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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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den Welten überdrüssig geworden. Der Rote Tod war nur noch müde. Deshalb freute er sich auch so unbändig darüber, dass seine jetzigen Herren alle vorherigen an Schläue und Raffinesse weit übertrafen.

    Asmodis und Avataris waren von einem ganz anderen Kaliber als der hinterhältige Hundsfott Reimar von Ravenstein. Der hatte bei der Verfolgung seiner Ziele nämlich nur ein einziges Mittel gekannt – grobe und nackte Gewalt. Stets hatte der Grausame Ritter sich mithilfe des Schwertes durchzusetzen versucht. Das hatte zwar kurzzeitig zum Erfolg geführt, aber niemals lange angehalten. Und Reimar war viel zu dumm gewesen, um seine Lehren daraus zu ziehen. Wann immer er aus seinem steinernen Schlaf geweckt wurde, um den Dunklen Mächten
zu Diensten zu sein, griff er auch heute noch sofort zur Waffe und bedrohte seine Gegner mit dem Tod. Da seine Vorgehensweise inzwischen jedoch allseits bekannt war, führte sie immer seltener zum Erfolg.
    Um wie viel schlauer dagegen waren seine jetzigen Herren!
    Gewiss hatte auch Avataris in der Vergangenheit Fehler gemacht. Aber im Gegensatz zu Reimar hatte er daraus gelernt und längst begriffen, dass es wirksamere Mittel als rohe Gewalt gab, um die Menschen auf seine Seite zu ziehen.
    »Merke dir, mein dunkler Freund«, hatte der schwarze Dämon ihm zugeraunt, als er ihn in das Versteck gebracht hatte, in dem Avataris vor den Kreaturen des Lichts sicher war. »Merke dir: Der Mensch ist des Menschen größter Feind. Wer das erkennt und für sich auszunutzen weiß, wird viel leichter an sein Ziel gelangen als mit brutaler Gewalt und Härte. Sobald ich den Keim des Verderbens in ihnen gesät habe, ist uns der Sieg gewiss und niemand wird die Herrschaft der Finsternis mehr verhindern können. Selbst dieses verfluchte Balg nicht, das uns schon so viel Kummer und Schwierigkeiten bereitet hat!«
    Wie recht Avataris doch hat!, dachte Konrad Köpfer voller Grimm, während er noch immer hinüber zur Burg starrte, hinter deren Mauern sich das von seinem Herrn erwähnte Balg aufhielt: Laura Leander nämlich, die den Dunklen Mächten in den vergangenen Jahren so manche Niederlage zugefügt hatte und selbst seinem vormaligen Herrn, dem mächtigen Todesdämon Beliaal, zum Verhängnis geworden war.
    Doch Avataris war klüger als Beliaal – viel klüger sogar! Weil er lange genug in der Welt der Menschen zu Hause gewesen war und sie bis ins Mark durchschaute.
    Aber auch Asmodis, der Beliaal als Herrscher des Schattenforsts nachgefolgt war, hatte einen entscheidenden Beitrag geleistet. Es war
ihm nämlich gelungen, die Schwarzmagierin Syrin auf seine Seite zu ziehen – und das hatte Beliaal niemals geschafft. Die Große Meisterin, wie Syrin von ihren irdischen Anhängern genannt wurde, war früher nur auf das Erreichen ihrer eigenen Ziele bedacht gewesen. Jetzt aber und da sie das Mädchen genauso sehr hasste wie der Herrscher des Schattenforsts – wenn nicht sogar noch inbrünstiger! –, hatte sie Asmodis ihre volle Unterstützung zugesagt. Und die des neuen Schwarzen Fürsten Envik gleich mit. Seit diesem Tag war Konrad Köpfer sich sicher, dass sein großer Traum sich bald erfüllen würde.
    Nach einem letzten Blick auf die Mauern der Burg drehte er sich um und zog sich in die Tiefe des Henkerswaldes zurück. Auch wenn bislang alles wie am Schnürchen gelaufen war und ein Rädchen exakt ins andere gegriffen hatte, lag noch eine Menge Arbeit vor ihnen. Es war deshalb höchste Zeit, sich an den Ort zu begeben, den Avataris für den vernichtenden Schlag gegen ihre Feinde ausgewählt hatte. Wie in all den Jahrhunderten davor würde Konrad Köpfer natürlich auch diesmal wieder alle ihm übertragenen Aufgaben gewissenhaft erledigen und damit seinen Teil zum Gelingen des großen Werkes beitragen. Dass die wichtigste Rolle dabei jemand anderem zufiel, störte den Roten Tod nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. Einen besseren Kandidaten für die alles entscheidende Schlüsselposition hätten seine Herren gar nicht finden können. Nicht in der Welt der Menschen und schon gar nicht im Schattenforst auf Aventerra.

    Sira Blossom klopfte Punkt zwölf an die Tür des Sekretariats. Als Frau Prise-Stein sie ins Büro der Direktorin führte, gingen Marius Leander – der natürlich auch ohne Marys Mahnung rechtzeitig erschienen wäre – fast die Augen über: Die Bewerberin um die vakante Stelle des Chemielehrers war nämlich nicht nur auffallend jung, sondern auch umwerfend hübsch. Sie sah aus wie

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