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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Marius Leander kniff die Lippen
zusammen. »Trotzdem sollten wir nichts überstürzen. Wenn die fünf so enge Freunde sind, wie du sagst, haben sie vielleicht einen gemeinsamen Wochenend-Trip unternommen und ihre Rückkehr hat sich aus irgendeinen Grund nur verzögert.«
    »Ich weiß nicht.« Mary wiegte den Kopf hin und her. Das Sonnenlicht, das durch die alten Bleiglasfenster in ihr Büro drang, ließ ihre Haare glänzen wie flüssiges Kupfer. »Dein Einwand klingt durchaus einleuchtend. Aber warum haben sie dann sowohl ihre Eltern als auch Attila belogen? Dazu hatten sie doch nicht den geringsten Grund.«
    »Weißt du immer, was in den Köpfen unserer Schüler vorgeht?«, fragte Marius, während Percy ihm mit bedächtigem Nicken beipflichtete. »Also ich nicht.« Damit wandte er sich an Attila. »Als die Gofen weggefahren sind, ist dir da vielleicht etwas Besonderes ihnen aufgefallen? Was uns einen Hinweis darauf hätte geben können, was sie vorhatten?«
    »Etwas Besonderes?« Der Zwergriese verzog nachdenklich das Gesicht und legte die hohe Stirn in Falten. »Eigentlich nicht«, brummte er schließlich. »Sie trugen die gleichen schwarzen Klamotten wie immer und Rudi hatte natürlich seine rote Mütze auf. Allerdings waren alle fünf stark geschminkt: die Gesichter leichenblass und die Lippen blutrot.«
    »Was für diese Grufties auch nicht weiter ungewöhnlich ist.« Marius blickte Miss Mary beschwichtigend an. »Also ich an deiner Stelle würde ihren widersprüchlichen Aussagen keine allzu große Bedeutung beimessen.«
    Die Direktorin musterte ihre Kollegen aus schmalen Augen. Schließlich seufzte sie und gab sich geschlagen. »Na gut. Warten wir einfach ab bis zum Ende des Unterrichts. Wenn die fünf dann aber immer noch nicht aufgetaucht sind, wende ich mich an die Polizei und erstatte Vermisstenanzeige. Einverstanden?«

    »Mais oui!« Der Sportlehrer schenkte ihr ein Lächeln, das das Herz der eisernsten Jungfer erwärmt hätte. »Wer könnte einem so klugen und charmanten Frauenzimmer wie dir schon widersprechen?«
    »Elender Schmeichler!«, erwiderte Miss Mary lächelnd. Dann wandte sie sich an Marius. »Denkst du bitte an das Vorstellungsgespräch um zwölf? Sira Blossom hat einen weiten Weg hinter sich. Wir wollen sie deshalb nicht unnötig warten lassen.«
    »Natürlich.« Während Marius zustimmend nickte, legte Percy die Stirn in Falten.
    »Sira Blossom? Wer oder was verbirgt sich denn ’inter diesem ’öchst geheimnisvollen Namen?«
    »Nur Geduld!«, erwiderte die Direktorin. »Das wirst du noch früh genug herausfinden!«

Kapitel 7
Die Gruft im Henkerswald
    K onrad Köpfer drückte sich tiefer in den dichten Haselnussstrauch am Rande des Henkerswaldes und starrte aus kalten Augen hinüber zu dem Burggebäude, in dem er vor langer Zeit den größten Teil seines irdischen Lebens verbracht hatte. Allerdings hatte er in den fast neunhundert Jahren, die seitdem vergangen waren, die Burg und ihre Umgebung unzählige Male besucht, um die ihm erteilten Aufträge treu und geflissentlich zu erfüllen. Auch wenn ihm der eine oder andere seiner zahllosen dunklen Herrn und Meister zuwider gewesen war, hatte er niemals gegen sie aufbegehrt. Weil das völlig nutzlos gewesen wäre. Konrad Köpfer hatte längst eingesehen, dass ihm sein merkwürdiges Wiedergängerdasein viel leichter fiel, wenn er sich einfach in sein Schicksal fügte. Zudem waren ihm im Laufe der langen Zeit die spärlichen Reste an menschlichen Gefühlen, die er zum Zeitpunkt seines irdischen Todes noch besessen hatte, abhanden gekommen. Liebe und Hass waren dem Roten Tod inzwischen zu völlig inhaltlosen Begriffen geworden. Die ihm einzig noch verbliebenen Empfindungen waren eine diffuse Sehnsucht nach einem zu Hause und ein fast kindliches Staunen darüber, wie wenig die Menschen sich während der langen Zeit verändert hatten. Dabei hatten die Jahrhunderte doch unzählige Fortschritte und Entwicklungen mit sich gebracht! Dennoch wurde die überwiegende Mehrzahl
der Erdenbewohner noch immer von den gleichen selbstsüchtigen Zielen und Antrieben geleitet wie eh und je. Und sie merkten nicht im Geringsten, dass sie sich damit ebenso unwissend wie freiwillig zu willfährigen Werkzeugen seiner Auftraggeber machten.
    Lernten die Menschen denn gar nicht dazu?
    Umso mehr staunte der Rote Tod über die wenigen Vertreter des Lichts, die allen Verführungen und Verlockungen widerstanden und sich den Dunklen Mächten mit nie nachlassender Kraft in den

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