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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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helllichter Tag und der Dieb oder die Diebe waren vermutlich längst über alle Berge.« Mit einem Ausdruck des Bedauerns hob er die Hände. »Tut mir leid, dass ich euch nicht weiterhelfen kann.« Dann aber neigte er den Kopf. »Nur so unter uns: Warum interessiert ihr euch eigentlich für diesen Urnendiebstahl? Für junge Leute wie euch ist das doch ziemlich merkwürdig.«
    »Ach, wissen Sie«, erwiderte Lukas gedehnt. »Meine Schwester und ich … äh … wir …«
    »Ja?« Friedemanns Neugier schien nun endgültig geweckt. »Ich höre?«
    »Wir … äh … wir interessieren uns einfach für … äh … unheimliche und übersinnliche Geschichten. Und als wir von dem Urnendiebstahl erfahren haben …«
    »… da habt ihr einfach gedacht«, nahm Friedmann ihm die Worte aus dem Mund, »die Sache ist so mystiziös, dass das nicht mit rechten Dingen zugehen kann, nicht wahr?«
    »Ganz genau!« Die unerwartete Hilfestellung entlockte Lukas ein erleichtertes Grinsen.
    Aber da nickte der Friedhofswärter ihm plötzlich so aufgeregt zu,
als sei er der gleichen Ansicht. »Genau das habe ich der Polizei auch gesagt! Aber diese jungen Kriminalastizienten, die den Fall aufnehmen sollten, haben mich nur ausgelacht und gefragt, wie viel ich schon gebechert hätte.« Ein Ausdruck der Empörung legte sich auf sein vom Alkohol gezeichnetes Gesicht. »Als ob ich ein Säufer wäre! Ist das denn zu fassen, mein Junge?« Er hatte sich so sehr in Rage geredet, dass er den Flachmann erneut aus der Tasche holen und sich noch einen ordentlichen Schluck genehmigen musste – zur Beruhigung natürlich!
    »Unglaublich!« Lukas konnte sich nur mit größter Mühe ein Grinsen verkneifen. Laura musste sich sogar abwenden, damit der Friedhofswärter ihr Gesicht nicht sah.
    »Diese unverschämten Grünschnäbel haben doch gar keine Ahnung! «, plusterte Fromm sich weiter auf. »Deshalb habe ich der Polizei auch nicht erzählt, was ich in der Nacht zum ersten Mai so gegen drei Uhr früh beobachtet habe. Ich lass mich von denen doch nicht auslachen, nicht wahr?«
    Die Worte des Friedhofswärters hallten wie Glockenschläge durch Lukas Kopf. Er war so überrascht und gleichzeitig so aufgeregt, dass er für einen Moment befürchtete, sich verhört zu haben.
    Hatte Fromm tatsächlich die Nacht zum ersten Mai erwähnt?
    Die Beltane-Nacht?
    Auch Laura war die besondere Tragweite von Friedmanns Worten natürlich nicht entgangen und sie warf ihrem Bruder entsprechende Blicke zu.
    Obwohl das Blut in Lukas’ Adern wie wild zirkulierte, versuchte er cool zu bleiben. »Was geschah denn in der Nacht zum ersten Mai? Oder können Sie sich nicht mehr daran erinnern?«

Kapitel 14
Die Gargoyles
    E r war schon fast an den Standbildern vorbei, als es Yannik im letzten Moment doch noch auffiel. Er blieb ruckartig stehen, und noch während er sich umdrehte, schüttelte er ungläubig den Kopf: Deshalb also waren ihm die beiden Gargoyles neulich Nacht so bekannt vorgekommen!
    Warum war ihm das nicht gleich eingefallen?
    Allerdings hatte er den beiden Statuen aus rotem Sandstein bislang kaum Beachtung geschenkt. Zum einen war er höchstens ein-oder zweimal nach Glaremore Meadows marschiert, in das pittoreske Dörfchen, dem das Internatsschloss seinen Namen verdankte. Zum anderen standen sie etwas abseits der Straße, die von Glaremore Castle dorthin führte, auf dem Gelände einer ehemaligen Klosterkirche. Im Mittelalter angeblich ziemlich bedeutend, war davon nichts weiter übrig geblieben als eine hässliche Ruine, die in den meisten Reiseführern jedoch als »schaurig-romantisch« beschrieben wurde.
    Nicht verwunderlich also, dass dort auch jetzt wieder eine Handvoll Touristen herumkrauchte, um die vermeintliche Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Dabei bestand sie lediglich aus den ebenso kärglichen wie schmucklosen Überresten der früheren Sakristei und der ehemaligen Taufkapelle, über die die Natur längst die Herrschaft zurückerobert hatte. Die Mauern waren mit Gräsern, Moosen und Flechten überwachsen,
Sträucher und Büsche wucherten zwischen den Gebäuderesten, die längst von Bäumen überragt wurden – und dazwischen fielen die beiden Statuen in der Form geflügelter Gargoyles kaum auf. Dabei waren sie eigentlich nicht zu übersehen: Zusammen mit den mannsgroßen Sockeln ragten sie bestimmt fünf Meter in die Höhe.
    Die Ähnlichkeit war verblüffend. Sie sahen genauso aus wie die beiden geflügelten Ungeheuer, die Yannik in der Beltane-Nacht beobachtet

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