LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
ihr euch nur bei unserer Direktorin einschleimen, damit sie euch nach Glaremore Castle mitnimmt!«
Diese Frechheit verschlug Laura glatt die Sprache. Zumal sie zu ihrem Entsetzen beobachten musste, dass einige ihrer Mitschüler, Pickel-Paule Müller zum Beispiel, der Oberstreber der 11 b, und selbst Alex Haase, den sie bislang sehr sympathisch gefunden hatte, Ronnie auch noch zunickten.
Waren diese Idioten denn noch bei Trost?
Aber es kam sogar noch schlimmer. Während Laura noch wortlos in die Runde starrte, legte Stinkefurz nach: »Vielleicht wollte sie ja auch Pluspunkte bei Tim sammeln? Caro behauptet doch immer, dass Laura bei seinem Anblick ganz heiß wird. Obwohl …« Seine Schweinsäuglein funkelten. »Eigentlich hat Caro ja ein anderes Wort benutzt, das mit ›f‹ beginnt und mit ›eucht‹ endet.«
Während rundum brüllendes Gelächter aufbrandete, beugte Max sich vor und grinste Laura breit ins Gesicht. »Hat Caro recht oder hat sie recht, Marmor-Prinzessin?« Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern brach in ein wieherndes Gelächter aus.
Auch Ronnie und die anderen brüllten jetzt vor Lachen und schlugen sich vor lauter Begeisterung auf die Oberschenkel.
Laura war vor Schock wie erstarrt.
Sie und Timothy Neumann – das war doch völlig absurd!
Außerdem – Marmor-Prinzessin?
Was sollte das denn bedeuten? Stinkefurz und Caro mussten den Verstand verloren haben, eine andere Erklärung gab es ja gar nicht!
Laura kam allerdings gar nicht dazu, länger darüber nachzudenken, denn Ronnie setzte schon zur nächsten Attacke an.
»Wie seid ihr überhaupt dorthin gekommen?«, fragte er mit dem scharfen Ton eines mittelalterlichen Inquisitors. »Die Teufelkuppe liegt ja nicht gerade um die Ecke. Außerdem war es schon weit nach zweiundzwanzig Uhr, womit ihr eindeutig gegen die Hausordnung verstoßen habt.« Ronnie drehte den Kopf und schielte hinüber zum Lehrertisch, der auf einem Holzpodest an der Stirnseite des ehemaligen Rittersaals stand, sodass die Lehrkräfte die Menge der Internatsschüler jederzeit gut überblicken konnten. »Was sagt denn unsere hochverehrte Direktorin zu euren nächtlichen Eskapaden?« Er beugte sich so weit nach vorne, dass sein Gesicht sich unmittelbar vor Lauras befand. »Hat Miss Morgain euch schon zu einer Strafe verdonnert? Oder weiß sie am Ende noch gar nicht darüber Bescheid?«
Während Laura noch nach einer passenden Antwort suchte, sprang Kaja ihr zur Seite. »Jetzt ist aber gut, Ronnie Rotznase«, zischte sie ihn an. »Das geht dich einen feuchten Kehricht an. Und deinen Papagei Max ebenfalls. Also verzieht euch gefälligst wieder an euren Tisch und lasst uns in Ruhe frühstücken!« Als die beiden keinerlei Anstalten machten, sich zu bewegen, erhob sie sich und ballte die Fäuste. »Wird’s bald?«
Kajas Drohung wirkte wahre Wunder. Kaja war nämlich längst nicht mehr das unsportliche Pummelchen, das sie in ihren ersten Jahren auf Ravenstein gewesen war. Inzwischen war sie rank und schlank und ziemlich athletisch. Was nicht nur daran lag, dass sie sich schon seit Jahren vegetarisch ernährte und sich nur noch ab und zu Süßigkeiten erlaubte, sondern auch daran, dass sie seit geraumer Zeit Aikido-Unterricht nahm und darin schon große Fortschritte gemacht hatte.
Ronnie und Stinkefurz bedachten sie zwar mit wütenden Blicken, verzogen sich aber augenblicklich. Auch die übrigen Schüler traten eilig den Rückzug an, sodass Laura sich endlich ihrem Frühstück widmen konnte.
»Danke, Kaja.« Sie atmete auf und zwinkerte der ihr gegenüber sitzenden Freundin zu. »Ich habe schon befürchtet, dass wir diese Plagegeister nie wieder loswerden.«
»Gern geschehen.« Kaja winkte ab. »War mir das reinste Vergnügen. Ronnie und Stinkefurz gehen mir langsam übel auf die Nerven.«
»Mir auch«, pflichtete Magda Schneider ihr bei. »Manche Jungs sind einfach zu blöd. Aber zum Glück gibt es auch andere.« Ein verträumtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Dann beugte sie sich nach vorne und legte Laura die Hand auf den Unterarm. »Ich bin dir ja so dankbar, dass du Tim gefunden hast. Und Lukas natürlich auch.« Sie hob den Kopf und hielt nach ihm Ausschau. »Wo ist der überhaupt?«
»Keine Ahnung.« Laura zuckte mit den Schultern. »Eigentlich müsste er schon längst hier sein.«
»Egal. Ich habe bestimmt noch Gelegenheit, mich persönlich bei ihm zu bedanken.« Magdas Augen leuchteten. »Wenn ihr Tim und seine Freunde nicht entdeckt
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