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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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seufzte.
    Er legte den Arm um sie, schob vorsichtig die Kapuze ihres Mantels ein wenig zur Seite und küsste sie zum Trost zart auf die Schläfe. „Nicht darum weinen.“
    Laura schüttelte lächelnd den Kopf und wollte etwas erwidern, als sie bemerkte, dass die Gondolieri am Ufer anlegten.
    „Wir sind schon da“, murmelte ihr Cavaliere.
    „Ja.“ Sie bemühte sich, ihn nicht ihre Enttäuschung merken zu lassen, hielt ihn jedoch fest, als er sich mit einem Handkuss von ihr verabschieden wollte. „Ist das alles?“
    Sie fühlte, dass er sie aufmerksam ansah. „Ist das nicht in Eurem Sinne? Sagt nicht, dieses Abenteuer wäre nach Eurem Geschmack gewesen.“
    „Doch … Es war sehr romantisch. Und ich möchte nichts davon missen.“
    „So hat es Euch gefallen?“, fragte er mit einem Stirnrunzeln.
    „Ja“, flüsterte sie verlegen. „Es hat mir gefallen.“ Sie hob den Kopf zu ihm empor. „Bitte, küsst mich noch einmal.“ Aus einer vorbeifahrenden Gondel drang leises Stöhnen, das lauter wurde, und die spitzen Schreie einer Frau konnte man noch hören, als die Gondel schon längst vorbei war.
    Er rührte sich nicht, schien ebenso wie Laura den lustvollen Geräuschen nachzuhorchen, dann gab er sich sichtlich einen Ruck. „Macht noch eine Runde“, rief er den beiden Gondolieri zu, „über den Canalazzo.“
    Laura spürte, wie die Gondel vom Ufer abgestoßen wurde und sich sachte im Wasser weiterbewegte, Richtung Canalazzo, wie der Canal Grande liebevoll von den Venezianern genannt wurde. Sie mochte diese wunderbare, in der Nacht so festlich beleuchtete Wasserstraße und freute sich auf diese Fahrt.
    Ihr Kavalier zog jedoch die Vorhänge so dicht zu, dass nicht einmal die beleuchteten Gondeln oder die von Fackeln erhellten Hauseingänge den Innenraum der kleinen Kabine ausleuchteten. Dieser Innenraum der Kabine war einfach gehalten wie bei den meisten Mietgondeln, während Domenicos Gondelkabine schöne Intarsienarbeiten hatte und sehr weiche Samtpolster. Laura hatte sich oft, wenn sie alleine damit gefahren war, ausgemalt, wie es sein musste, müde auf diesen Samtpolstern zu ruhen, während Domenicos Arm um sie lag. Und jetzt lag sie so gut wie in den Armen ihres Cavalieres. Sie hörte die Rufe des vorderen Gondolieres, der jemanden aus dem Weg scheuchte, das Streichen des Wassers unter dem Bootskörper, und dann fühlte sie nur noch seine Hand, die sich unter ihr Kinn legte, und hörte nur noch seine Stimme.
    „Ihr wollt von mir geküsst werden? Und Ihr bittet mich darum?“, murmelte er. Wieder klang dieser leise Spott durch seine Stimme. „Wer bin ich schon, ein so unwiderstehliches Geschöpf wie Euch vergeblich bitten zu lassen? Aber lasst Euch warnen, meine Schöne. Sobald ich Euch dieses Mal küsse, ist das Spiel und Geplänkel vorbei, und Ihr gehört mir. Und zwar völlig, unwiderruflich und so lange, wie ich es will.“ Er sprach dicht an ihren Lippen und so leise seine Stimme auch war, so deutlich hörte Laura, die unter diesen Worten erbebte, den Ernst und die Bestimmtheit daraus hervor. Genauso hatte sie sich den Mann, in den sie sich einmal verlieben würde, immer vorgestellt. Besitzergreifend, ein wenig gebieterisch.
    „Nun, wollt Ihr immer noch von mir geküsst werden?“ Er hatte ihren Hut abgestreift und ihre Maske abgenommen und sein Atem strich angenehm über ihr Gesicht. Laura nickte nur, voller Vorfreude auf das, was jetzt kommen würde. Sie sehnte sich unendlich danach, wieder von ihm geküsst zu werden.
    Sie schrie unwillkürlich auf und ließ den Rosenstrauß fallen, den sie bisher liebevoll gehalten hatte, als er sie mit einer herrischen Bewegung an sich riss und seine Lippen auf die ihren presste. Sein rechter Arm lag um ihre Taille, hielt sie so eng, dass sie kaum atmen konnte, seine linke Hand war in ihrem Haar vergraben und hielt ihren Kopf fest, während er sie nicht nur küsste, sondern regelrecht Besitz von ihrem Mund nahm.
    Laura war etwas erschrocken über die ungestüme Art, aber sie fühlte sich unfähig, Widerstand zu leisten, als er mit seiner Zunge hineinstieß, die ihre suchte, ohne zu warten, ob sie ihm entgegenkam. Als er sich endlich von ihr löste, geschah dies sehr widerwillig. Er zog sie minutenlang in seine Arme, um sie an sich zu drücken, so, als wollte er nur ihren Körper und ihre Nähe genießen.
    Laura war sich aber auch seiner Nähe sehr bewusst. Ihre Hüfte lag eng an der seinen und sie ließ ihre Hand vorsichtig von seiner Brust unter seinem Mantel

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