LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
Sira ihn an. »Das ist nun mal der Lauf der Welt.«
»Was?« Laura setzte die Cola ab, zu der Lukas Kaja, Yannik und sie in sein Kabuff eingeladen hatte, und blickte die Freundin ungläubig an. »Papa ist mit Thomas weggefahren?«
»Wenn ich es doch sage!«, antwortete Kaja. »Ich habe gerade Smeraldas Lied gesungen, da sind die beiden in Thomas’ Oldtimer gesprungen und davongefahren.«
»Und wohin?«
Kaja zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen? Sie hatten es wohl ziemlich eilig. Thomas hat nämlich ganz schön Gas gegeben.«
»Aha. Und sonst ist dir nichts aufgefallen?«
»Nö«, antwortete Kaja. Doch dann verzog sie nachdenklich das Gesicht. »Höchstens …«
»Ja?«, fragte Laura ungeduldig. »Jetzt sag schon!«
»Ach.« Leicht genervt winkte Kaja ab. »Es ist vermutlich gar nicht wichtig und hilft euch auch bestimmt nicht weiter, aber …« Sie kniff die Augen zusammen. »Thomas hatte heute doch nicht das Basecap auf, mit dem er sonst immer rumgerannt i – «
»Jetzt lass mich doch mit seinem blöden Basecap in Ruhe!«, fiel Laura ihr unwirsch ins Wort. »Sag mir lieber, was dir ausgefallen ist!«
»Aber das will ich doch gerade!«, giftete Kaja zurück. »Thomas hatte sein Basecap nicht auf, und deshalb habe ich zum ersten Mal die Tätowierung in seinem Nacken bemerkt, dicht über seinem Haaransatz. «
»Was sagst du?« Yannik sah Kaja entgeistert hat. »Thomas hat eine Tätowierung im Nacken?«
»Ja. Ein kleines gleichschenkliges Dreieck, das auf der Spitze steht und einen Kreis einschließt.«
Yannik erbleichte. »Ich fasse es nicht«, hauchte er. Dann berichtete er den Freuden rasch von seiner Beobachtung auf dem Markt von
Glaremore Meadows. »Also war der Mann, mit dem Randy Rabid sich damals getroffen hat, niemand anderer als Thomas Alias! Was gleichzeitig bedeutet, dass Thomas ebenfalls ein Dunkler ist!« Er schüttelte den Kopf. »Unfassbar. Einfach unfassbar!«
»Und die Frau in seiner Begleitung war blond, sagst du?«, fragte Lukas.
»Natürlich. Warum meinst du?«
»Deshalb!« Lukas deutete auf den Monitor seines Laptops, auf dem das Phantombild der von der Berliner Polizei gesuchten Blondine zu sehen war. Noch während Yanniks Bericht hatte er die Website der größten Berliner Boulevardzeitung aufgerufen und den entsprechenden Artikel aus dem Archiv hochgeladen. »War es vielleicht diese Frau?«
»Hm.« Yannik beugte sich näher zum Monitor. »Ich habe sie zwar nur von hinten und von der Seite gesehen. Und trotzdem…« Er nickte. »Das könnte sie gewesen sein. Zumindest hatte sie die gleiche Frisur und war stark geschminkt.«
»Hab ich’s mir doch gedacht!« Lukas nickte nachdenklich. »Deshalb hat Sira die Artikel aufgehoben – weil sie nämlich diese blonde Frau hier ist! Das erklärt auch, warum die Gerichtsmediziner nicht herausfinden konnten, auf welche Weise dem Mann die tödlichen Verletzung zugefügt wurden: Weil Sira ihn vermutlich getötet hat – nämlich mithilfe ihrer telekinetischen Kräfte!«
»Oh Mann«, flüsterte Laura erschüttert. »Und das erklärt auch, warum Sira und Thomas die gleiche Berliner Adresse haben – sie sind nicht nur beide Dunkle, sondern vermutlich sogar ein Paar!«
»Mit Sicherheit«, pflichtete Yannik ihr bei. »Sonst hätte Thomas sie doch in Glaremore Meadows nicht dauernd mit ›Schatz‹ angeredet.«
»Worauf warten wir dann noch?« Blankes Entsetzen stand auf Lukas’ Gesicht. »Wir müssen dringend was unternehmen, sonst bringen die Papa und Percy um!«
Kaja blickte ihn zweifelnd an. »Wie kommst du denn darauf?«
Lukas wollte schon aufbrausen, zwang sich aber zur Ruhe. »Dass die beiden Papa und Percy in ihre Gewalt gebracht haben, dürfte feststehen, oder?«
Die Freunde nickten. »Ja und?«
Lukas wandte sich an die Schwester. »Erinnerst du dich an das Ritual, das der Erbauer der Cagliostro-Gruft durchgeführt hat, um seine Tochter von den Toten zu erwecken?«
»Natürlich!«
»Laut Gerichtsprotokoll brauchte er dazu zwei wehrlose Menschen, die Asche der Tochter, ein Taufbecken, eine Osterkerze, geweihtes Öl für das Ewige Licht und das Kreuz einer Friedhofkapelle.«
»Das weiß ich doch«, erwiderte Laura ungehalten. »Aber was hat das mit Percy und Papa – ?«
Lukas schnitt ihr das Wort ab. »Die Dunklen haben nicht nur Percy und Papa in ihrer Gewalt, sondern vor längerer Zeit auch schon die Urne von Longolius aus seiner Gruft geklaut. Außerdem wurden aus der Drachenthaler Kirche vor Kurzem das
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