und niedergeschlagen, weil Yanniks Anblick die längst verdrängten Erinnerungen an das schreckliche Ereignis von damals wieder in ihr wachgerufen hatte. Julians Verlust hatte sie so schwer getroffen, dass sie im ersten Moment sogar an Selbstmord gedacht hatte, bis Quintus Schwartz ihr schließlich einen Vorschlag machte, den sie so verlockend fand, dass sie die Suizidgedanken aufgab.
    Wie kam es, dass Yannik Julian so ähnlich sah?
    Oder hatte sie sich nur getäuscht und war einer Halluzination aufgesessen?
    Bildete sie sich diese Ähnlichkeit bloß ein?
    Diese Frage quälte Pinky, sodass sie sich entgegen der eindringlichen Warnung von Randolf Hase – »Der Große Meister wird Sie dafür bestrafen, meine Liebste!« – nicht ihren dunklen Brüdern und Schwestern anschloss, die den Weg zur Drachenhöhle einschlugen, sondern mit dem Shuttle-Bus zurück nach Ravenstein fuhr. Dort eilte sie geradewegs in ihr Arbeitszimmer. Wenn sie sich recht erinnerte,
musste irgendwo in ihrem Schreibtisch noch ein Foto von Julian liegen. Und das würde ihr endgültig Aufschluss darüber geben, ob sie sich getäuscht hatte oder nicht.
    Doch es war wie verhext: Obwohl sie den gesamten Schreibtisch auf den Kopf stellte und alle Schubläden und Fächer mehrmals durchwühlte, konnte sie das Foto nirgendwo finden. Dabei war sie sich ganz sicher, es vor Jahren hineingelegt zu haben. Aber jetzt war es spurlos verschwunden.
    Dafür machte Pinky eine andere Entdeckung: Sie stieß auf ein unscheinbares Kästchen, mit dem sie im ersten Moment nichts anzufangen wusste. Doch dann erinnerte sie sich wieder: Vor einigen Wochen, als die Direktorin sie gebeten hatte, Marius Leander in ihrem Arbeitszimmer aufzunehmen, hatte sie den Schreibtisch von Quintus aufgeräumt und das Kästchen in ihren gestellt. In der Eile hatte sie es noch nicht einmal geöffnet.
    Was wohl darin sein mochte?
    Pinky nahm vorsichtig den Deckel ab und erblickte einen seltsamen Schlüssel. Er war erstaunlich leicht und aus einem merkwürdig bleichen Material gemacht, das sie im ersten Moment gar nicht erkannte. Als ihr Blick jedoch auf Quintus’ Uhr fiel, wurde es ihr schlagartig klar: Der Schlüssel war offensichtlich aus den gleichen Menschenknochen gefertigt wie die Ziffern. Und er diente mit Sicherheit dazu, die geheimnisvolle Uhr aufzuziehen!
    Kurz entschlossen steckte Pinky den Knochenschlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung und wollte ihn umdrehen. Zu ihrer Überraschung jedoch gelang ihr das nicht. Was stattdessen geschah, war so unfassbar, dass Pinky beinahe an ihrem Verstand zweifelte.

    »Freiherr von und zu Boddhin hat das schauerliche Ritual nicht in der Cagliostro-Gruft durchgeführt«, erläuterte Lukas den Freunden
auf dem Weg zum Parkplatz, »sondern in der Drachenhöhle in Drachenthal! «
    »Oh Mann«, stöhnte Laura. »Dann hätten wir uns den Abstecher hierher ja sparen können?«
    »Wie man’s nimmt.« Lukas zitierte die Verse aus Alavains Song: »›Nichts auf der Welt ist ohne Sinn, wenn du nur schaust genauer hin!‹ Wir werden bestimmt noch einsehen, dass unser Besuch in der Krypta doch nicht sinnlos war.«
    »Woher willst du das denn wissen?«, fragte Laura. »Aber eins weiß ich genau: Der Abstecher hierher hat uns jede Menge Zeit gekostet. Und ich garantiere für nichts, wenn die uns am Ende fehlt und wir Papa deshalb nicht retten können!«
    Latus und Lateris gaben sich die größte Mühe, wenigstens ein paar Minuten wieder

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