Lauras Liebhaber
es nicht gerade hell, und er stand zusätzlich noch in einer der düsteren Vertiefungen in der Wand.
Die Haare trug sie heute offen, sie fielen ihr über die Schultern auf den Rücken und waren leicht gewellt. Die Schuhe hatte sie mit Sicherheit von Chloe bekommen, aufreizend hohe Stilettos, schwarz, mit Riemchen an den Knöcheln. Sehr, sehr sexy und genau das, worauf Robert stand. Das wusste Chloe natürlich und dachte vermutlich, sie würde ihm einen Gefallen tun, wenn sie Laura so herausputzte. Als würde nur ihm auffallen, wie heiß Laura war – auch ohne das Outfit.
Er wunderte sich gerade, wie er trotz des Dämmerlichts so viele Details an Lauras Outfit bemerken konnte, als ein weiterer Kerl neben ihr auftauchte und sie ansprach. Er war gespannt, wie schnell sie ihn diesmal abweisen würde, stellte aber mit Entsetzen fest, dass sie lächelte. Der Typ sagte etwas, sie nickte, und plötzlich sah er nur noch, wie er ihre Hand nahm und sie mit sich auf die Tanzfläche zog.
Laura und der Kerl tanzten miteinander, und sie schien Spaß zu haben. Zwei Songs lang bewegte sie sich ein wenig zaghaft, wurde jedoch von Minute zu Minute lebhafter und mutiger. Dann wechselte das Lied erneut, und ein erotischerer Sound tönte aus den Boxen.
Robert spürte, wie die Ader auf seiner Stirn zu pochen begann, als er beobachtete, wie die Paare auf der Tanzfläche enger zusammenrückten. Der Typ streckte seine Hand aus und legte sie vorsichtig auf Lauras Hüfte, als wäre sie ein Reh, das sonst verschreckt davonstürzen würde. Er zog sie an sich, bis sich ihre Körper fast berührten. Lauras Gesicht zierte immer noch dieses atemberaubende Lächeln, und sie hatte einen schelmischen Blick in den Augen.
Robert presste wütend seine Zähne aufeinander, sein ganzer Kiefer war angespannt, und er ballte die Fäuste. Nicht nur er sah die Aufforderung in ihren Augen, sondern auch der Kerl, der sie im Arm hielt. Er beugte sich nach vorn, und Robert konnte allzu deutlich sehen, wie Laura die Augen schloss und den Mund leicht öffnete, als der Typ sie küsste. Roberts Fingernägel gruben sich in seine Handflächen, und er verfluchte Chloe zum wiederholten Male. Was für eine tolle Idee, Laura hierherzubringen, damit sie sich öffnet. Wenn er Chloe in die Finger bekam, konnte die was erleben. In seinem Hinterkopf erhob sich der leise Protest, dass auch Chloe wohl kaum hatte ahnen können, dass Laura sich so weit öffnen würde. Er konnte kaum hinsehen, doch als er seinen Kopf wieder drehte, waren die beiden verschwunden. Entsetzt riss er die Augen auf. Da! Sie verließen die Tanzfläche! Schnell folgte er ihnen, sein Herz klopfte fast schmerzhaft in seinem Brustkorb, und er überlegte fieberhaft, was er nun tun sollte.
Laura war gleichermaßen aufgeregt wie erregt. Sie hatte nicht allzu viel getrunken, fühlte sich aber ausgelassen und offen wie schon lange nicht mehr, wenn nicht sogar wie noch nie. Als Chloe angemacht wurde, sah sie ihre Chance, auch einmal etwas Verrücktes zu tun, und gab Chloe zu verstehen, dass es für sie okay wäre, wenn sie sich trennen würden. Ihr Herz hatte wie wild geklopft, und sie hatte sich so mutig gefühlt.
Diese blöden Anmachsprüche wiederum waren wie eine kalte Dusche gewesen. Sie hatte gerade ein Pärchen entdeckt, das wirklich in einer dieser dunklen Nischen Sex zu haben schien, aber bevor sie die beiden hatte weiterbeobachten können, war dieser gutaussehende Kerl aufgetaucht. Sie hatte ein leicht schlechtes Gewissen, dass sie noch nicht einmal wusste, wie er hieß, und sie sich trotzdem von ihm zu einer der Nischen in der Wand führen ließ.
Sie schloss die Augen, spürte die kalte Wand im Rücken und küsste ihn erneut. Sie spürte seine Hand an ihrem Rockbund, wie er versuchte, unter ihre Bluse zu fassen, während seine Zunge in ihren Mund glitt. Ihre Hände krallten sich fieberhaft in seine Schultern, und sie drängte ihm ihre Hüften entgegen, als plötzlich seine Hand und sein Körper verschwanden. »Was zur Hölle?«
Es dauerte eine Sekunde, bevor Laura realisierte, dass sie an der Wand lehnte und der Kerl weg war. Sie öffnete die Augen und starrte in Roberts Gesicht. Sie zuckte zurück, das konnte doch nicht möglich sein. Wie war er hierhergekommen, und wo war der Typ von eben hin? Sie wollte gerade protestieren, da bemerkte sie erst, wie wütend Robert aussah, wie schwer sein Atem ging. Er kam näher, viel näher und presste sie mit seinem Körper an die Wand. Seine Hände stützte er
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