Laura - Venezianisches Maskenspiel
körperlichen Schmerz. Sie hatte gedacht, dass die Dunkelheit ihr Ruhe geben würde, aber genau das Gegenteil war der Fall. Wollte Domenico sie wirklich beide behalten? Geliebte und eine Gattin, die er ebenfalls nach allen Regeln der Kunst verführt hatte? Sie erhob sich, als sie Stimmen hörte, die durch das einen Spalt geöffnete Fenster hereindrangen.
Sie trat zum Fenster und lauschte hinaus. Ihr Schlafzimmer ging auf einen der kleinen Innenhöfe hinaus, auf der anderen Seite lagen die Gästezimmer, wo auch Sofia untergebracht worden war. Von ihrem Fenster aus konnte sie in ihr Zimmer sehen. Es war sehr hell drüben, denn Sofia hatte mehrere Kerzenleuchter stehen. Die große Tür, die zu einem kleinen Balkon führte, war etwas geöffnet und Laura konnte alles deutlich erkennen.
Sofia lag nackt auf dem Bett und winkte jemandem zu. „Tretet ein, mein Freund, ich habe Euch schon erwartet.“
Sie sprach so laut, dass Laura in der Stille, die im Palazzo herrschte, jedes Wort hören konnte. Sie gab sich offenbar nicht einmal Mühe, ihr Treiben zu verbergen.
Laura hielt den Atem an. Sekundenlang glaubte sie entsetzt Domenico zu sehen, der von einer Geliebten zur nächsten geeilt war, aber dann wandte sich der soeben eintretende Mann ein wenig zur Seite, und sie erkannte Ottavio. Geschminkt und mit Schönheitspflästerchen.
Er lächelte. „Welch ein sinnlicher Anblick. Ich hatte gehofft, dass Ihr mich nicht nur eingeladen habt, um über Domenico zu sprechen, sondern um unsere alte Freundschaft zu erneuern.“ Er setzte sich neben Sofia auf das Bett und betrachtete sie. Seine Hand fuhr über Sofia, suchte die runden festen Brüste. Laura sah, dass Sofia genussvoll die Augen schloss, als er begann, ihre Brust zu massieren, sie im Kreis zu bewegen. „Ihr seid eine sehr verführerische Frau, Sofia. Äußerst verführerisch. In jeder Hinsicht.“ Er ließ seine Finger bei diesen Worten über Sofias Leib abwärts gleiten, über ihre Hüften und die Schenkel entlang.
Laura schluckte. Ihre Wangen brannten. Sie wollte weggehen, um nicht heimliche Zeugin dieses schamlosen Treibens zu werden, dann blieb sie jedoch, zwischen Abscheu und Neugier hin und her gerissen, stehen und starrte hinüber. Der Vorhang schwankte leise, verdeckte den Blick, und dann hielt Laura den Atem an, als Ottavios Gestalt wieder in ihr Blickfeld kam. Er hatte sich erhoben, schob langsam seine Jacke von den Schultern, öffnete sein Hemd, dann seine Hose. Sein Glied sprang erregt heraus. Sie konnte es kaum glauben, als Sofia sich umwandte, er ihre Hüften packte und ihr Gesäß zu sich heranzog. Laura konnte die festen Rundungen sehen, die dunkle Spalte, die rosige Mitte. Er griff tief zwischen ihre Beine. Sofia stöhnte auf, reckte sich ihm weiter entgegen.
Laura wagte kaum zu atmen, aus plötzlicher Scham, gesehen zu werden. Sie wollte das Fenster schließen, sich zurückziehen, als Ottavios Stimme wieder erklang. „Habt Ihr keine Angst, bei diesen Spielen entdeckt zu werden?“
„Von wem? Dieses Gänschen wird kaum auf die Idee kommen, hier einzudringen. Dafür ist sie viel zu bieder.“ Sie lachte spöttisch. „Wie lächerlich von Domenico, Euch ihretwegen mit seiner Eifersucht zu verfolgen!“ Ottavio hatte sein pralles Glied bereits in die Spalte geschoben und Laura konnte an Sofias Reaktion erkennen, dass er langsam in sie eindrang.
Der Vorhang bewegte sich wieder leicht im Abendwind. Es wurde immer kälter, aber die beiden Menschen dort drüben schienen es nicht zu fühlen. Laura dagegen zitterte. Sie schlang den Morgenmantel fester um sich. Für einige Minuten konnte sie nur schattenhafte Bewegungen sehen. Nicht, dass Sofias Worte sie kränken oder schockieren konnten, aber Ottavios Anwesenheit bedrückte sie doch. Er hatte sich schließlich so lange Zeit um sie bemüht, dass es ihren Stolz verletzte, ihn jetzt bei einer anderen zu finden, die noch dazu abfällige Bemerkungen über sie machte.
„Und Domenico ist fort“, sprach Sofia weiter, während sie Ottavios Bewegungen rhythmisch mit ihrem Becken erwiderte, „bei seiner Mätresse. Er wird wohl kaum vor dem Morgengrauen heimkommen.“
„Er ist ein Esel“, hörte Laura plötzlich Ottavios gepresste Stimme. „Ein Narr, der sich mit einer puta abgibt.“
„Offenbar seht Ihr Vorzüge in Laura, die ihm entgehen“, meinte Sofia spöttisch. „Domenico wird seine guten Gründe haben, wenn er nicht von seiner geliebten Nicoletta ablassen will. Erst heute hat er wieder einen
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