Laura - Venezianisches Maskenspiel
wand sich unter seinen Berührungen, bewegte sich ihm im Rhythmus entgegen. Einige Leute gingen vorbei, blieben dann stehen und sahen neugierig zurück.
„Sei doch still!“ Seine Stimme klang entsetzt. Alle Überlegenheit war daraus verflogen.
„Nein, ich will nicht still sein. Fester, fester ...!“
„Laura, um Himmels willen, halt den Mund!“ Sie fühlte, wie er sich zurückziehen wollte.
„Wenn Ihr mich jetzt verlasst, schreie ich so laut, dass die sbirri kommen“, drohte sie.
„Die Polizei? Hast du den Verstand verloren!?“
„Ja ...!“ Sie rieb sich an ihm, bewegte ihre Hüften vor und zurück, obwohl er sie daran hindern wollte.
Er nestelte an ihrer Kapuze, zerrte sie über ihren Kopf und gleich darauf wurde es finster um sie. Er hielt sie fest umklammert, aber Lauras Erregung war schon so weit fortgeschritten, dass alleine der Druck seines Gliedes in ihrer Vagina, das Pochen genügte, um sie zur höchsten Leidenschaft zu treiben. Sie merkte in den lustvollen Krämpfen, von denen sie geschüttelt wurde, wie er sie tiefer in den Schatten zerrte, sie mit beiden Armen umschlang, festhielt. Sein unterdrücktes Stöhnen drang an ihr Ohr, sie spürte seine eigenen Zuckungen, das unbeherrschte, tiefere Hineinstoßen, als auch er seinen Höhepunkt erreichte.
Langsam entspannte sich ihr Körper wieder. Sie fühlte eine angenehme Müdigkeit und zugleich Leichtigkeit in ihren Gliedern, ganz so, als hätte sie zuviel Wein getrunken. Er hielt sie immer noch fest, sein Atem ging schwer.
„Ruchloses Frauenzimmer“, knurrte er in ihr Ohr.
Laura merkte, wie es um ihre Lippen zuckte, und dann stieg ein unwiderstehliches Lachen in ihr hoch. Ein Lachen, das sie fast ebenso schüttelte wie zuvor ihr Orgasmus, und dessen er ebenso wenig Herr wurde. Er hob sie herunter, sie fühlte sich herumgezerrt, und als sie die Hände ausstreckte, wusste sie, dass er sie gegen die Wand der Nische gedreht hatte, um sie mit seinem Körper vor den Blicken der anderen abzuschirmen.
Hinter ihnen hörte sie die aufgebrachte Stimme einer älteren Frau.
„Unglaublich! Jetzt treiben es diese putas mit ihren Freiern schon mitten auf der Straße! Was habt ihr hier verloren! Geht in euer Hurenviertel! Zur Ponte delle Tette! Wo ihr hingehört!”
Sie wurde weggezogen. Da die Kapuze aber noch immer tief über ihr Gesicht fiel, sah sie nicht, wohin er sie schleppte, stolperte jedoch, immer noch lachend, mit. Sie bekam kaum noch Luft, ihr ganzer Körper schmerzte. Es ging einige Treppen hinauf über eine Brücke, dann weiter hinunter zu einem Kanal. Sie verlor einen Schuh. Ihr Cavaliere fluchte unterdrückt, hob den Schuh auf, drückte ihn in ihre Hand und nahm sie dann auf die Arme, um sie die letzten Schritte zur Gondel zu tragen.
Eine Stimme hielt sie auf. Wieder eine weibliche Stimme, aber dieses Mal jünger.
„Ottavio?“ Die Frau lachte. „Bist du das? Aber natürlich! Unverkennbar in der schwarzen Maske! Und hast dir ein Vögelchen eingefangen, was?“
Das ordinäre Lachen der anderen tönte hinter ihr her, als er sie mit einigen saftigen Flüchen in eine Gondel hob, weiterschob und auf die weichen Kissen drückte. Laura, die sich bereits etwas beruhigt gehabt hatte, lachte nun Tränen.
Ein bellender Befehl zum Gondoliere, dann legten sie ab und sie fühlte die vertraute Bewegung einer sanft und gut geleiteten Gondel.
„Hör endlich auf zu lachen!“
Sie schüttelte nur hilflos den Kopf, krümmte sich, rang nach Luft. Da wurde ihre Kapuze weggerissen. Im nächsten Moment wurde ihr Mund von einem sehr entschiedenen Paar Lippen verschlossen, und Sekunden später war Laura das Lachen vergangen. Sie schmiegte sich an ihn, hielt seinen Kopf fest, als er sie küsste. Er hatte seine Maske abgelegt, aber es war völlig finster in der Gondelkabine, da er wie üblich die Vorhänge zugezogen hatte. Als die Gondel anhielt, küsste er sie immer noch.
Er löste sich nur widerwillig von ihr, und sie lächelte sinnlich. „Wie schade, dass wir schon angekommen sind. Ich wäre gerne noch weiter mit Euch in der Gondel gefahren, durch jeden Kanal ...“
„Da, wo ich dich hingebracht habe, ist es bequemer.“
Laura zog den Vorhang fort und sah hinaus. Der Palazzo, den ihr Geliebter gemietet hatte, besaß nicht nur den Vorteil, dass sie sich hier ungestört treffen konnten, sondern hatte auch wie so manch anderes Patrizierhaus einen verschwiegenen Eingang, der sich direkt unter einer Brücke befand, sodass man beim Einsteigen oder beim
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