Laura - Venezianisches Maskenspiel
massierte, wollte sie sich irritiert losmachen.
„Aber was tut Ihr?!“
„Ich sagte doch, meine Liebste“, flüsterte er, ohne seinen Griff auch nur ein wenig zu lockern, „dass sich nur ein Narr eine solche Gelegenheit entgehen lassen würde. Kommt mit mir in unseren Palazzo. Ich begehre Euch und will Euch besitzen. Euch streicheln, küssen, bis Ihr erzittert, und endlich in Euch vergehen.“
Laura schloss sekundenlang die Augen. Diese Vorstellung war wunderbar, aber ... „Es geht nicht“, flüsterte sie zurück. „Man wird mich daheim erwarten, ich war schon viel zu lange fort.“
„Ihr werdet eine Ausrede finden“, schmeichelte er. Der Druck seiner Hände verstärkte sich, sie fühlte, wie er unter dem Mantel nach ihren Brustspitzen suchte.
„Nein.“ Laura sagte dies halb neckend, halb im Ernst. Sie wollte mit einem Mal keine Ausrede mehr finden. Sie wollte alles. Keine Heimlichkeiten, sondern einen Geliebten, der sich zu ihr bekannte.
„Nein? Soll das heißen, dass Ihr gegen mich aufbegehrt? Obwohl Ihr mir Gehorsam versprochen habt?“ Seine Stimme klang immer noch schmeichelnd, aber es hatte sich ein amüsierter Unterton hineingeschlichen. „Nun, wie Ihr wollt. Dann werden wir eben nicht den Palazzo aufsuchen, und ich werde meine Lust gleich hier und jetzt an Euch stillen.“
„Das wagt Ihr nicht!“
Ein leises Lachen antwortete ihr. Er zog sich mit ihr tiefer in die Tornische zurück, hob sie trotz ihres Widerstandes hoch und stellte sie auf das leere Podest, sodass sie sich fast in gleicher Höhe mit ihm befand. Jetzt konnte in dem Dämmerlicht niemand, der nicht genauer hinblickte, erkennen, dass jemand hinter ihr stand. Er hatte, wie sie feststellte, heute keine weiße, sondern eine schwarze Maske auf, und zusammen mit dem schwarzen Dreispitz verschwammen seine Konturen mit den Schatten zwischen den Säulen. Dafür war sie umso besser zu sehen. Die Vorbeigehenden warfen ihr jedoch kaum einen Blick zu, hasteten weiter oder waren so in ihre lebhaften Gespräche vertieft, dass sie die Frau im Halbschatten nicht weiter beachteten.
„Und nun würde ich Euch raten, den Mantel fest mit beiden Händen vorne zuzuhalten, damit niemand sieht, was hier vor sich geht, mon amour.“
„Aber ...!“ Sie zappelte, sein Griff war jedoch zu fest.
„Still ... Ganz still ... Oder wollt Ihr die Leute unbedingt auf uns aufmerksam machen?“
Laura klammerte sich an den Mantel und raffte ihn hektisch vor ihrem Körper zusammen. Unter ihrem Arm spürte sie seine Hand, die sanfte Bewegung, als er ihre Brust streichelte und durch den Stoff hindurch die sich aufstellende Spitze suchte. Sie schluckte, als seine andere Hand ihren Mantel hinten hochhob und sich daran machte, dasselbe auch mit ihrem Kleid und ihren Unterröcken zu tun.
„Das ist ...“, stammelte sie, „äußerst ungehörig, was Ihr da tut, sior maschera.“ Sein Arm lag eng an ihrer Taille, und so sehr sie auch versuchte ihn zu lösen, er hielt sie fest.
In seiner Stimme schwang ein leichtes Lachen mit. „Schon möglich, aber auch sehr reizvoll. Den Mantel fest zuhalten, meine Liebste. Und schön still sein ...“
Seine andere Hand lag bereits auf der nackten Haut ihrer Hüfte, glitt nach hinten, knetete ausführlich und genüsslich ihre Gesäßbacken und schob sich dann tiefer in die Spalte hinein. Laura gab ein kleines Ächzen von sich. Ein alter Mann, der soeben vorbeihumpelte, sah sie kurz an und ging dann jedoch, als sie ihm harmlos zulächelte, weiter. Hätte der Arm ihres Kavaliers nicht so fest um sie gelegen, wäre sie jetzt herabgesprungen und fortgelaufen.
„Auf Geräusche dieser Art solltet Ihr verzichten, meine Liebe.“
Seine Stimme klang belustigt, und sie hätte ihn am liebsten dafür geschlagen! Einerseits wollte sie das, war er mit ihr tat. Es erregte sie, war unglaublich, erotisch, verworfen. Aber andererseits starb sie halb vor Scham und Angst, dass jemand dahinterkommen könnte, was hier vor sich ging.
„Es wäre vielleicht einfacher für Euch, trügt Ihr eine Maske, meine schöne Geliebte. Dann müsstet Ihr in den nächsten Minuten nur Eure Stimme im Zaum halten und nicht auch Euer bezauberndes Gesicht.“
„Ihr wollt doch nicht wirklich ...“ Ihre Stimme war zu einem heiseren Flüstern herabgesunken. Sie wollte sich abermals freimachen, aber um wirklich von ihm loszukommen, hätte sie ihn vermutlich schlagen und treten müssen, und das brachte sie nicht übers Herz.
„Natürlich will ich. Und nichts wird
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