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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Brief von ihr erhalten und ist nach dem Ball sofort zu ihr geeilt.“ Sie seufzte, während sie ihre Hüften kreisen ließ. Ottavio passte sich ihren Bewegungen an. „Domenico ist wirklich nicht zu beneiden, diese Situation auf dem Ball, als er sich der anderen wegen um Laura kümmern musste, muss ihm entsetzlich unangenehm gewesen sein, auch wenn ich beeindruckt war, wie beherrscht er sie gemeistert hat. Überhaupt muss überraschen, mit welcher Freundlichkeit er sich hier mit diesem Gänschen abgibt, während doch in Paris, so hörte ich sagen, eine Geliebte auf ihn wartet. Eine, der er sogar die Ehe versprechen würde, wäre er frei. Aber vermutlich bringt er nur Geduld mit ihr auf, um endlich den von seiner Mutter so heiß ersehnten Erben zu zeugen.“
    Laura musste ein Aufschluchzen unterdrücken. Sie presste beide Hände auf den Mund.
    „Ich wünschte“, sagte Ottavio, „er täte es endlich. Er kam gerade zur Unzeit, und je früher er zu seinen anderen Geliebten abreist, desto besser für mich.“ Ottavio fasste zornig die Hüften der jungen Frau, dann stieß er heftiger zu. Sofia schrie auf, hob den Kopf, bog ihren Rücken durch und bewegte ihr Gesäß im selben raschen Rhythmus, in dem Ottavio zustieß.
    Laura hatte sich schon längst abgewandt und legte die Hände über die Ohren, als die Lustschreie Sofias bis zu ihr hinübertönten und sich mit Ottavios Stöhnen vermischten. Dann schloss sie das Fenster und kroch zitternd vor Kälte und Abscheu ins Bett. Sie zog die Decke über den Kopf, aber Ottavios und Sofias Worte hallten weiter in ihren Ohren. Ein Narr, der sich mit einer puta abgibt ...
    Sie hatte sich getäuscht und zwar so gründlich und schrecklich, dass sie minutenlang vermeinte, nicht weiterleben zu können. Es war ihm nur darum gegangen, seiner Mutter den Wunsch nach einem Enkel und damit seine Pflicht seiner Familie gegenüber zu erfüllen. Er musste sich königlich über seine einfältige Frau amüsiert haben!
    Was sie nicht mehr bemerkte, war das zufriedene Lächeln, mit dem Sofia zum Fenster herübersah.

    * * *

    Das erste Morgengrauen machte sich schon bemerkbar, als Domenico sich seinem Haus von der Straßenseite her näherte. Er hatte nach dem Besuch bei Nicoletta noch einmal Paolo aufgesucht, den er am Nachmittag so stürmisch verlassen hatte, und seine Gondel heimgeschickt. Und nun hatte er Zeit, um sich endlich jener Person zu widmen, an deren Gesellschaft ihm am meisten lag. Zu seiner Verwunderung sah er, wie die Tür zu seinem Palazzo aufging und eine dunkle Gestalt herausschlüpfte, die kurz zögerte und sich dann eilig in die entgegengesetzte Richtung davonmachte. Ein Geliebter einer der Mägde? Annas langjähriger Verlobter vielleicht? Er schüttelte nur den Kopf, der Mann war ihm bekannt vorgekommen, aber im Moment wollte er nicht darüber nachdenken. Auch nicht darüber, dass er nächtliche Besuche bei seinem Gesinde in Zukunft untersagen würde, da er keine Fremden im Haus duldete und schon gar nicht nachts.
    Die Tür war tatsächlich unverschlossen. Verärgert legte er von innen den schweren Riegel vor und ging die Treppe hoch. Er ließ seinen Mantel und seine Maske in dem kleinen Zimmer vor Lauras Schlafzimmer, öffnete dann leise die Tür und trat ebenso leise ein.
    Jetzt, wo er die Sache mit Nicoletta endlich bereinigt hatte, war es an der Zeit, Laura nicht mehr als Cavaliere d’Amore in die Arme zu schließen, sondern als ihr Gatte. Außerdem wollte er sie endlich in seinem Bett haben. Nämlich in seinem Ehebett und nicht in einem fremden. Er wollte am Abend mit ihr im Arm einschlafen und am nächsten Morgen wieder mit ihr aufwachen.
    Es war angenehm warm im Raum, da er der Dienerschaft Anweisung gegeben hatte, darauf zu achten, dass die Räume seiner Frau Tag und Nacht gut geheizt waren. Das war nicht üblich und in seinem eigenen Zimmer war es auch wesentlich kälter, aber Laura sollte es behaglich haben. Sie hatte die schweren Vorhänge ihres Bettes geöffnet, das erste Licht des Tages zeigte ihm undeutlich ihre Züge. Sie schlief tief und fest, das dunkle Haar floss über ihr Kissen, eine Hand hatte sie über ihrem Kopf liegen, die andere ruhte auf ihrem Leib. Die Decke war etwas verrutscht, gab den Blick auf eine volle Brust frei, deren köstliche Form sich deutlich durch das spitzenbesetzte Baumwollhemd abzeichnete.
    Ein Bild der Sinnlichkeit und Anmut, selbst im Schlaf.
    Domenico setzte sich vorsichtig neben sie, um sie nicht zu wecken, und blies auf die

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